Fanny Elßler

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Daten zur Person
Personenname Elßler, Fanny
Abweichende Namensform Elßler, Franziska
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 13091
GND
Wikidata
Geburtsdatum 23. Juni 1810
Geburtsort Gumpendorf
Sterbedatum 27. November 1884
Sterbeort Wien
Beruf Tänzerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 6.01.2015 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 29. November 1884
Friedhof Friedhof Hietzing
Grabstelle Ehrengrab, Grab 6-7
  • 6., Hofmühlgasse 15 (Geburtsadresse)
  • 1., Kärntner Straße 14 (Wohnadresse)
  • 1., Seilerstätte 19 (Sterbeadresse)
  • 4., Margarethenstrasse 30 (Wohnadresse)
  • Krugerstraße (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Fanny (Franziska) Elßler, * 23. Juni 1810 Gumpendorf 42 (6, Hofmühlgasse 17 [nicht 15; hier wurde allerdings am 2. Dezember 1934 vom Wiener Bildungswerk eine Gedenktafel enthüllt]), † 27. November 1884 Wien 1, Seilerstätte (etwa zwischen 17 und 28 [Conskriptionsnummer 991, heute Straßengrund], Gedenktafel auf Nummer 19; Hietzinger Friedhof, Ehrengrab, Grab 6-7), Tochter des Musikers, Notenkopisten und gleichzeitig Bedienten Joseph Haydns, Johann Elßler (* 3. Mai 1769 Eisenstadt, † 12. Jänner 1843 Wien) und seiner Gattin Therese Prinster (* 4. Oktober 1780 Wien, † 28. August 1832 Wien).

Sie trat bereits 1818 gemeinsam mit ihren Schwestern Therese und Anna in Friedrich Horschelts Kinderballett im Theater an der Wien auf; nach dessen Auflösung (1821) kam sie ans Kärntnertortheater, wo sie ins Ballettcorps aufgenommen wurde. Bereits hier traf sie mit der berühmten Tänzerin Maria Taglioni zusammen. Therese und Fanny gaben anschließend gemeinsam Gastspiele in Berlin. In Wien fand Elßler nur zögernd Anerkennung, errang jedoch sensationelle Erfolge in London und Paris. Nach Reisen quer durch Europa blieb Elßler 1834-1840 in Paris ständig im Engagement. 1840-1842 feierte sie beispiellose Triumphe in Nordamerika und Havanna, bis 1851 bereiste sie Deutschland, England, Italien und Russland, trat jedoch auch immer wieder in Wien auf. Hier nahm sie am 21. Juni 1851 mit dem Ballett "Faust" Abschied von der Bühne. Den Rest ihres Lebens verbrachte sie in bürgerlicher Wohlhabenheit. Mit dem Politiker und Schriftsteller Friedrich Freiherr von Gentz war sie eng befreundet. Mit der Taglioni und der Grisi zählt sie zu den berühmtesten Tänzerinnen der Romantik. Sie wohnte 1827 und 1831 in der Krugerstraße, 1859/1860 1, Kärntner Straße 14 und ab 1864 auf der Seilerstätte.

F. Gaul schuf 1842 eine Medaille; anlässlich des 150. Geburtstags von Elßler stiftete Prof. Riki Raab (ehemalige Solotänzerin der Staatsoper) am 23. Juni 1960 einen "Fanny-Elßler-Ring", der einmal (an Primaballerina E. Brexner) verliehen und dann dem Theatermuseum der Österreichischen Nationalbibliothek übergeben wurde; 500-Schilling-Münze (1984), Briefmarke (1984).

Siehe auch

Elßlergasse.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Band 1. Personenteil A-K. Mainz: Schott 1959
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Ergänzungs-Band. Personenteil A-K. Mainz: Schott 1989
  • Otto Schneider: Der Gesellschafts-, Volks- und Kunsttanz von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1985
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Riki Raab: Fanny Elßler. Eine Weltfaszination. Wien: Bergland-Verlag 1962
  • Riki Raab: Fanny Elßler. Die Tänzerin der Romantik. In: Notring-Jahrbuch 1965. Wien: Notring 1965, S. 133
  • Riki Raab: Fanny Elßlers Testament. In: Wiener Geschichtsblätter 15 (1960), S. 143 ff.
  • Riki Raab: Großer Stammbaum (Wiener Stadt- und Landesarchiv)
  • Emil Pirchan: Fanny Elssler. Eine Wienerin tanzt um die Welt. Wien: Frick 1940
  • Ivor Guest: Fanny Elßler. London: Black 1970
  • Jarmila Weißenböck: Fanny Elßler. Materialien. Wien [u.a.]: Böhlau 1984
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956, S. 163
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 258 f.
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Band 1. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 352
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 147 ff.
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830-1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 118 f.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 1984
  • Wiener Zeitung, 27.11.1884