Franz Gräffer

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Daten zur Person
Personenname Gräffer, Franz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 25686
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. Jänner 1785
Geburtsort Wien
Sterbedatum 8. Oktober 1852
Sterbeort Wien
Beruf Schriftsteller, Buchhändler, Bibliothekar
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 23.09.2013 durch WIEN1.lanm08w10
Begräbnisdatum 10. Oktober 1852
Friedhof
Grabstelle Allgemeiner Währinger Friedhof
  • 1., Helferstorferstraße 10 (Sterbeadresse)
  • 1., Kohlmarkt 18 (Wirkungsadresse)
  • 1., Herrengasse 2 (Wirkungsadresse)
  • 1., Renngasse 1 (Wirkungsadresse)
  • 1., Naglergasse 7 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gräffer Franz, * 6. Jänner 1785 Wien, † 8. Oktober 1852 Stadt 132 (1, Schottensteig 10, heute Helferstorferstraße; Allgemeiner Währinger Friedhof), Schriftsteller, Buchhändler, Bibliothekar, Sohn des Verlegers, Buchhändlers und Militärschriftstellers August Gräffer (1762-1816).

Arbeitete im Geschäft des Vaters (1, Kohlmarkt 18, Herrengasse 2) beziehungsweise in der Geistingerschen Buchhandlung. 1809 trat er freiwillig in die Landwehr ein, wurde verwundet, geriet in französische Gefangenschaft. Nach Wien zurückgekehrt, bemühte er sich vergeblich um die Bewilligung zur Errichtung einer Schlittschuhlaufanstalt (1810). Schließlich arbeitete er als Sekretär und Bibliothekar bei den Familien Liechtenstein und Harrach. Sein Versuch, sich mit einem Verlag und Antiquariat selbständig zu machen, schlug fehl. Er wählte letztlich den Beruf des freien Schriftstellers. Ab 1812 veröffentlichte er in Zeitschriften und Almanachen zahlreiche belletristische und kulturgeschichtliche Werke. SeineBuchhandlung befand sich 1816-1819 im „Römischen Kaiser" (1, Renngasse 1). 1817 gründete er das literarische Journal „Der Unbefangene", 1818 wurde der Name in „Conversationsblatt" geändert, 1821 gab er die Redaktion ab, um 1822 beim „Literarischen Anzeiger" Redakteur zu werden. Daneben arbeitete er auch bei Joseph Hormayrs „Archiv" und gab mehrere Taschenbücher heraus. 1825 eröffnete er zum zweiten mal sein Antiquariat. Zu seinen Freunden zählten Ignaz Franz Castelli, Moriz Saphir und der Hofsekretär bei der Obersten Justizstelle Johann Jakob Czikann (1789-1855), mit dem er die „Österreichische National-Encyklopädie" (sechs Bände, 1835-1837), eine Reihe von Taschenbüchern und einige Periodika herausgab. Zu seinen Werken zählen unter anderem „Kleine Wiener Memoiren" (drei Bände, 1845), „Wiener Dosenstücke, nämlich Physiognomien" (zwei Bände, 1846), „Wienerische Kurzweil" (1846), „Neue Wiener Lokalfresken" (1847), „Neue Wiener Tabletten und heitere Novellchen" (1848), „Zur Stadt Wien" (1849), „Franzisceische Curiosa" (1849). Zu späterer Zeit neu herausgegeben erschienen: „Alt-Wiener Guckkasten" (Herausgeber E. Benisch-Perlang, 1912), „Aus dem Wien des Kaiser Joseph" (Herausgeber Peter Wertheimer, 1919), sowie das zusammenfassende Werk „Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke" (2 Bände, Herausgeber Anton Schlossar und Gustav Gugitz in der Reihe „Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreichs“, Band 13/14, 1918-1922, mit Biographie). Gräffer starb verarmt in geistiger Umnachtung. Gräffergasse.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Anton Schlossar: Einleitung zu: Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In Auswahl hg. von Anton Schlossar unter Mitwirkung von Gustav Gugitz. München: G. Müller 1918-1922 (Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreich, 13/14) , S. 5 ff.
  • Siegfried Weyr: Die Wiener. Zuagraste und Leut’ vom Grund. Wien [u.a.]: Zsolnay 1971, S. 148 ff.
  • Karl Goedeke: Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung (Werksverzeichnis)
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 06.10.1952