Freier Wirtschaftsverband: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. September 2017, 12:16 Uhr
48° 11' 57.31" N, 16° 20' 36.04" E zur Karte im Wien Kulturgut
Als man am Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb der Sozialdemokratischen Partei erkannte, dass die Interessen der Kleinunternehmer sich weitgehend mit denen der Arbeiterschaft deckten, wurde 1897 in Ottakring von Geza Szigethy ein "Sozialdemokratischer Verein der Kleingewerbetreibenden" gegründet, dem 1898 in der Leopoldstadt der "Verein der Gewerbetreibenden" folgte. 1906 kam es zum Zusammenschluss dieser beiden Vereine und einiger weiterer kleiner Gruppierungen zum "Reichsverein der Gewerbetreibenden und Kaufleute", den die Sozialdemokratische Partei als Parteiorgan anerkannte (7, Schottenfeldgasse 24).
Nach dem Ersten Weltkrieg bildete sich aus dem Reichsverein der "Verein sozialdemokratischer Gewerbetreibender und Kaufleute", der mit Erfolg Mittelschichten ansprach. Das Linzer Programm der Sozialdemokraten (1926) enthielt bereits die Forderung nach obligatorischer Kranken-, Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung für Kleingewerbetreibende, Kleinbauern und Angehörige freier Berufe, die jedoch erst in den 1950er Jahren durchgesetzt werden konnte. 1934 wurde der Verein verboten, doch ging die Arbeit illegal weiter. Am 18. Mai 1945 wurde in Ottakring die Wiedergründung des Vereins beschlossen, der sich am 23. Juni 1945 als "Verband der selbständig erwerbenden Sozialisten" konstituierte und am 2. Februar 1946 eine Wiener Landesorganisation bildete. Bald darauf erfolgte die Umbenennung in "Freier Wirtschaftsverband".
Literatur
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 152 ff.