Fanny Elßler
Fanny (Franziska) Elßler, * 23. Juni 1810 Gumpendorf 42 (6, Hofmühlgasse 17 [nicht 15; hier wurde allerdings am 2. Dezember 1934 vom Wiener Bildungswerk eine Gedenktafel enthüllt]), † 27. November 1884 Wien 1, Seilerstätte (etwa zwischen 17 und 28 [Conskriptionsnummer 991, heute Straßengrund], Gedenktafel auf Nummer 19; Hietzinger Friedhof, Ehrengrab, Grab 6-7), Tochter des Musikers, Notenkopisten und gleichzeitigen Bedienten Joseph Haydns, Josef Elßler (* 3. Mai 1769 Eisenstadt, † 12. Jänner 1843 Wien) und seiner Gattin Therese Prinster (* 4. Oktober 1780 Wien, † 28. August 1832 Wien). Sie trat bereits 1818 gemeinsam mit ihren Schwestern Therese und Anna in Friedrich Horschelts Kinderballett im Theater an der Wien auf; nach dessen Auflösung (1821) kam sie ans Kärntnertortheater, wo sie ins Ballettcorps aufgenommen wurde. Bereits hier traf sie mit der berühmten Tänzerin Maria Taglioni zusammen. Therese und Fanny gaben anschließend gemeinsam Gastspiele in Berlin. In Wien fand Elßler nur zögernd Anerkennung, errang jedoch sensationelle Erfolge in London und Paris. Nach Reisen quer durch Europa blieb Elßler 1834-1840 in Paris ständig im Engagement. 1840-1842 feierte sie beispiellose Triumphe in Nordamerika und Havanna, bis 1851 bereiste sie Deutschland, England, Italien und Rußland, trat jedoch auch immer wieder in Wien auf. Hier nahm sie am 21. Juni 1851 mit dem Ballett „Faust" Abschied von der Bühne. Den Rest ihres Lebens verbrachte sie in bürgerlicher Wohlhabenheit. Mit dem Politiker und Schriftsteller Friedrich Freiherr von Gentz war sie eng befreundet. Mit der Taglioni und der Grisi zählt sie zu den berühmtesten Tänzerinnen der Romantik. Sie wohnte 1827 und 1831 in der Krugerstraße, 1859/1860 1, Kärntner Straße 14 und ab 1864 auf der Seilerstätte. F. Gaul schuf 1842 eine Medaille; anläßlich des 150. Geburtstags von Elßler stiftete Prof. Riki Raab (ehemalige Solotänzerin der Staatsoper) am 23. Juni 1960 einen „Fanny-Elßler-Ring", der einmal (an Primaballerina E. Brexner) verliehen und dann dem Theatermuseum der Österreichischen Nationalbibliothek übergeben wurde; 500-Schilling-Münze (1984), Briefmarke (1984). Elßlergasse.
Literatur
- OB L
- Riemann l u. Erg. Bd.; Schneider, Tanzlex.
- Wurzbach
- Riki Raab, F. E. - eine Weltfaszination (1962)
- dsbe., F. E. - Die Tänzerin der Romantik, in: Notring-Jb. (1965), 133
- dsbe., F. E.s Testament, in: WGB11. 15 (1960), 143ff.
- dsbe., Großer Stammbaum (WStLA)
- Emil Pirchan, F. E. (1940)
- Ivor Guest, F. E. (London 1970)
- Jarmila Weißcnböck, F. E. (1984)
- Prawy, Oper, Reg.
- Heinzel, 163
- Blaschek, 258f.
- Hietzing l, 352
- Klusacek-Stimmer 18, 1471T.
- Kat. HM 138 (Künstlerwohnungen), 118f.
- Bfm.-Abh. (1984)
- WZ 27. 11. 1884.