Franz Sigrist

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Daten zur Person
Personenname Sigrist, Franz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 19232
GND 11861424X
Wikidata
Geburtsdatum 23. Mai 1727
Geburtsort Altbreisach
Sterbedatum 21. Oktober 1803
Sterbeort Wien
Beruf Akademischer Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 28.09.2020 durch DYN.ascona
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 7., Schottenfeldgasse 55 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Sigrist, * 23. Mai 1727 Altbreisach, † 21. Oktober 1803 Neubau 104 (7, Schottenfeldgasse 55), Maler, Gattin (17. Februar 1749 St. Ulrich) Elisabeth Aschenberger (* 3. September 1725 Wien, 13. Juni 1818 Wien).

Biografie

Kam 1744 nach Wien an die Akademie der bildenden Künste (1749 Schüler der Zeichenklasse, 1752 zweiter Preis im Jahreswettbewerb), Nach Beendigung des Studiums lebte er 1754 bis 1762 in Augsburg, wo er als Hofmaler des Bischofs fungierte. Bereits 1754 wurde er Mitglied der neu gegründeten Akademie der Wissenschaften und Künste Augsburg und 1755 zum Professor der Malerei ernannt. In der Augsburger Zeit betraute ihn Reichsabt Benedikt Mauz 1758 mit der Schaffung von drei bemerkenswerten Deckenfresken rund um das Thema "Der Marianische Schutz" in der Vorhalle des neu errichteten Münster in Zwiefalten. Aus dem Jahr 1760 stammt Sigrists Chorfresko "Immaculata" in der Pfarrkirche von Seekirch. 1763 kehrte Sigrist mit Familie zurück nach Wien, wo ihn der neue Direktor der Akademie der bildenden Künste, der Hofmaler Martin van Meytens, dessen Bekanntschaft er bereits in Augsburg gemacht hatte, für einen Großauftrag des kaiserlichen Hofes – Schaffung von fünf Zeremonienbildern von der Krönung Erzherzogs Josephs in Frankfurt am Main (dem späteren Kaiser Josef II.) – engagierte. 1772/1773 schuf er in der Lichtentaler Pfarrkirche unter dem Orgelchor das Fresko "Pharisäer und Zöllner" sowie die Architekturmalerei. Als Schöpfer von späteren Fresken ist Sigrists monumentales Deckenfresko im Festsaal der Universität von Eger (Ungarn) zu nennen. Dieses stellt die „Vier Fakultäten“ dar und gehört bereits zur ersten Periode des „Klassizismus“ (1781). Schließlich ist noch das (leider später stark restaurierte und veränderte) Hochaltarfresko "Die Hl. Dreifaltigkeit" und die beiden Seitenaltarbilder ("Der hl. Joseph verehrt das Christuskind" und "Der hl. Stephan empfiehlt sein Land dem Schutz Mariens") in der kath. Pfarrkirche Rust aus 1798 zu erwähnen. Im Übrigen ist Sigrist vor allem für seine religiös inspirierten Stiche (Hertel Stiche) und Gemälde bekannt.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 20.05.1977
  • Betka Matsche-von Wicht (1977): Franz Sigrist 1727-1803. Weißenhorn
  • Heinz P. Adamek (2018): Die Abkehr von der Illusion - Franz Sigrist (1727-1803), Aufbruch vom Barock in die Welt des Klassizismus. In: Zwischenräume - Zwischentöne. De Gruyter.