Greißler: Unterschied zwischen den Versionen
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Greißler, Kleinhändler. Die Ableitung der Bezeichnung ist nicht völlig klargestellt; eine Möglichkeit ist die Verbindung zu Gries (Sand am Donauufer; am Salzgries kamen die Salzschiffe an). Aus einer Lautverschiebung könnte sich aus Griesler Greißler entwickelt haben, damit aus einem mit Salz handelnden Griesler der Lebensmittel aller Art verkaufende Greißler. Die Geschäfte boten nicht nur ein breit gefächertes Warenangebot, sondern bildeten zugleich einen beliebten Ort der Begegnung und Aussprache. Unter Greißlerei ist nicht nur das Greißlergeschäft zu verstehen, sondern im übertragenen Sinn eine Handlung, der es an Größe und Großzügigkeit mangelt. | Greißler, Kleinhändler. Die Ableitung der Bezeichnung ist nicht völlig klargestellt; eine Möglichkeit ist die Verbindung zu Gries (Sand am Donauufer; am Salzgries kamen die Salzschiffe an). Aus einer Lautverschiebung könnte sich aus Griesler Greißler entwickelt haben, damit aus einem mit Salz handelnden Griesler der Lebensmittel aller Art verkaufende Greißler. Die Geschäfte boten nicht nur ein breit gefächertes Warenangebot, sondern bildeten zugleich einen beliebten Ort der Begegnung und Aussprache. Unter Greißlerei ist nicht nur das Greißlergeschäft zu verstehen, sondern im übertragenen Sinn eine Handlung, der es an Größe und Großzügigkeit mangelt. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
| + | * Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 260 | ||
* Gottfried Heindl: Wien. Brevier einer Stadt. Wien: Neff 1972, S. 116 f. | * Gottfried Heindl: Wien. Brevier einer Stadt. Wien: Neff 1972, S. 116 f. | ||
| + | * Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 40 | ||
Version vom 26. November 2017, 18:08 Uhr
Daten zum Eintrag
Greißler, Kleinhändler. Die Ableitung der Bezeichnung ist nicht völlig klargestellt; eine Möglichkeit ist die Verbindung zu Gries (Sand am Donauufer; am Salzgries kamen die Salzschiffe an). Aus einer Lautverschiebung könnte sich aus Griesler Greißler entwickelt haben, damit aus einem mit Salz handelnden Griesler der Lebensmittel aller Art verkaufende Greißler. Die Geschäfte boten nicht nur ein breit gefächertes Warenangebot, sondern bildeten zugleich einen beliebten Ort der Begegnung und Aussprache. Unter Greißlerei ist nicht nur das Greißlergeschäft zu verstehen, sondern im übertragenen Sinn eine Handlung, der es an Größe und Großzügigkeit mangelt.
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 260
- Gottfried Heindl: Wien. Brevier einer Stadt. Wien: Neff 1972, S. 116 f.
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 40
