Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von 1921
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 21987
GND
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Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 20.05.2016 durch WIEN1.lanm09mur
  • 3., Litfaßstraße 6

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Gewista, städtisches Ankündigungsunternehmen. Ausgehend von dem Gedanken, die öffentlichen Verkehrsmittel als Werbeträger zu nutzen (Herbst 1919), entschloß sich die Direktion der Wiener Straßenbahn (nach einer unbefriedigend verlaufenen Ausschreibung), eine eigene Reklameabteilung einzurichten. Als diese erfolgreich war, ergab sich infolge der großen Nachfrage die Notwendigkeit, weitere Objekte für Reklamezwecke heranzuziehen. Das führte zur Gründung eines eigenen Unternehmens (Gemeinderatsbeschluß von 30. September 1921; Gewista = Abkürzung für Gemeinde Wien städtisches Ankündigungsunternehmen).

Als 1923 das gemischtwirtschaftliche Unternehmen WIPAG - Wiener Plakatier-AG gegründet wurde, beteiligte sich die Gemeinde Wien im Wege der Gewista an diesem mit einem Anteil von 65 %; die WIPAG wurde 1938 aufgelöst. Seither führt die Gewista im Rahmen ihrer Gesamttätigkeit den Plakatanschlag als eigenen Geschäftszweig. Der verstärkt einsetzende Bedarf an Lichtreklame (1924), die außer Dienst gestellten Gaskandelaber der öffentlichen Beleuchtung und die Übernahme der Stadtbahn (1925) boten der Gewista neue Möglichkeiten. Die schweren Verluste an den Plakatierungsflächen (Plakatwände und Litfaßsäulen) während des Zweiten Weltkriegs konnten rasch behoben werden (1950: 90.000 m2 Anschlagfläche), in der Folge kam es zu einem weiteren Ausbau. Seit 1951 wird eine Plakatbewertungsaktion durchgeführt. 1964 wurde die Gewista eine Ges.m.b.H.

1974 gliederte man die Gewista in die Wiener Holding ein. In der Folge entwickelte sich die Gewista zum Spitzenunternehmen der österreichischen Außenwerbung und verfügte 1993 über rund 30.000 Plakatflächen, 1.700 Litfaßsäulen, 1.000 Wartehallen und zahlreiche andere Werbeobjekte. Das Unternehmen ist seit einigen Jahren in fast allen osteuropäischen Staaten durch Tochtergesellschaften (Europlakat) vertreten.

2004 wurde entlang stark frequentierter Straßenzüge mit der Installierung neuartiger Werbeträger ("Rolling Boards", das sind auf Bildschirmen in langsamer Abfolge wechselnde ["abrollende"] Werbebilder) begonnen.

Literatur

  • Das neue Wien. Städtewerk. Hg. unter offizieller Mitwirkung der Gemeinde Wien. Band 4. Wien: Elbemühl 1928, S. 135 ff.
  • Bernhard Denscher [Red.]: Tagebuch der Straße. Geschichte in Plakaten [eine Publikation der Wiener Stadt- und Landesbibliothek]. Wien: Österreichischer Bundesverlag [u.a.] 1981