Familienbäder der Stadt Wien: Unterschied zwischen den Versionen

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Kinderfreibad. 1917 eröffnete die Gmeinde Wien das Hütteldorfer Staubecken des Wienflusses als Bademöglichkeit für Kinder. Erst nach dem Ersten Weltkrieg faßte die Gemeinde einen entsprechenden Grundsatzbeschluß und begann systematisch in größerer Zahl Kinderfreibäder (vor allem in Parkanlagen) einzurichten; sie dienten nicht nur der Freizeitbeschäftigung, sondern hatten im Sinn Julius Tandlers auch der Gesundheitsprophylaxe und Sozialhygiene zu dienen, standen Kindern von sechs bis 14/15 Jahren unentgeltlich zur Verfügung und erfreuten sich großer Beliebtheit (1923: 461.372, 1928: 1,233.017 [11.648 pro Betriebstag], 1930: 1,301.604 Kinder). 1919 entstand ein Kinderfreibad in Floridsdorf, bald darauf eines in Hietzing und eines in Simmering (11, Geiselbergstraße); es folgten Kinderfreibäder im Schweizergarten (3; 1923), im Arenbergpark (3; 1926), am Margaretengürtel (5; 1926) und im Türkenschanzpark (18; 1926). 1927-1931 wurden weitere 16 Kinderfreibäder eröffnet; 1928 wurde der Schwimmunterricht in Schulen eingeführt. Die Bauentwürfe arbeitete das Stadtbauamt aus, die Einrichtung war daher fast überall gleich. Kaum ein Bad überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet.
 
Kinderfreibad. 1917 eröffnete die Gmeinde Wien das Hütteldorfer Staubecken des Wienflusses als Bademöglichkeit für Kinder. Erst nach dem Ersten Weltkrieg faßte die Gemeinde einen entsprechenden Grundsatzbeschluß und begann systematisch in größerer Zahl Kinderfreibäder (vor allem in Parkanlagen) einzurichten; sie dienten nicht nur der Freizeitbeschäftigung, sondern hatten im Sinn Julius Tandlers auch der Gesundheitsprophylaxe und Sozialhygiene zu dienen, standen Kindern von sechs bis 14/15 Jahren unentgeltlich zur Verfügung und erfreuten sich großer Beliebtheit (1923: 461.372, 1928: 1,233.017 [11.648 pro Betriebstag], 1930: 1,301.604 Kinder). 1919 entstand ein Kinderfreibad in Floridsdorf, bald darauf eines in Hietzing und eines in Simmering (11, Geiselbergstraße); es folgten Kinderfreibäder im Schweizergarten (3; 1923), im Arenbergpark (3; 1926), am Margaretengürtel (5; 1926) und im Türkenschanzpark (18; 1926). 1927-1931 wurden weitere 16 Kinderfreibäder eröffnet; 1928 wurde der Schwimmunterricht in Schulen eingeführt. Die Bauentwürfe arbeitete das Stadtbauamt aus, die Einrichtung war daher fast überall gleich. Kaum ein Bad überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet.

Version vom 10. November 2013, 17:30 Uhr

Das Kinderfreibad im Hugo-Wolf-Park (1970)
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.11.2013 durch WIEN1.lanm08w09
Bildname Kinderfreibad.jpg
Bildunterschrift Das Kinderfreibad im Hugo-Wolf-Park (1970)

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Kinderfreibad. 1917 eröffnete die Gmeinde Wien das Hütteldorfer Staubecken des Wienflusses als Bademöglichkeit für Kinder. Erst nach dem Ersten Weltkrieg faßte die Gemeinde einen entsprechenden Grundsatzbeschluß und begann systematisch in größerer Zahl Kinderfreibäder (vor allem in Parkanlagen) einzurichten; sie dienten nicht nur der Freizeitbeschäftigung, sondern hatten im Sinn Julius Tandlers auch der Gesundheitsprophylaxe und Sozialhygiene zu dienen, standen Kindern von sechs bis 14/15 Jahren unentgeltlich zur Verfügung und erfreuten sich großer Beliebtheit (1923: 461.372, 1928: 1,233.017 [11.648 pro Betriebstag], 1930: 1,301.604 Kinder). 1919 entstand ein Kinderfreibad in Floridsdorf, bald darauf eines in Hietzing und eines in Simmering (11, Geiselbergstraße); es folgten Kinderfreibäder im Schweizergarten (3; 1923), im Arenbergpark (3; 1926), am Margaretengürtel (5; 1926) und im Türkenschanzpark (18; 1926). 1927-1931 wurden weitere 16 Kinderfreibäder eröffnet; 1928 wurde der Schwimmunterricht in Schulen eingeführt. Die Bauentwürfe arbeitete das Stadtbauamt aus, die Einrichtung war daher fast überall gleich. Kaum ein Bad überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Anfang der 50er Jahre nahmen die Kinderfreibäder den Betrieb wieder auf. Bis 1972 wurden noch zehn weitere Anlagen errichtet (die neben dem Plansch- auch ein Schwimmbecken besaßen), womit ein Höchststand von 32 erreicht wurde. Gegenüber den neu errichteten Sommerbädern verloren die Kinderbäder in den 70er Jahren an Bedeutung, der Besuch ließ nach. Bauliche und technische Mängel sowie ein strengeres Bäderhygienegesetz veranlaßten die Gemeinde seither, einige Kinderbäder aufzulassen. 1993 bestanden noch folgende Kinderbäder: Augarten (2), Max-Winter-Platz (2), Schweizergarten (3), Arthaberplatz (10), Gudrunstraße (10), Herderplatz (l1), Reinigasse (15), Hofferplatz (16), Pezzlpark (17; ins Jörgerbad integriert), Währinger Park (18), Hintergärtengasse (19), Hugo-Wolf-Park (19), Stammersdorf (21), Strebersdorf (21), Kaisermühlen (22; Gänsehäufel).

Literatur

  • Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955-1981. Band 11, S. 264 ff.
  • Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1923, S.28
  • H. Lauscha / H. Kretschmer / W. Seledec: Baden und Bäder in Wien. 1987
  • Das Bad (Katalog des Historischen Museums der Stadt Wien 142)