Fußball

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Fußball. Ab dem 14. Jahrhundert in Italien, Frankreich und Großbritannien urkundlich belegt, verbreitete sich der Fußballsport nach Gründung der Football Association in London (1863) von dort aus über den Kontinent. 1892 gab es einen Club in Prag, 1893 einen in Graz. Von Engländern, die in Wien arbeiteten, wurde das Fußballspiel auch hier eingeführt. 1892 gründeten sie den „Vienna Cricket Club" (Vienna); da das Cricketspiel jedoch infolge seiner komplizierten Regeln nur geringen Anklang fand, erweiterte man den Verein 1894 zum „Vienna Cricket and Football Club", der später einfach Cricketer genannt wurde. 1894 begannen auch die englischen Gärtner der Rothschildschen Anlagen auf einer Wiese ihres Dienstherrn hinter dem Ball herzulaufen; wenige Tage vor den Cricketern gründeten sie am 22. August 1894 im Gasthaus „Zur schönen Aussicht" auf der Hohen Warte den „First Vienna Football Club" (Vienna), dessen großzügiger Förderer Baron Nathaniel Rothschild war, der ihnen einen Platz finanzierte (wohl um seine eigenen Gärten zu schonen). Das erste Spiel Cricketer-Vienna fand am 15. Oktober 1894 auf der Kuglerwiese statt und endete 4:0 für Cricketer. (Sie gewannen auch das Revanchespiel auf der Jesuitenwiese im Prater 4:0). Die damals übliche Kleidung, die teilweise abenteuerlichen Kopfbedeckungen und die großen Schnurrbärte der Spieler muten heute exotisch an. Die erste Tournee der „Cricketer" führte diese nach Prag und Berlin. In der Folge kam es am 14. Oktober 1897 zur Gründung einer Fußballsektion beim Wiener Athletiksportklub (Wien A. C.) und 1898 zur Gründung des (ersten) Arbeiter-Fußball-Klubs (aus dem 1899 der SC Rapid hervorging); mit der Dominanz der Engländer-Klubs „Vienna" und „Cricketer" war es bald vorbei. Am 7. März 1898 (Cricketer gegen Viktoria) wurden erstmalig Tornetze verwendet. Ab 1900 versuchte man die mittlerweile 45 österreichischen Fußball-Klubs in einem Verband zu organisieren (von denen 17 dem Verband „Österr. Fußball-Union" angehörten, dessen erster Präs. M. D. Nicholson war). Es gab eine 1. Klasse A und eine 2.Klasse B sowie Meisterschaften (die nach dem Sponsor „Neues Wiener Tagblatt-Bewerbe" hießen); 1901 fand in Wien das erste Länderspiel Österreichs statt (Österreich-Schweiz 4 : 0). 1903 wurde der Fußball A. C. gegründet, 1905 die Admira (beide in Floridsdorf), 1908 der SC Wacker; 1907 schlössen sich der Wiener Cyclisten-Club und die Wiener Sportvereinigung (1904 mit dem Deutschen Sport-Verein fusioniert) zum Wiener Sportklub zusammen. 1904 entstand die Internationale Föderation der Fußballverbände (FIFA), der Österreich beitrat, und 1904 erfolgte durch die Vienna und die Cricketer die Gründung des Österreichischen Fußballverbands (mit Amateurstatus). 1907 gab es in Wien bereits 70 Vereine, 1908 tagte der FIFA-Kongreß in Wien, 1911 erfolgte in Wien das erste Rundspiel um den „Praterpreis-Pokal", außerdem wurde der Meisterschafts-Pflichtbewerb der Vereine eingeführt. 1910 trat fast die komplette Kampfmannschaft aus dem Wien A. C. aus und gründete den Wien A. Fußball (Wiener Associations-Football-Club); im selben Jahr geschah dasselbe bei den „Cricketern" (zunächst Gründung der „Wiener Cricketer", 1911 Namensänderung in Wiener Amateur-Sportverein, heute „Austria"). 1912 erfolgte erstmals die Teilnahme einer Österreichischen Mannschaft an der Olympiade. 1913 wurde in Favoriten der SC Nicholson gegründet, der seinen Namen 1933 in FC Wien änderte; andere Favoritner Vereine waren Hertha und Rudolfshügel. Nach dem 1. Weltkrieg nahm die Begeisterung für den Fußballsport rasch zu; der „Cup-Bewerb" wurde Pflichtbewerb für alle Vereine. Im Sommer 1924 wurde der Professionalismus eingeführt. 1924-1938 war die „wienerische Epoche" des Österreichischen Fußballs; Willy Schmieger führte Radioübertragungen von Fußballspielen ein, die mit Begeisterung aufgenommen wurden. 1927 erfolgte erstmals die Teilnahme am Mitropa-Cup, ab 1929 gab es Amateur-Staatsmeisterschaften nach dem Cupsystem. Am 16. Mai 1930 begann mit dem Sieg des sog .Wunderteams gegen Schottland auf der Hohen Warte eine längere Erfolgsserie. Zu den bekanntesten Fußballern der 30er Jahre zählten Binder, Blum, Hiden, Nausch, -Sesta, Sindelar und Uridil. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Spielbetrieb rasch wieder aufgenommen (6. Mai 1945 Sportklub gegen Vienna; erstes Länderspiel einer Österreichischen Mannschaft [gegen Frankreich] am 6. Dezember 1945); im Zuge des Neuaufbaus konstituierten sich neun Landesverbände, die dem Österreichischen Fußballbund unterstellt wurden („Haus des Fußballs", 6, Mariahilfer Straße 99). Ab 1949 gab es eine Staatsliga (A und B), die 1965 reformiert wurde; der „Nationalliga" durften nur 6 Vereine aus Wien angehören (kein Professionalismus). 1993 gab es in Wien 209 Fußballvereine. Die Österreichischen Meisterschaften wurden von 1911/1912 bis 1962/1963 durchwegs von Wiener Klubs gewonnen, 1964/1965 erstmals von einem Bundesländerklub (LASK). Bis 1993 wurde die Österreichische Meisterschaft 29mal von Rapid, 21mal von Austria Wien, 9mal von Admira/Wacker, 7mal von Wacker Innsbruck und 6mal von Vienna gewonnen (seit 1945 errang Austria 19mal und Rapid 15mal den Titel). ESV Admira, FK Austria, Cricketer, Erster Simmeringer Sportklub, Fußball A. C, FC Wien, Hakoah, Hertha, Liberias, Rapid, Rudolfshügel, Sportklub, Vienna, Vorwärts 06, Wien A. C, SC Wacker.

Literatur

  • Leo Schidrowitz [Hg.]: Geschichte des Fußballsports in Österreich. Wien / Wels: Traunau 1925, S. 11 ff.
  • Willy Schmieger: Der Fußball in Österreich. Wien: Burgverlag 1925