Gottfried Helnwein: Unterschied zwischen den Versionen

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2005 stellt Helnwein in der Gruppenausstellung „Superstars. Das Prinzip Prominenz in der Kunst. Von Warhol bis Madonna“ in der Kunsthalle Wien und im Kunstforum Wien aus.  
 
2005 stellt Helnwein in der Gruppenausstellung „Superstars. Das Prinzip Prominenz in der Kunst. Von Warhol bis Madonna“ in der Kunsthalle Wien und im Kunstforum Wien aus.  
 
Im Laufe seines Lebens arbeitete er mit den berühmtesten internationalen Künstlerpersönlichkeiten zusammen, von denen einige später zu seinem engsten Freundeskreis zählten, wie Marlene Dietrich, Andy Warhol, Muhamad Ali, Wim Wenders, Lou Reed und Carl Barks. Für Letzteren kuratierte Helnwein 2007 eine große Retrospektive im österreichischen Karikaturmuseum Krems. Im selben Jahr waren seine Werke in einer Gruppenausstellung im niederösterreichischen Essl Museum in der Ausstellung "Passion for Art - 35 Jahre Essl Museum" zu sehen. Der damalige niederösterreichische Landeshauptmann, Erwin Pröll, kürte Helnwein während einer Schifffahrt in der Wachau zum „Botschafter Niederösterreichs.“ Im selben Jahr erscheint im Brandstätter Verlag die Publikation „"Gottfried helnwein - Face it!", die im Lentos Museum in Linz präsentiert wurde.
 
Im Laufe seines Lebens arbeitete er mit den berühmtesten internationalen Künstlerpersönlichkeiten zusammen, von denen einige später zu seinem engsten Freundeskreis zählten, wie Marlene Dietrich, Andy Warhol, Muhamad Ali, Wim Wenders, Lou Reed und Carl Barks. Für Letzteren kuratierte Helnwein 2007 eine große Retrospektive im österreichischen Karikaturmuseum Krems. Im selben Jahr waren seine Werke in einer Gruppenausstellung im niederösterreichischen Essl Museum in der Ausstellung "Passion for Art - 35 Jahre Essl Museum" zu sehen. Der damalige niederösterreichische Landeshauptmann, Erwin Pröll, kürte Helnwein während einer Schifffahrt in der Wachau zum „Botschafter Niederösterreichs.“ Im selben Jahr erscheint im Brandstätter Verlag die Publikation „"Gottfried helnwein - Face it!", die im Lentos Museum in Linz präsentiert wurde.
Neben seiner weltweiten Ausstellungstätigkeit in Europa, USA, Asien und Russland, stellte Helnwein 2008 in der Albertina Wien in einer Gruppenausstellung: „Kunst nach 70“ aus, 2013, anlässlich seines 65. Geburtstags, widmet ihm die Albertina Wien, eine erste große Retrospektive in Europa. Anlässlich seines 70. Geburtstags 20018  verhüllte Helnwein den Wiener Ringturms. Die Arbeit zeigt ein sechsjähriges Mädchen, das mit einem Maschinengewehr auf den Betrachter zielt.
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Neben seiner weltweiten Ausstellungstätigkeit in Europa, USA, Asien und Russland, stellte Helnwein 2008 in der Albertina Wien in einer Gruppenausstellung: „Kunst nach 70“ aus, 2013, anlässlich seines 65. Geburtstags, widmet ihm die Albertina Wien, eine erste große Retrospektive in Europa.  
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2016 hält Helnwein die Trauerrede beim Begräbnis seines verstorbenen Freundes aus Wiener Studienzeiten, Manfred Deix, am Wiener Zentralfriedhof.
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Anlässlich seines 70. Geburtstags 20018  verhüllte Helnwein den Wiener Ringturms. Die Arbeit zeigt ein sechsjähriges Mädchen, das mit einem Maschinengewehr auf den Betrachter zielt.
 
Heute zählt Gottfried Helnwein zu den international bedeutendsten, österreichischen Künstlern.
 
