Fritz Mauthner: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 30: Zeile 30:
  
 
==Werke==
 
==Werke==
*[Literatur von und über Fritz Mauthner im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains, 118579304 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus]
 
  
 +
*Literatur von und über Fritz Mauthner im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,118579304 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 1. Juli 2022, 12:52 Uhr

Daten zur Person
Personenname Mauthner, Fritz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 35836
GND 118579304
Wikidata Q15953
Geburtsdatum 22. November 1849
Geburtsort Horowitz
Sterbedatum 29. Juni 1923
Sterbeort Meersburg am Bodensee
Beruf Schriftsteller, Kritiker, Philosoph, Journalist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.07.2022 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Fritz Mauthner, * 22. November 1849 Horowitz, † 29. Juni 1923 Meersburg, Schriftsteller, Philosoph.

Biografie

Fritz Mauthner wurde am 22. November 1848 als viertes von sechs Kindern von Emmanuel Mauthner und seiner Frau Amalie in Horschitz (Horice) bei Königgrätz geboren. Sein Vater besaß dort, wie viele deutschsprachige Juden, eine kleine mechanische Weberei.

1855 übersiedelte die Familie nach Prag, wo Fritz Mauthner zunächst privat unterrichtet wurde. Nach dem Besuch einer jüdischen Vorbereitungsschule wurde er 1861 ins Piaristengymnasium aufgenommen, die Matura absolvierte er am Gymnasium auf der Prager Kleinseite. 1869 begann er ein Jus-Studium in Prag und hörte daneben auch Vorlesungen in Philosophie, Kunstgeschichte, Archäologie, Theologie und Medizin. Prägend sollte für Mauthner die Begegnung mit Ernst Mach werden: Mauthner begann sich mit Sprachphilosophie zu beschäftigen.

Trotzdem Mauthner das Studium abgebrochen hatte, fand er 1873 eine Anstellung in einer Anwaltskanzlei. Nach dem Tod seines Vaters 1874 entschied sich Fritz Mauthner, künftig freiberuflich tätig zu sein. Neben Erzählungen und Feuilletons schrieb er auch das Drama "Anna", das am 23. Mai 1873 am Deutschen königlichen Landestheater Prag uraufgeführt wurde.

1876 ging Mauthner nach Berlin und arbeite dort als Literatur- und Theaterkritiker für das "Berliner Tageblatt". Für das "Deutsche Montagsblatt" schrieb er Parodien auf zeitgenössische Schriftsteller, die sich so großer Beliebtheit erfreuten, dass sie unter dem Titel "Nach berühmten Mustern" auch in Buchform erschienen und bis zum Jahr 1902 dreißigmal aufgelegt wurden. 1883 wechselte er vom "Montagsblatt" zu "Schorers Familienblatt". Autobiographische Motive ließ der Autor in den Roman "Der neue Ahasver", in dem er sich mit dem Antisemitismus in Berlin auseinandersetzt, ebenso einfließen wie in den zweiten Band der Trilogie "Berlin W", der unter dem Titel "Die Fanfare" erschien und in der er das Pressewesen karikierte. Auch "Schmock oder die litterarische Karriere der Gegenwart" ist eine ironische Darstellung des Journalisten-Milieus.

1878 heirateten Fritz Mauthner und die Pianistin Jenny Ehrenberg († 1896). Der Ehe entstammt Mauthners einziges Kind, die Tochter Greta. Fritz Mauthner war Gründungsmitglied des Literatenkreises "Zwanglose Gesellschaft" (1884) und des Kulturvereins "Freie Volksbühne". 1905 übersiedelten die Familie Mauthner nach Freiburg im Breisgau, wo Fritz Mauthner Martin Buber kennenlernte. Im darauffolgenden Jahr erschien Mauthners sprachkritischer Band "Die Sprache" in der von Buber herausgegebenen Reihe "Die Gesellschaft".

1907 traf er die Ärztin und Schriftstellerin Harriet Straub, die seine zweite Ehefrau wurde. Mit ihr zog er 1909 nach Meersburg. Da Mauthners Sehkraft dramatisch abnahm, war er bei seiner Arbeit auf die Mithilfe seiner Frau bzw. seines Freundes Landauer, dem er einiger seine Werke widmete, angewiesen. Trotz dieser Einschränkungen erschien 1910 das zweibändige "Wörterbuch der Philosophie" und 1912 "Der letzte Tod des Gautama Buddha". Fritz Mauthner arbeitete bis zuletzt: In den Jahren 1920 bis 1923 veröffentlichte Mauthner eine vierbändige Geschichte des Atheismus im Abendland. Der sprachkritische Versuch "Drei Bilder der Welt" erschien postum 1925.

Werke

Literatur

  • Veronika Jicinska: Fritz Mauther (1849-1923). Zwischen Sprachphilosophie und Literatur. Wien [u. a.]: Böhlau 2021
  • Helmut Henne / Christine Kaiser [Hrsg.]: Fritz Mauthner - Sprache, Literatur, Kritik. Tübingen: M. Niemeyer 2000
  • Fritz Mauthner: Erinnerungen. München: G. Müller 1918
  • ANNO: Fritz Mauthner gestorben. In: Neue Freie Presse, 30.06.1923, S. 5

Links