Friedrich Ignaz Emperger

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Daten zur Person
Personenname Emperger, Friedrich Ignaz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 13897
GND
Wikidata
Geburtsdatum 11. Jänner 1862
Geburtsort Beraun bei Prag, Böhmen
Sterbedatum 7. Februar 1942
Sterbeort Wien
Beruf Techniker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.12.2014 durch DYN.leopolm7
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof
  • 9., Liechtensteinstraße 59 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goethe-Medaille (Verleihung: 1941)

Friedrich Ignaz Emperger, * 11. Jänner 1862 Beraun bei Prag, Böhmen (Tschechische Republik), † 7. Februar 1942 Wien 9, Liechtensteinstraße 59 (Gedenktafel; Zentralfriedhof; Totenmaske von Willy Kauer), Techniker (Begründer des Stahlbetonbaus in Österreich), Gattin Gabriele Seiche von Nordenheim († 1919). Studierte an den Technischen Hochschulen Prag und Wien (Dr. techn. 1903), danach Assistent in Prag. Unternahm Studienreisen nach Frankreich und England, die ihn in Berührung mit Stahlbeton brachten, und arbeitete 1890-1896 in New York (Beteiligung am Bau von Eisenbetonbrücken und U-Bahnen). 1896 kehrte Emperger nach Wien zurück, war bis 1902 Dozent an der Technischen Hochschule und gleichzeitig Leiter eines Spezialbüros für Eisenbetonbau. Mitbegründer des österreichischen Eisenbetonausschusses (1912 Vizepräsident, 1926-1938 Präsident). 1901 gründete er die Fachzeitschrift „Beton und Eisen" (bis 1920 Redaktion). Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften; Ölbild von Michalek (Historisches Museum der Stadt Wien), Büste von Kauer (Technisches Museum).

Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 gehörte Ignaz Emperger bis zu dessen Auflösung 1938 dem „Großdeutschen Volksbund“ an, engagierte sich beim „Illegalen Winterdienst“ und hatte während der NS-Zeit zahlreiche Mitgliedschaften inne (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, NS-Bund der Techniker, NS-Rechtswahrerbund, Mandatar der „Großdeutschen Volkspartei“). Anlässlich seines 80. Geburtstages wurde er 1941 mit der „Goethe-Medaille“ geehrt. Sein Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP wurde auf Grund der Aufnahmesperre 1940 zurückgestellt. Das Aufnahmeverfahren wurde auf Betreiben seiner Tochter, des Ortsgruppen- und Kreisleiters 1941 wieder aufgenommenen, Emperger verstarb jedoch noch währenddessen.

Empergergasse, Emperger-Gedenktafel.

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 4. Berlin: Duncker & Humblot 1959
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Österreicher aus sudetendeutschem Stamme. Band 1 (Maler, Graphiker, Bildhauer, Medailleure, Baumeister, Architekten, Dichter, Schriftsteller, Journalisten). Wien: Verlag der Typographischen Anstalt 1961
  • 100 Jahre deutsche Burschenschaft in Österreich 1859-1959. Die geistige Leistung ihrer bedeutenden Männer. Bearbeitet von Günther Berka. Graz: Aula-Verlag 1959 (Geschichte des europäischen Studententums, 1), S. 144 f.
  • Erwin Zech: Friedrich Emperger. Ein Pionier der Stahlbetonbauweise. In: Blätter für Technikgeschichte 24 (1962), S. 157 ff.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 229 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013