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+ | Franz Olah, * 13. März 1910 Wien, † 4. September 2009 Baden, Klavierbauer, Politiker. | ||
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+ | Er befand sich 1933, 1934 und 1935 sowie 1937 und 1938 aus politischen Gründen in Haft. Er wurde von 1938 bis 1945, gleichfalls aus politischen Gründen, in verschiedenen Konzentrationslagern interniert. 1950 beteiligte sich Olah aktiv an der Niederschlagung der kommunistischen Streikbewegung, die in der Öffentlichkeit auch als KPÖ-Putschversuch eingestuft wurde. Später wurde Olah zum Präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes gewählt und war für die [[SPÖ]] in den Bundesregierungen Gorbach II und Klaus I vom 27. März 1963 bis zum 21. September 1964 Innenminister. | ||
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+ | Er wurde 1964 - in Zusammenhang mit der Veruntreuung von Gewerkschaftsgeldern, die zum Aufbau von parteiunabhängigen Zeitungen gedient haben sollen - aus der SPÖ ausgeschlossen und gründete daraufhin eine eigene Partei, die Demokratisch-Fortschrittliche Partei (DFP), auf die nach der Nationalratswahl 1966 jedoch kein Mandat entfiel. Seine Partei erhielt aber bei der Wiener Gemeinderatswahl 1969 drei Mandate. | ||
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+ | Olah wollte als Spitzenkandidat der DFP sein Gemeinderatsmandat antreten. Dagegen sprach die damalige Wiener Regel, dass schon die Einleitung eines Strafverfahrens das Ruhen des Gemeinderatsmandates bewirkt. Da Olah bei der Eröffnungssitzung des neuen Gemeinderates am 13. Juni 1969 die Aufforderung von Bürgermeister [[Bruno Marek]], den Gemeinderatssitzungssaal zu verlassen, nicht befolgte, wurde er in dessen Auftrag von uniformierten [[Rathauswache|Rathauswächtern]] aus dem Saal getragen. Der von Olah angerufene [[Verfassungsgerichtshof]] erklärte später Olahs Hinauswurf und die Bestimmungen, auf denen er beruhte, als verfassungswidrig. | ||
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+ | In seiner Strafsache wurde Olah 1969 zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, womit seine politische Tätigkeit endete. | ||
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+ | Die SPÖ stand Olah nach längerer Zeit nicht mehr ablehnend gegenüber. Unter Bürgermeister [[Helmut Zilk]] wurde ihm 1989 / 1990 das höchste Ehrenzeichen des Landes Wien verliehen. 2005 wurde Olah unter der konservativen Bundesregierung Schüssel als 95-Jähriger von Bundespräsident [[Heinz Fischer]] mit dem höchsten Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. | ||
− | == | + | ==Weblinks== |
− | [http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Olah Wikipedia: Franz Olah] | + | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Olah Wikipedia: Franz Olah] |
+ | *[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&POLLAY=histpolsuche&PERSONCD=2012071310245364&SUCHNAME=Olah%20Franz&HP=Y&PERIODE=&RF=02&ICD=2011021810192827 POLAR - Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv: Franz Olah] |
Aktuelle Version vom 3. November 2023, 10:40 Uhr
- Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (1959 bis 1963)
- Bundesminister für Inneres (27.03.1963 bis 21.09.1964)
- 2. Präsident des Nationalrates (09.06.1959 bis 26.10.1961)
- Abgeordneter zum Nationalrat (ohne Parteizugehörigkeit) (04.11.1964 bis 30.03.1966)
- Abgeordneter zum Nationalrat (SPÖ) (30.10.1948 bis 26.10.1961)
- Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (SPÖ) (13.12.1945 bis 10.12.1948)
- Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (DFP) (06.06.1969 bis 23.06.1970)
- Politischer Vertrauensmann der SDAP Hernals (1929)
- Bezirksobmann-Stellvertreter der SPÖ Hernals (1945 bis 1947)
- Bezirksobmann der SPÖ Hernals (1947)
- Mitglied des Landesparteivorstandes der SPÖ Wien (1948)
- Vorsitzender der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter (1949 bis 1957)
- Mitglied des Bundesvorstandes des Österreichischen Gewerkschaftsbundes )
- VIzepräsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (1955 bis 1959)
- Abgeordneter zum Nationalrat (14.12.1962 bis 04.11.1964)
- Mitglied der Sozialistischen Jugend (1926)
- Gründung der Demokratischen Fortschrittlichen Partei (DFP) )
Franz Olah, * 13. März 1910 Wien, † 4. September 2009 Baden, Klavierbauer, Politiker.
Er befand sich 1933, 1934 und 1935 sowie 1937 und 1938 aus politischen Gründen in Haft. Er wurde von 1938 bis 1945, gleichfalls aus politischen Gründen, in verschiedenen Konzentrationslagern interniert. 1950 beteiligte sich Olah aktiv an der Niederschlagung der kommunistischen Streikbewegung, die in der Öffentlichkeit auch als KPÖ-Putschversuch eingestuft wurde. Später wurde Olah zum Präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes gewählt und war für die SPÖ in den Bundesregierungen Gorbach II und Klaus I vom 27. März 1963 bis zum 21. September 1964 Innenminister.
Er wurde 1964 - in Zusammenhang mit der Veruntreuung von Gewerkschaftsgeldern, die zum Aufbau von parteiunabhängigen Zeitungen gedient haben sollen - aus der SPÖ ausgeschlossen und gründete daraufhin eine eigene Partei, die Demokratisch-Fortschrittliche Partei (DFP), auf die nach der Nationalratswahl 1966 jedoch kein Mandat entfiel. Seine Partei erhielt aber bei der Wiener Gemeinderatswahl 1969 drei Mandate.
Olah wollte als Spitzenkandidat der DFP sein Gemeinderatsmandat antreten. Dagegen sprach die damalige Wiener Regel, dass schon die Einleitung eines Strafverfahrens das Ruhen des Gemeinderatsmandates bewirkt. Da Olah bei der Eröffnungssitzung des neuen Gemeinderates am 13. Juni 1969 die Aufforderung von Bürgermeister Bruno Marek, den Gemeinderatssitzungssaal zu verlassen, nicht befolgte, wurde er in dessen Auftrag von uniformierten Rathauswächtern aus dem Saal getragen. Der von Olah angerufene Verfassungsgerichtshof erklärte später Olahs Hinauswurf und die Bestimmungen, auf denen er beruhte, als verfassungswidrig.
In seiner Strafsache wurde Olah 1969 zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, womit seine politische Tätigkeit endete.
Die SPÖ stand Olah nach längerer Zeit nicht mehr ablehnend gegenüber. Unter Bürgermeister Helmut Zilk wurde ihm 1989 / 1990 das höchste Ehrenzeichen des Landes Wien verliehen. 2005 wurde Olah unter der konservativen Bundesregierung Schüssel als 95-Jähriger von Bundespräsident Heinz Fischer mit dem höchsten Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet.