Freier Wirtschaftsverband: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Sonstiges |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien }} Als man am Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb der Sozialdemokratischen Partei erkannte, daß di…“) |
(CSV-OrgKoordinatenWikidataID) |
||
(9 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | {{ | + | {{Organisation |
+ | |Stadtplan Anzeige=Ja | ||
+ | |Art der Organisation=Verein | ||
+ | |Datum von=1906 | ||
+ | |Prominente Personen=Geza Szigethy | ||
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | ||
+ | |Koordinaten manuell=48.19925405159856,16.343344945783556 | ||
+ | |Koordinaten manuell Text=48.19925405159856,16.343344945783556 | ||
}} | }} | ||
− | Als man am Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb der Sozialdemokratischen Partei erkannte, | + | {{Adresse |
+ | |Bezirk=7 | ||
+ | |Straße=Schottenfeldgasse | ||
+ | |Hausnummer=24 | ||
+ | |von Objekt=Organisation | ||
+ | }} | ||
+ | {{Bezeichnung Organisation | ||
+ | |Bezeichnung=Sozialdemokratischer Verein der Kleingewerbetreibenden | ||
+ | |Datum von=1897 | ||
+ | |Datum bis=1906 | ||
+ | }} | ||
+ | {{Bezeichnung Organisation | ||
+ | |Bezeichnung=Verein der Gewerbetreibenden | ||
+ | |Datum von=1898 | ||
+ | |Datum bis=1906 | ||
+ | }} | ||
+ | {{Bezeichnung Organisation | ||
+ | |Bezeichnung=Reichsverein der Gewerbetreibenden und Kaufleute | ||
+ | |Datum von=1906 | ||
+ | |Datum bis=1945 | ||
+ | }} | ||
+ | {{Bezeichnung Organisation | ||
+ | |Bezeichnung=Verein sozialdemokratischer Gewerbetreibender und Kaufleute | ||
+ | |Datum von=1945 | ||
+ | }} | ||
+ | {{Bezeichnung Organisation | ||
+ | |Bezeichnung=Verband der selbständig erwerbenden Sozialisten | ||
+ | |Datum von=1945 | ||
+ | }} | ||
+ | Als man am Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb der Sozialdemokratischen Partei erkannte, dass die Interessen der Kleinunternehmer sich weitgehend mit denen der Arbeiterschaft deckten, wurde 1897 in Ottakring von Geza Szigethy ein "Sozialdemokratischer Verein der Kleingewerbetreibenden" gegründet, dem 1898 in der Leopoldstadt der "Verein der Gewerbetreibenden" folgte. 1906 kam es zum Zusammenschluss dieser beiden Vereine und einiger weiterer kleiner Gruppierungen zum "Reichsverein der Gewerbetreibenden und Kaufleute", den die Sozialdemokratische Partei als Parteiorgan anerkannte (7, Schottenfeldgasse 24). | ||
+ | |||
+ | Nach dem Ersten Weltkrieg bildete sich aus dem Reichsverein der "Verein sozialdemokratischer Gewerbetreibender und Kaufleute", der mit Erfolg Mittelschichten ansprach. Das [[Linzer Programm]] der Sozialdemokraten (1926) enthielt bereits die Forderung nach obligatorischer Kranken-, Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung für Kleingewerbetreibende, Kleinbauern und Angehörige freier Berufe, die jedoch erst in den 1950er Jahren durchgesetzt werden konnte. 1934 wurde der Verein verboten, doch ging die Arbeit illegal weiter. Am 18. Mai 1945 wurde in Ottakring die Wiedergründung des Vereins beschlossen, der sich am 23. Juni 1945 als "Verband der selbständig erwerbenden Sozialisten" konstituierte und am 2. Februar 1946 eine Wiener Landesorganisation bildete. Bald darauf erfolgte die Umbenennung in "Freier Wirtschaftsverband". | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | * | + | *Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 152 ff. |
Aktuelle Version vom 13. April 2021, 15:47 Uhr
48° 11' 57.31" N, 16° 20' 36.04" E zur Karte im Wien Kulturgut
Als man am Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb der Sozialdemokratischen Partei erkannte, dass die Interessen der Kleinunternehmer sich weitgehend mit denen der Arbeiterschaft deckten, wurde 1897 in Ottakring von Geza Szigethy ein "Sozialdemokratischer Verein der Kleingewerbetreibenden" gegründet, dem 1898 in der Leopoldstadt der "Verein der Gewerbetreibenden" folgte. 1906 kam es zum Zusammenschluss dieser beiden Vereine und einiger weiterer kleiner Gruppierungen zum "Reichsverein der Gewerbetreibenden und Kaufleute", den die Sozialdemokratische Partei als Parteiorgan anerkannte (7, Schottenfeldgasse 24).
Nach dem Ersten Weltkrieg bildete sich aus dem Reichsverein der "Verein sozialdemokratischer Gewerbetreibender und Kaufleute", der mit Erfolg Mittelschichten ansprach. Das Linzer Programm der Sozialdemokraten (1926) enthielt bereits die Forderung nach obligatorischer Kranken-, Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung für Kleingewerbetreibende, Kleinbauern und Angehörige freier Berufe, die jedoch erst in den 1950er Jahren durchgesetzt werden konnte. 1934 wurde der Verein verboten, doch ging die Arbeit illegal weiter. Am 18. Mai 1945 wurde in Ottakring die Wiedergründung des Vereins beschlossen, der sich am 23. Juni 1945 als "Verband der selbständig erwerbenden Sozialisten" konstituierte und am 2. Februar 1946 eine Wiener Landesorganisation bildete. Bald darauf erfolgte die Umbenennung in "Freier Wirtschaftsverband".
Literatur
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 152 ff.