Heute zählt Gottfried Helnwein zu den international bedeutendsten, österreichischen Künstlern.
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
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*[https://www.helnwein.de/ Website: Gottfried Helnwein]
 
*[https://www.helnwein.de/ Website: Gottfried Helnwein]
  
 
==Links==
 
==Links==
 
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Helnwein Wikipedia: Gottfired Helnwein]
 
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Helnwein Wikipedia: Gottfired Helnwein]

Version vom 28. April 2022, 11:24 Uhr

Daten zur Person
Personenname Helnwein, Gottfried
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 56921
GND 118548972
Wikidata Q381077
Geburtsdatum 8. Oktober 1948
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Künstler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.04.2022 durch DYN.sws


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Kardinal König Preis (Verleihung: 1971)
  • Steiger Art Award (Verleihung: 28. März 2009)
  • "Goose Egg Nugget Award" von der Carl Barks Society (Verleihung: 24. März 2007)
  • Europäischer Kulturpreis für Bildende Kunst (Verleihung: 30. August 2021)


Gottfried Helnwein, * 8. Oktober 1948 Wien, Künstler.

Biografie

Gottrfried Helnwein wurde ältester Sohn der sechs-köpfigen Familie 1948 in Wien geboren. Die Familie wohnte im 10. Wiener Gemeindebezirk, der damals in der sowjetischen Besatzungszone lag. Seine Kindheitstage in Wien bezeichnet Helnwein aufgrund der geistigen Enge seiner Elterngeneration im tristen Nachkriegs-Wien als Hölle. In den 1940er und 1950er-Jahren verbrachte der Jugendliche aber auch viel Zeit bei seinen Großeltern, die einen Bauernhof in Kautendorf im Weinviertel betrieben und diesen Ort empfand er als „Himmel“. Infolge seines zentralen Lebens-Themas, nämlich des Kampfes für die Freiheit und sein ständiger Protest gegen Unterdrückung, Konformismus und Autoritäten führten ihn dazu, als Jugendlicher die Schule abzubrechen. 1965 bis 1969 besuchte er die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Von den amerikanischen Besatzern bekam er seine ersten Donald Duck Ausgaben, die für ihn, seine Gedankenwelt, sein Weltbild und damit für seine Arbeiten prägend wurden. Das Wesen Donald Duck, aus einer einzigen Linie bestehend, in seiner umfangreichen Farbigkeit, in allen Facetten des Lebens dargestellt, schien ihm menschlicher als die menschlichen Figuren rund um ihn herum. Donald Duck, dessen geistiger Vater der berühmte Zeichner Carl Barks war, stellt für Helnwein ein fantastisches Kunstwerk dar. Bis heute ist er, wenn man ihn nach seiner religiösen Zugehörigkeit fragt, bekennender „Donaldist“, Donald Duck ist sein Erlöser. Von 1969 bis 1973 studierte Helnwein Malerei in der Meisterklasse des Vertreters des Phantastischen Realismus, Professor Rudolf Hausner, an der Akademie der bildenden Künste Wien. Inspiriert von der amerikanischen Pop Art, startete Helnwein Anfang der 1970er-Jahre mit performativer Kunst auf der Straße und mit fotografischen Aktionen in seinem Atelier und im öffentlichen Raum. Viele dieser Fotografien sind später in seine Malerei eingeflossen. Im Sinne der Pop Art ging Helnwein noch einen Schritt weiter und arbeitete mit Filmen und Werbung und entwarf provokante Covers für internationale Zeitungen und Zeitschriften, und löste so weltweite Diskussionen aus. Fortan richteten sich seine Arbeiten gegen die österreichische Nachkriegs-Ideologie seiner Elterngeneration, gegen den Katholizismus und gegen Nazi-Persönlichkeiten, die in den 1970er-Jahren immer noch in den verschiedensten Institutionen in Wien hohe Positionen innehatten sowie gegen die bürgerliche Moral und Kunstkriterien. Malen bedeutete für Helnwein „sich wehren“. In seinen Werken finden sich immer die Themen, Nationalsozialismus, Holocaust, Vietnam-Krieg also letztlich alle Formen von Gewalt und Missbrauch gegen wehrlose Menschen und Kinder. Seine ersten, aquarellierten Bilder, die verletzte, gequälte und bandagierte Kinder mit chirurgischen Instrumenten