Gasparo Domenico Maria Angiolini: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Angiolini Gasparo Domenico Maria (Pseudonym Angelo Gasparini), * 9. Februar 1731 Florenz, † 5. Februar 1803 Mailand, Chefchoreograph der Wiener Hoftheater, Tänzer, Komponist. Nach Tätigkeit als Tänzer in Venedig (1747-1750) und Turin (1757) um 1754 (als Assistent [[Franz Anton Hilverding|Franz Anton Hilverdings]] ab 1755) beziehungsweise ab 1758 (Hilverding ging 1759 nach St. Petersburg) in Wien nachweisbar (Entwurf von Balletteinlagen für Opern). Gemeinsam mit [[Christoph Willibald Gluck|Gluck]] schuf er 1761 mit „Don Juan" ein pantomimisches „[[Ballet d'action]]", um dessen „Erfindung" in den 70er Jahren zwischen Angiolini und [[Jean-Georges Noverre]] ein Prioritätenstreit ausbrach und mit dem er auf eine klassizistische Wiederbelebung der tänzerischen Darstellung tragischer Stoffe zielte; weiters schuf Angiolini Tänze für Glucks „Orpheus und Eurydike" (1762) und für andere Bühnenwerke. 1765-1772, 1776-1779 und 1782-1786 wirkte Angiolini in St. Petersburg, kehrte aber zwischen und nach diesen Aufenthalten zeitweise nach Wien zurück. Er stand mit seinen Künstleransichten im Gegensatz zu seinem Nachfolger Noverre. | + | Angiolini Gasparo Domenico Maria (Pseudonym Angelo Gasparini), * 9. Februar 1731 Florenz, † 5. Februar 1803 Mailand, Chefchoreograph der Wiener Hoftheater, Tänzer, Komponist. Nach Tätigkeit als Tänzer in Venedig (1747-1750) und Turin (1757) um 1754 (als Assistent [[Franz Anton Christoph Hilverding van Wewen|Franz Anton Hilverdings]] ab 1755) beziehungsweise ab 1758 (Hilverding ging 1759 nach St. Petersburg) in Wien nachweisbar (Entwurf von Balletteinlagen für Opern). Gemeinsam mit [[Christoph Willibald Gluck|Gluck]] schuf er 1761 mit „Don Juan" ein pantomimisches „[[Ballet d'action]]", um dessen „Erfindung" in den 70er Jahren zwischen Angiolini und [[Jean Georges Noverre|Jean-Georges Noverre]] ein Prioritätenstreit ausbrach und mit dem er auf eine klassizistische Wiederbelebung der tänzerischen Darstellung tragischer Stoffe zielte; weiters schuf Angiolini Tänze für Glucks „Orpheus und Eurydike" (1762) und für andere Bühnenwerke. 1765-1772, 1776-1779 und 1782-1786 wirkte Angiolini in St. Petersburg, kehrte aber zwischen und nach diesen Aufenthalten zeitweise nach Wien zurück. Er stand mit seinen Künstleransichten im Gegensatz zu seinem Nachfolger Noverre. |
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* Otto Schneider: Der Gesellschafts-, Volks- und Kunsttanz von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1985, S. 18 f. | * Otto Schneider: Der Gesellschafts-, Volks- und Kunsttanz von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1985, S. 18 f. | ||
* Gustav Zechmeister: Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärntnertor 1747-1776, in: Theatergeschichte Österreich 3/2 (1971), Register | * Gustav Zechmeister: Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärntnertor 1747-1776, in: Theatergeschichte Österreich 3/2 (1971), Register | ||
− | * R. Haas: Die Wiener Ballett-Pantomime | + | * R. Haas: Die Wiener Ballett-Pantomime. 1923 |
* Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 209 | * Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 209 | ||
* Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 35 (1980), S. 629 ff. | * Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 35 (1980), S. 629 ff. |
Version vom 30. Oktober 2013, 20:45 Uhr
Angiolini Gasparo Domenico Maria (Pseudonym Angelo Gasparini), * 9. Februar 1731 Florenz, † 5. Februar 1803 Mailand, Chefchoreograph der Wiener Hoftheater, Tänzer, Komponist. Nach Tätigkeit als Tänzer in Venedig (1747-1750) und Turin (1757) um 1754 (als Assistent Franz Anton Hilverdings ab 1755) beziehungsweise ab 1758 (Hilverding ging 1759 nach St. Petersburg) in Wien nachweisbar (Entwurf von Balletteinlagen für Opern). Gemeinsam mit Gluck schuf er 1761 mit „Don Juan" ein pantomimisches „Ballet d'action", um dessen „Erfindung" in den 70er Jahren zwischen Angiolini und Jean-Georges Noverre ein Prioritätenstreit ausbrach und mit dem er auf eine klassizistische Wiederbelebung der tänzerischen Darstellung tragischer Stoffe zielte; weiters schuf Angiolini Tänze für Glucks „Orpheus und Eurydike" (1762) und für andere Bühnenwerke. 1765-1772, 1776-1779 und 1782-1786 wirkte Angiolini in St. Petersburg, kehrte aber zwischen und nach diesen Aufenthalten zeitweise nach Wien zurück. Er stand mit seinen Künstleransichten im Gegensatz zu seinem Nachfolger Noverre.
Literatur
- Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961 (auch Ergänzungsband)
- Otto Schneider: Der Gesellschafts-, Volks- und Kunsttanz von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1985, S. 18 f.
- Gustav Zechmeister: Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärntnertor 1747-1776, in: Theatergeschichte Österreich 3/2 (1971), Register
- R. Haas: Die Wiener Ballett-Pantomime. 1923
- Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 209
- Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 35 (1980), S. 629 ff.