Fragstube: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Herbst 1636 suchte der baskische Sprachlehrer Johannes Angelus de Sumaran bei Erzherzog [[Leopold Wilhelm]] darum an, das Privileg für eine "offentliche fragstuben" zu erlangen. Vorbild für dieses Projekt eines Adressbüros war das 1630 in Paris von Théophraste Renaudot gegründete "bureau d’adresse", die von Sumaran konzipierte Einrichtung sollte unter anderem als Verkaufsagentur für bewegliche und unbewegliche Güter, der Immobilien- und [[Arbeitsvermittlung]], als [[Meldewesen|Meldeamt]] beziehungsweise Auskunftsbüro über Aufenthaltsort und Leumund der StadtbewohnerInnen sowie als Debattierklub und Nachrichtenbörse dienen. Das Projekt wandte sich gegen die traditionellen MittlerInnen solcher Dienstleistungen wie [[Agent|Agenten]], Unterhändler oder so genannte "Zubringerinnen" (Dienstbotenvermittlerinnen), seine Realisierung scheiterte aber am Widerspruch insbesondere der theologischen Fakultät der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]]. Die Gründung eines Adressbüros in Wien erfolgte somit erst 1707 mit dem [[Fragamt|Frag- und Kundschaftsamt]].
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Im Herbst 1636 suchte der baskische Sprachlehrer [[Johannes Angelus de Sumaran]] bei Erzherzog [[Leopold Wilhelm]] darum an, das Privileg für eine "offentliche fragstuben" zu erlangen. Vorbild für dieses Projekt eines Adressbüros war das 1630 in Paris von Théophraste Renaudot gegründete "bureau d’adresse", die von Sumaran konzipierte Einrichtung sollte unter anderem als Verkaufsagentur für bewegliche und unbewegliche Güter, der Immobilien- und [[Arbeitsvermittlung]], als [[Meldewesen|Meldeamt]] beziehungsweise Auskunftsbüro über Aufenthaltsort und Leumund der StadtbewohnerInnen sowie als Debattierklub und Nachrichtenbörse dienen. Das Projekt wandte sich gegen die traditionellen MittlerInnen solcher Dienstleistungen wie [[Agent|Agenten]], Unterhändler oder so genannte "Zubringerinnen" (Dienstbotenvermittlerinnen), seine Realisierung scheiterte aber am Widerspruch insbesondere der theologischen Fakultät der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]]. Die Gründung eines Adressbüros in Wien erfolgte somit erst 1707 mit dem [[Fragamt|Frag- und Kundschaftsamt]].
  
 
==Literatur==
 
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Version vom 17. Juli 2019, 09:55 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1636
Datum bis 1636
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 62006
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 17.07.2019 durch DYN.tantner

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Im Herbst 1636 suchte der baskische Sprachlehrer Johannes Angelus de Sumaran bei Erzherzog Leopold Wilhelm darum an, das Privileg für eine "offentliche fragstuben" zu erlangen. Vorbild für dieses Projekt eines Adressbüros war das 1630 in Paris von Théophraste Renaudot gegründete "bureau d’adresse", die von Sumaran konzipierte Einrichtung sollte unter anderem als Verkaufsagentur für bewegliche und unbewegliche Güter, der Immobilien- und Arbeitsvermittlung, als Meldeamt beziehungsweise Auskunftsbüro über Aufenthaltsort und Leumund der StadtbewohnerInnen sowie als Debattierklub und Nachrichtenbörse dienen. Das Projekt wandte sich gegen die traditionellen MittlerInnen solcher Dienstleistungen wie Agenten, Unterhändler oder so genannte "Zubringerinnen" (Dienstbotenvermittlerinnen), seine Realisierung scheiterte aber am Widerspruch insbesondere der theologischen Fakultät der Universität Wien. Die Gründung eines Adressbüros in Wien erfolgte somit erst 1707 mit dem Frag- und Kundschaftsamt.

Literatur