Felix Salten

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Daten zur Person
Personenname Saiten, Felix
Abweichende Namensform Salzmann, Siegmund
Titel
Geschlecht männlich
PageID 1705
GND
Wikidata
Geburtsdatum 6. September 1869
Geburtsort Pest, Ungarn
Sterbedatum 8. Oktober 1945
Sterbeort Zürich, Schweiz
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 30.07.2013 durch WIEN1.lanm08w05
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 18., Währinger Straße 14 (Wohnadresse)
  • 9., Sensengasse 5 (Wohnadresse)
  • 8., Kochgasse 32 (Wohnadresse)
  • 9., Porzellangasse 45 (Wohnadresse)
  • 19., Armbrustergasse 4 (Wohnadresse)
  • 18., Colloredogasse 26
  • 9., Berggasse 13 (Wohnadresse)
  • 18., Cottagegasse 37 (Wohnadresse)
  • 18., Cottagegasse 26 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 14. März 1930)

Felix Saiten (Pseudonym für Siegmund Salzmann; schrieb auch unter zahlreichen anderen Pseudonymen), * 6. September 1869 Pest, Ungarn (Budapest), † 8. Oktober 1945 Zürich, Schriftsteller, Gattin (1902) Ottilie Metzeies (* 7. März 1868 Prag, † 22. Juni 1942 Zürich). Entstammte einer Rabbinerfamilie, wandte sich frühzeitig dem Journalismus zu, schrieb ab 1885 Beiträge für die "Kunstchronik", wurde dann Mitarbeiter bei der Zeitschrift "An der schönen blauen Donau" und ab 1894 bei der "Zeit"; bald schrieb er für alle jene literarischen Periodika, die sich um die Durchsetzung der "Moderne" bemühten (Moderne Dichtung, Moderne Rundschau, Wiener Literaturzeitung). 1893-1898 war er Burgtheaterreferent und Feuilletonist der "Wiener Allgemeinen Zeitung". Ab etwa 1900 schrieb Saiten für alle wichtigen Zeitungen und Zeitschriften Österreichs und Deutschlands. 1902 gründete er das Kabarett "Jung-Wiener Theater Zum Lieben Augustin", 1906 wurde er Chefredakteur der "Berliner Morgenpost", kehrte aber 1910 nach Wien zurück, trat 1914 in die Redaktion des "Fremden-Blatts" ein und wurde im selben Jahr Sonntagsfeuilletonist der NWP. Er verkehrte vor dem Ersten Weltkrieg gerne in den Literatencafes Central und Griensteidl (wo er einmal Karl Kraus ohrfeigte), daraufhin öfter im Cafe Landtmann. Saiten gehörte mit Altenberg, Beer-Hoffmann, Hofmannsthal und Schnitzler zum Kreis "Junges Wien" um Hermann Bahr. Während des Kriegs arbeitete er im Kriegsarchiv in der Stiftkaserne. Saiten war Naturliebhaber und Jäger, wendete jedoch in seinen Revieren in Stockerau und Unterach am Attersee viel Zeit für die Beobachtung der Tiere auf; so entwickelte sich die Idee zu seinem "Bambi"; durch die Walt-Disney-Verfilmung wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Außerdem schrieb Saiten Erzählungen, Novellen (Der Hinterbliebene, 1900; Herr Wenzel auf Rehberg und sein Knecht Kaspar Dinckel, 1907), Romane (Die kleine Veronika, 1905; Wurstelprater, 1911; Das Burgtheater, 1922; Mizzi, 1932), Volksstücke und Filmdrehbücher. Seine Verfasserschaft des anonym erschienenen Romans "Josefine Mutzenbacher" kann als gesichert gelten. Saiten wohnte 18, Währinger Straße 14 (1892-1898), 9, Sensengasse 5 (1899/1900), 8, Kochgasse 32 (1901/1902), 9, Porzellangasse 45 (1903-1907), 19, Armbrustergasse 4 (1908-1910) und 18, Cottagegasse 37- Colloredogasse 26 (1911-1939), vor dem Ersten Weltkrieg auch noch 9, Berggasse 13; am 17. April 1939 erfolgte seine Abmeldung nach Zürich. Umfangreiche Briefsammlung im Privatnachlaß (Zürich). Bürger der Stadt Wien (14. März 1930). Saitenstraße.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Wien: F. Kleinmayr. Band 1,1 (A-Eisenbart) 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. (Werk- und Literaturverzeichnis)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personen Lexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien 1992
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g´redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien 1993, S. 340 ff.
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Schlesinger: Das verlorene Paradies. 1993, S. 233
  • Das Heimatmuseum Alsergrund. Mitteilungsblatt des Museumsvereines Alsergrund. Wien: Museumsverein Alsergrund 137 (1994), S. 15
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 84
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. 108
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 115 f.
  • K. Riedmüller: Felix Saiten als Mensch, Dichter und Kritiker. Dissertation Universität Wien 1949