Georg von Peuerbach: Unterschied zwischen den Versionen

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Peuerbach Georg von (eigentlich Georg Aunpeck), * 30. Mai 1423 Peuerbach, Oberösterreich, † 8. April 1461 Wien (Grabmal im Stephansdom [verschollen]), Humanist, Dichter, Mathematiker, Astronom.  
 
Peuerbach Georg von (eigentlich Georg Aunpeck), * 30. Mai 1423 Peuerbach, Oberösterreich, † 8. April 1461 Wien (Grabmal im Stephansdom [verschollen]), Humanist, Dichter, Mathematiker, Astronom.  
  
Studierte ab 1446 an der Universität Wien (1448 Baccalaureus, 1453 Magister), unternahm dazwischen Studienreisen und lernte Nikolaus Cusanus kennen. 1454 wurde Peuerbach Hofastrologe des Ladislaus Postumus († 1457) und hielt 1454-1460 Vorlesungen an der Universität 1456 berechnete und beschrieb er erstmals eine Kometenbahn. Seine wichtigsten Werke sind: "Theoriae novae planetarum" (eine Konkordanz zwischen Aristoteles' Weltbild und den damaligen astronomischen Erkenntnissen), "Tabulae eclipsium super meridiano Wiennensi" Tabellen zur Berechnung von Sonnen- und Mondfinsternissen) sowie verschiedene mathematische Werke, hinterließ aber auch Gedichte und Briefe. Peuerbach förderte Trigonometrie und Astronomie (führte als erster im Abendland den Sinus in die Trigonometrie ein) und erfand ein "quadratum geometricum" für Höhen- und Entfernungsmessungen; er war einer der bedeutendsten Naturforscher und Gelehrten seiner Zeit und trug als Wegbereiter des Humanismus wesentlich zur Erhöhung des Ansehens der Universität bei. Regiomontanus war einer seiner Schüler.
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Studierte ab 1446 an der Universität Wien (1448 Baccalaureus, 1453 Magister), unternahm dazwischen Studienreisen und lernte Nikolaus Cusanus kennen. 1454 wurde Peuerbach Hofastrologe des [[Ladislaus Postumus]] († 1457) und hielt 1454-1460 Vorlesungen an der Universität. 1456 berechnete und beschrieb er erstmals eine Kometenbahn. Seine wichtigsten Werke sind: "Theoriae novae planetarum" (eine Konkordanz zwischen Aristoteles' Weltbild und den damaligen astronomischen Erkenntnissen), "Tabulae eclipsium super meridiano Wiennensi" Tabellen zur Berechnung von Sonnen- und Mondfinsternissen) sowie verschiedene mathematische Werke, hinterließ aber auch Gedichte und Briefe. Peuerbach förderte Trigonometrie und Astronomie (führte als erster im Abendland den Sinus in die Trigonometrie ein) und erfand ein "quadratum geometricum" für Höhen- und Entfernungsmessungen; er war einer der bedeutendsten Naturforscher und Gelehrten seiner Zeit und trug als Wegbereiter des Humanismus wesentlich zur Erhöhung des Ansehens der Universität bei. Regiomontanus war einer seiner Schüler.
  
 
Gedenktafel im Dom zu St. Stephan (enthüllt am 12. März 1999 im Rahmen der Gedenkstunde der Universität Wien an ihrem Gründungstag). Die Gedenktafel wurde anstelle des verschollenen Epitaphs für den im Apostelchor bestatteten Humanisten und Astronomen angebracht (im Apostelchor befindet sich auch das Hochgrab Friedrichs III.).
 
Gedenktafel im Dom zu St. Stephan (enthüllt am 12. März 1999 im Rahmen der Gedenkstunde der Universität Wien an ihrem Gründungstag). Die Gedenktafel wurde anstelle des verschollenen Epitaphs für den im Apostelchor bestatteten Humanisten und Astronomen angebracht (im Apostelchor befindet sich auch das Hochgrab Friedrichs III.).

Version vom 4. August 2014, 09:38 Uhr

Daten zur Person
Personenname Peuerbach, Georg von
Abweichende Namensform Aunpeck, Georg
Titel
Geschlecht männlich
PageID 8183
GND
Wikidata
Geburtsdatum 30. Mai 1423 JL
Geburtsort Peuerbach
Sterbedatum 8. April 1461 JL
Sterbeort Wien
Beruf Humanist, Dichter, Mathematiker, Astronom
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 4.08.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Peuerbach Georg von (eigentlich Georg Aunpeck), * 30. Mai 1423 Peuerbach, Oberösterreich, † 8. April 1461 Wien (Grabmal im Stephansdom [verschollen]), Humanist, Dichter, Mathematiker, Astronom.

Studierte ab 1446 an der Universität Wien (1448 Baccalaureus, 1453 Magister), unternahm dazwischen Studienreisen und lernte Nikolaus Cusanus kennen. 1454 wurde Peuerbach Hofastrologe des Ladislaus Postumus († 1457) und hielt 1454-1460 Vorlesungen an der Universität. 1456 berechnete und beschrieb er erstmals eine Kometenbahn. Seine wichtigsten Werke sind: "Theoriae novae planetarum" (eine Konkordanz zwischen Aristoteles' Weltbild und den damaligen astronomischen Erkenntnissen), "Tabulae eclipsium super meridiano Wiennensi" Tabellen zur Berechnung von Sonnen- und Mondfinsternissen) sowie verschiedene mathematische Werke, hinterließ aber auch Gedichte und Briefe. Peuerbach förderte Trigonometrie und Astronomie (führte als erster im Abendland den Sinus in die Trigonometrie ein) und erfand ein "quadratum geometricum" für Höhen- und Entfernungsmessungen; er war einer der bedeutendsten Naturforscher und Gelehrten seiner Zeit und trug als Wegbereiter des Humanismus wesentlich zur Erhöhung des Ansehens der Universität bei. Regiomontanus war einer seiner Schüler.

Gedenktafel im Dom zu St. Stephan (enthüllt am 12. März 1999 im Rahmen der Gedenkstunde der Universität Wien an ihrem Gründungstag). Die Gedenktafel wurde anstelle des verschollenen Epitaphs für den im Apostelchor bestatteten Humanisten und Astronomen angebracht (im Apostelchor befindet sich auch das Hochgrab Friedrichs III.).

Literatur

  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß 1973. Wien / München: Jugend & Volk 1973-1974, S. 92 ff.
  • Karl Großmann: Die Frühzeit des Humanismus in Wien bis zu Celtis' Berufung. In: Jahrbuch Landeskunde Niederösterreich 22. (1929). Heft 2/3, S. 235 ff.
  • Alphons Lhotsky: Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschichte Österreichs. In:Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1880 - lfd. Band 19. (1963), S. 439 f.
  • O. Rommel (Hg.): Wiener Renaissance. 1947, S. 197 ff.
  • Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, Register
  • Gotik in Österreich. Katalog 1967, S. 446
  • Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 15. (1960), S. 200
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 07.04.1961
  • Friedrich Samhaber: Der Kaiser und sein Astronom. Friedrich III. und Georg Aunpeck von Peuerbach. In: Festschrift anlässlich der Enthüllung der Georg-von-Peuerbach-Gedenktafel am 12. März 1999 im Dom zu St. Stephan. 1999