Franz Conrad von Hötzendorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. Januar 2014, 13:53 Uhr

Franz Conrad von Hötzendorf
Daten zur Person
Personenname Conrad von Hötzendorf, Franz
Abweichende Namensform
Titel Freiherr, Graf, Dr. h. c., Wirkl. Geh. Rat
Geschlecht männlich
PageID 22132
GND
Wikidata
Geburtsdatum 14. November 1852
Geburtsort Penzing bei Wien
Sterbedatum 25. August 1925
Sterbeort Bad Mergentheim, Bayern
Beruf Militär
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 21.01.2014 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Hietzinger Friedhof, Grab 37-1e
Bildname Franzconradvonhötzendorf.jpg
Bildunterschrift Franz Conrad von Hötzendorf
  • 3., Am Heumarkt 7 (Wohnadresse)
  • 14., Cumberlandstraße 10 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großkreuz des Maria Theresien-Ordens (Verleihung: 1917)

Franz Conrad von Hötzendorf (1907 Freiherr, 1918 Graf), * 14. November 1852 Penzing bei Wien (Geburtshaus 14, Cumberlandstraße 10), † 25. August 1925 Bad Mergentheim (Hietzinger Friedhof, Grab 37-1e), Bayern, Heerführer.

Sohn eines Offiziers und Enkel eines Malers, wurde Conrad von Hötzendorf 1871 Leutnant, nahm als Generalstabsoffizier am bosnischen Feldzug 1878 teil und wurde 1888 Lehrer der Taktik an der Kriegsschule.

Durch wissenschaftliche Publikationen („Zum Studium der Taktik", zwei Bände, 1891; „Die Gefechtsausbildung der Infanterie", 1900) erwarb er sich den Ruf eines hervorragenden Kriegswissenschaftlers. Conrad von Hötzendorf wurde 1899 Brigadekommandant in Triest, 1903 Divisionskommandant in Innsbruck beziehungsweise 1906 (auf Drängen des Thronfolgers Franz Ferdinand) als Feldmarschall Nachfolger des Generalobersten Graf Beck und damit Chef des Generalstabs.

Er bemühte sich um die Verbesserung der Ausrüstung und Ausbildung der österreichischen Armee, trat für die Abhaltung möglichst kriegsmäßiger Manöver ein und schulte den Generalstab für den Kriegsfall. Conrad von Hötzendorf forderte ab 1907 den Präventivkrieg gegen Serbien, dann auch gegen Italien.

Meinungsverschiedenheiten mit Außenminister Aehrenthal führten 1911 zu seinem Rücktritt, doch wurde er 1912 neuerlich berufen. Nach dem Attentat von Sarajewo (1914) trat Conrad von Hötzendorf vergebens für einen sofortigen Krieg gegen Serbien ein. Den Höhepunkt in Conrad von Hötzendorfs militärischer Laufbahn stellte der Sommerfeldzug 1915 in Rußland dar (Durchbruch bei Tarnów-Gorlice), wenngleich ihm ein entscheidender Erfolg versagt blieb. Er leitete auch die Operationen am Balkan und am Isonzo.

1916 wurde Conrad von Hötzendorf Feldmarschall und war bis zum Tod Franz Josephs (1916) der eigentliche Führer der österreichisch-ungarischen Armee. Am 28. Februar 1917 trat Conrad von Hötzendorf vom Posten des Chefs des Generalstabs zurück.

Karl I., der selbst den Oberbefehl übernehmen wollte, ernannte ihn zum Befehlshaber einer Heeresgruppe in Tirol. 1918 wurde Conrad von Hötzendorf Oberst aller Leibgarden. Im Juli 1918 als Feldmarschall verabschiedet, trat er am 1. Dezember 1918 in den Ruhestand.

Politisch stand Conrad von Hötzendorf den Liberalen nahe. Er war Träger zahlreicher Auszeichnungen (darunter Großkreuz Maria-Theresien-Orden), Wirklicher Geheimer Rat, fünffacher Ehrendoktor und Ehrenbürger zahlreicher Gemeinden.

Der Schlesingerplatz (8) hieß von 1938 bis 1948 Conrad-von-Hötzendorf-Platz. Im Kriegsarchiv ist seit 1947 ein Feldmarschall-Conrad-Archiv für die biographische Forschung eingerichtet. Gedenktafel am Haus 3, Am Heumarkt 7 (Wohnhaus 1906-1914).

Literatur

  • Oskar Regele: Feldmarschall Conrad. Wien: Herold 1955
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 3 (Auffenberg-Komarow)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hlmut Hoyer: Karl I. und Conrad von Hötzendorf. Wien: Nothring 1972
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 3
  • Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing, 49, S. 3.