Fred Wander

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Wander, Fred
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Rosenblatt, Fritz
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  39738
GNDGemeindsame Normdatei 119380889
Wikidata Q216205
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. Jänner 1917
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 10. Juli 2006
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schriftsteller, Journalist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Kleinmachnow (Brandenburg)
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Theodor-Fontane-Preis (Verleihung: 1966)
  • Heinrich-Mann-Preis (Übernahme: 26. Mai 1972)
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (posthum überreicht) (Verleihung: 7. Juni 2006, Übernahme: 15. Oktober 2007)
  • Österreichischer Würdigungspreis für Literatur (Verleihung: 1996)
  • Theodor Kramer-Preis (Verleihung: 2003)
  • Wingate Literary Prize (Verleihung: 2009)


Fred Wander, * 5. Jänner 1917 Wien, † 10. Juli 2006 Wien, Schriftsteller, Journalist.

Biographie

Aufgewachsen als Sohn galizischer Zuwanderer besuchte Fred Wander, ursprünglich Fritz Rosenblatt, in Wien die Volks- und Hauptschule. Er absolvierte eine Lehrlingsausbildung im Textilhandel und arbeitete in verschiedenen Berufen. Während die Eltern in Wien blieben und schließlich in Konzentrationslagern umkommen werden, flüchtete er 1938, nach der NS-Okkupation Österreichs, über die Schweiz nach Frankreich, wurde dort nach Kriegsbeginn als "feindlicher Ausländer" interniert. Er konnte fliehen, diesmal nach Marseille; 1942, als er in die Schweiz fliehen wollte, wurde er festgenommen und an die Vichy-Polizei ausgeliefert. Über das Sammellager Drancy wurde er ins KZ Auschwitz und von dort weiter ins KZ Buchenwald deportiert. Im April 1945 wurde er von amerikanischen Truppen befreit. In seinen Erinnerungen "Das gute Leben" schildert er die unwirtliche Rückkehr nach Österreich; an Flecktyphus erkrankt, wurde er in einem unterirdischen Stollen im Salzburger Mönchsberg, der als Sanitätsstation gehalten wurde, abgeladen.

Noch in Salzburg begann er zu schreiben, nahm den Namen Fred Wander an, verschrieb sich nach der Rückkehr nach Wien der Arbeit als Journalist und Fotoreporter, arbeitete für die linke Boulevardzeitung "Abend". Unter dem Eindruck des politischen Widerstands in den Lagern trat er 1950 der KPÖ bei. 1955 gelang es ihm, ein Stipendium des gerade gegründeten Literaturinstituts Johannes R. Becher in Leipzig zu erhalten; damit bekam er die Möglichkeit, als freier Schriftsteller zu leben. 1956 heiratete Fred Wander die ebenfalls in Wien geborene, aus Wien in die DDR kommende Elfriede Brunner, die als Maxie Wander (1933-1977) mit ihren literarischen Protokollen "Guten Morgen, du Schöne" eine der führenden Persönlichkeiten der deutschen Frauenliteratur wurde. Wander blieb mit ihr in der DDR, siedelte sich in Kleinmachnow bei Berlin an, publizierte zunächst als Reiseschriftsteller und Jugendbuchautor. 1971 erschien sein Hauptwerk "Der siebte Brunnen". Fred Wander übersiedelte 1982 mit seiner dritten Frau nach Wien. Er starb 2006 in seiner Wiener Wohnung. Er wurde in Kleinmachnow beigesetzt.

In "Der siebte Brunnen" entreißt Wander einige Opfer in den Konzentrationslagern dem Vergessen. "Hotel Baalbek" stellt die Emigrationserfahrungen in den Mittelpunkt. Fred Wanders großes Thema ist das Leben und Überleben im Nationalsozialismus. Er beschreibt die "Euphorie des Lebens", die sich bei denjenigen einstellte, die in der dauernden Todesdrohung alle geistigen und künstlerischen Kräfte mobilisieren konnten: "Aber davon lebt der Mensch, daß der Traum von seinem verlorenen schönen Leben, von der Freiheit und von der Reinheit des Herzens nicht ausgeträumt ist".

Literatur

  • Walter Grünzweig / Ursula Seeber [Hg.]: Fred Wander. Leben und Werk. Bonn: Weidle 2005
  • Wienbibliothek / Tagblattarchiv: Wander, Frank [Sign.: TP-054683]
  • Sabine Zurmühl: Das Leben, dieser Augenblick. Die Biografie der Maxie Wander. 2., überarb. Aufl. Berlin: Henschel 2001
  • Ruth Klüger: "Meine Toten sind zahlreich und gesprächig". In: Fred Wander: Der siebte Brunnen. Göttingen: Wallstein 2005

Weblinks