Gabriele Walter
Gabriele Walter, * 23. Februar 1862 Wien, † 26. Juli 1945 Wien, Volksschuldirektorin, Kommunalpolitikerin.
Biografie
Gabriele Walter unterrichtete ab 1881 an der Mädchenvolksschule Albertplatz, 1904 wurde sie Oberlehrerin, 1912 sie Direktorin. Sie trat auch als Autorin von Schulbüchern und Arbeitsunterlagen für Lehrerinnen in Erscheinung. Einige ihrer Publikationen wurden wiederholt neu aufgelegt. Sie war die erste Vorsitzende der Lehrerinnensektion des Vereins "Lehrer- und Schulfreunde". 1896 wurde sie Präsidentin des "Christlichen Frauenbundes Österreichs". In ihrer Freizeit engagierte sich Gabriele Walter in der Jugendfürsorge und war pädagogische Leiterin der Josefstädter Mädchenbücherei. Dafür wurde sie mit dem Zivilverdienstkreuz III. Klasse ausgezeichnet. Von 3. Dezember 1918 bis 22. Mai 1919 gehörte sie dem provisorischen Gemeinderat an. Bei den Wahlen vom 4. Mai 1919 kandidierte die Lehrerin im Wahlbezirk 8 und wurde in den Gemeinderat gewählt, dem sie eine Legislaturperiode (22. Mai 1919 bis 13. November 1923) lang angehörte. Vehement trat Gabriele Walter gegen eine Eherechtsreform und für das traditionelle Familienbild ein.
Werke (Auswahl)
- Berta Jank / Gabriele Walter [Hg.]: Neues Schnittbuch für allgemeine Bürgerschulen. Wien: Pichler 1910
- Amalie Huebel / Berta Jank / Gabriele Walter: Unterricht in den weiblichen Handarbeiten. Anleitung zur Durchführung des Lehrplanes und Lehrganges für weibliche Handarbeiten an die Volks- und Bürgerschulen für Mädchen in Wien. Wien: Pichler 1911
- Gabriele Walter: Ferienbuch für Schulkinder, welche die erste Volksschulklasse mit Erfolg besucht haben. Wien: A. Pichlers Witwe 1913
- Albert Kundi / Gabriele Walter: Der Handarbeitsunterricht. Ein Hilfsbuch für Lehrerinnenbildungsanstalten, für Kurse zur Heranbildung von Handarbeitslehrerinnen und für die Praxis. Wien: Pichler 1915
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus / Tagblattarchiv, Personenmappe Gabriele Walter [Signatur: TP 054662]