Franz Klein

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Daten zur Person
Personenname Klein, Franz
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur., akad. Prof., Dr. h. c.
Geschlecht männlich
PageID 8920
GND
Wikidata
Geburtsdatum 24. April 1854
Geburtsort Wien
Sterbedatum 6. April 1926
Sterbeort Wien
Beruf Jurist, Rechtsgelehrter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.08.2013 durch WIEN1.lanm08w04
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 32C, Nr. 7
  • 6., Lehárgasse 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 11. April 1924)

Klein Franz, * 24. April 1854 Wien, † 6. April 1926 Wien 6, Dreihufeisengasse (heute Lehargasse) 9 (Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 32C, Nr. 7, Grabdenkmal von Otto Hofner), Jurist, Rechtsgelehrter. Er wuchs als Sohn eines Gold- und Silberschmieds in dürftigen Verhältnissen auf. War nach Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1878) und Gerichtspraxis (1829 Richteramtsprüfung) Rechtsanwalt (1883 Advokatenprüfung). 1885 habilitierte er sich für österreichisches Zivilprozeßrecht, war 1886-1891 Kanzleidirektor der Universität Wien und 1887-1896 Professor des Zivilprozeß-, Handels- und Wechselrechtes an der Orientalischen Akademie (spätere Konsularakademie). 1891 wurde seine Dozentur an der Universität Wien auf Römisches Recht erweitert, im selben Jahr wurde er ins Justizministerium berufen (Ausarbeitung der Gesetzesentwürfe für die Zivilprozeßordnung [1895] und der Exekutionsordnung [1896], die am 1. Jänner 1898 als Gesetze in Kraft traten). Klein, der rasch bis zum Sektionschef aufgestiegen war, setzte seine wissenschaftliche Tätigkeit fort und verfaßte 1906-1908 eine Reihe von wissenschaftöichen Werken (unter anderem „Vorlesungen über die Praxis der Zivilprozeßordnung"). 1916 war er kurze Zeit (1897 hatte er die Bestellung abgelehnt) Justizminister. An der Gesetzgebung wirkte er in der Folge bei der Einführung des allgemeinen Wahlrechts, bei der Schaffung des Baurechtsgesetzes sowie moderner Gesetze auf den Gebieten der Jugendfürsorge und des Jugendschutzes mit; er setzte sich auch für die Hebung der Volksbildung und eine positive Entwicklung von Gesellschaft und Staat ein. 1919 war er Mitglied der österreichischen Delegation bei den Friedensverhandlungen von Saint-Germain. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, Vorsitzender der Wiener Juristengesellschaft, Dr. h. c. der Universitäten Graz, Wien, Kiel, Bonn, Heidelberg und Czernowitz. Ehrenbürger von Wien (11. April 1924) in Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiet der Wohnungsreform und der Jugendfürsorge. Gedenktafel (19, Franz-Klein-Gasse 1); siehe Dr.-Franz-Klein-Hof, Franz-Klein-Gasse, Kleindenkmal.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938 (Werkverzeichnis)
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 4
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (weitere Literatur)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Hermann Degener [Hg.]: Degeners Wer ist's. Berlin: Degener 1935 (1908)
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 76, 1926
  • Katalog Historisches Museum der Stadt Wien. Band 96, S. 77 f. († 1925)
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 18 (Gedenktafel)