Florian Berndl

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Daten zur Person
Personenname Berndl, Florian
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 9867
GND
Wikidata
Geburtsdatum 10. Mai 1856
Geburtsort Groß-Haselbach, Niederösterreich
Sterbedatum 30. November 1934
Sterbeort Wien
Beruf Naturheilkundler, Pedikeur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 21.10.2013 durch WIEN1.lanm08w10
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof Gruppe 43 C
  • 9., Alser Straße 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Florian Berndl, * 10. Mai 1858 Groß-Haselbach, Niederösterreich, † 30. November 1934 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus; Zentralfriedhof Gruppe 43 C), Naturheilkundler. Siedelte sich in Wien an und arbeitete als Pedikeur. Bei Wanderungen in der Gegend der Alte Donau stieß er auf eine völlig unbesiedelte Insel, die er 1900 von der Donauregulierungskommission pachtete; er zog mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen dorthin, begann seine Ideen vom natürlichen Leben zu propagieren und gründete eine Kolonie begeisterter Sonnenanbeter („Berndl-Kolonie"). Er predigte Freiluft-, Sand- und Sonnenbäder und deren Heilwirkung, vor allem bei rheumatischen Leiden. Seine Anhänger waren bald als „Berndlnarren" verschrieen. Allmählich interessierte sich auch die Gemeinde Wien für den Badestrand und errichtete ein Sommerfreibad, das am 5. August 1907 unter dem Namen Gänsehäufel eröffnet wurde. In der Zwischenkriegszeit hatte Berndl auf dem Gebiet des Großen Brückenhaufens die Kolonie „Neu-Brasilien" gegründet. Berndl siedelte sich später am Bisamberg an (wohnhaft Bisamberg 90), lebte dort als Einsiedler, richtete ein „Luftsanatorium" ein und war bei Ausflüglern bald eine bekannte Erscheinung. Siehe auch Berndlkolonie, Florian-Berndl-Gasse.

Literatur

  • Otto Adamec: Florian Berndl. Sein Leben und sein Schicksal. In: Unser schönes Floridsdorf. Blätter des Floridsdorfer Heimatmuseums 7. Wien: Museumsverein Floridsdorf 1973, S. 34 ff.
  • Barbara Denscher-Nedoma: Wasser-Luft-Licht-Sonne. In: Wien aktuell magazin 4/1985, S. XXVIII f.
  • Barbara Denscher-Nedoma: Florian Bernl. In: Ehalt / Chobot /Fischer [Hgg.]: Das Wiener Donaubuch. Ein Führer durch Alltag und Geschichte. 1987, S. 169 ff.
  • Mauriz Schuster: Alt-Wienerisch. Ein Wörterbuch veraltender und veraltetet Wiener Ausdrücke und Redensarten. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1983, S. 28 f.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdiens, 27.11.1959 und 06.05.1981
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 131