zeigen, erregten Anfang der 1970er-Jahre große Empörung und lösten Proteststürme aus, mehrere Ausstellungen wurden geschlossen und Kunstwerke von der Polizei beschlagnahmt. Das Kind, das elfenhafte, wache Mädchen, ist für Helnwein die Metapher für die Menschlichkeit. Es existieren auch zahllose Selbstbildnisse, die ebenfalls Entstellungen, Verletzungen und Bandagierungen zeigen. Helnweins Werk wird unsthistorisch dem sogenannten Hyperrealismus, auch Superrealismus genannt, zugeordnet, der eine Kunstrichtung beschreibt, die Malerei und Skulptur, aber auch Fotografie und Film umfasst. Große Vorbilder in den 1970er und 1980er-Jahren in der Musik waren für Helnwein die Rolling Stones, die, wie er erzählt, seiner Generation eine Ahnung gaben, wie ein freies, selbstbestimmtes Leben sein könnte. Erst viel spät war Helnwein bereit sich mit der abendländischen Kunstgeschichte auseinanderzusetzen und studierte beispielsweise die italienischen Renaissance Maler. Tief beeindruckt von der ästhetischen Qualität, verstand er die Bedeutung der abendländischen Kunst immer mehr, insbesondere Francisco de Goya und Caspar David Friedrich. Helnwein arbeitete viel für Theater- und Opernbühnen und malte legendäre Plakate für Theaterproduktionen, berührte Menschen emotional und setzte mit diesen Arbeiten große Diskussionen in Gang. Nachdem Helnwein auf Empfehlung von Prof. Rudolf Hausner für eine Professur an der Akademie in Wien abgelehnt wurde, übersiedelte er mit seiner zweiten Frau Renate und seinen Kindern zuerst nach Deutschland und lebt ab 1997 bis heute in Südirland (Kilsheelan,Grafschaft Tipperary, Gurteen Castle) und Los Angeles. 2005 heiratete Marilyn Manson Dita Von Teese in Helnweins irischem Schloß. Helnweins Frau, Renate Kurrer, geboren in Heilbronn, arbeitete als Krankenschwester und kam mit seinen Arbeiten in Berührung, reiste nach Wien und begann wenig später im Atelier Helnwein zu arbeiten. Die beiden heirateten Ende der 1970er-Jahre. Die vier Kinder der Helnweins sind heute erwachsen, seine Tochter Mercedes, Jahrgang 1979 ist bildende Künstlerin und Schriftstellerin, sein Sohn Cyril ist Fotograf, Ali Elvis arbeitet als Komponist und Dirigent und hat 2006 das Traction Avenue Chamher Orchestra in Los Angeles gegründet und Wolfgang Amadeus ist ebenfalls Schriftsteller. 2005 stellt Helnwein in der Gruppenausstellung „Superstars. Das Prinzip Prominenz in der Kunst. Von Warhol bis Madonna“ in der Kunsthalle Wien und im Kunstforum Wien aus. Im Laufe seines Lebens arbeitete er mit den berühmtesten internationalen Künstlerpersönlichkeiten zusammen, von denen einige später zu seinem engsten Freundeskreis zählten, wie Marlene Dietrich, Andy Warhol, Muhamad Ali, Wim Wenders, Lou Reed und Carl Barks. Für Letzteren kuratierte Helnwein 2007 eine große Retrospektive im österreichischen Karikaturmuseum Krems. Im selben Jahr waren seine Werke in einer Gruppenausstellung im niederösterreichischen Essl Museum in der Ausstellung "Passion for Art - 35 Jahre Essl Museum" zu sehen. Der damalige niederösterreichische Landeshauptmann, Erwin Pröll, kürte Helnwein während einer Schifffahrt in der Wachau zum „Botschafter Niederösterreichs.“ Im selben Jahr erscheint im Brandstätter Verlag die Publikation „"Gottfried helnwein - Face it!", die im Lentos Museum in Linz präsentiert wurde. Neben seiner weltweiten Ausstellungstätigkeit in Europa, USA, Asien und Russland, stellte Helnwein 2008 in der Albertina Wien in einer Gruppenausstellung: „Kunst nach 70“ aus, 2013, anlässlich seines 65. Geburtstags, widmet ihm die Albertina Wien, eine erste große Retrospektive in Europa. 2016 hält Helnwein die Trauerrede beim Begräbnis seines verstorbenen Freundes aus Wiener Studienzeiten, Manfred Deix, am Wiener Zentralfriedhof. Anlässlich seines 70. Geburtstags 20018 verhüllte Helnwein den Wiener Ringturms. Die Arbeit zeigt ein sechsjähriges Mädchen, das mit einem Maschinengewehr auf den Betrachter zielt. Heute zählt Gottfried Helnwein zu den international bedeutendsten, österreichischen Künstlern.

Quellen

Links