Fünfkreuzertanz: Unterschied zwischen den Versionen

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Billige Tanzgelegenheit in Gaststätten und Tanzlokalen. In kleinen, häufig von den unteren Volksschichten aufgesuchten Wirtshäusern an der Peripherie der Vorstädte und im Prater (z. B. „Stiller Zecher", „Marokkaner", „Swoboda" [Prater 26]) bürgerte sich die Gepflogenheit ein, Tänze zu arrangieren, wobei von den Tänzern (meist Soldaten und Mägden) anfangs keine Eintrittsgebühr, wohl aber für jeden Tanz ein Betrag von 5 kr eingehoben wurde; später zahlten Männer 5 kr und Frauen hatten freien Eintritt. Diese Art der Belustigung erfreute sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts großen Zuspruchs. Ein Lokal des Fünfkreuzertanzes war auch die „Böhmische Redoute", die sich im einstöckigen Hintertrakt eines Hauses vor der Taborlinie befand, zu der die Tanzlustigen nur mittels Leitern gelangen konnten; hier soll er überhaupt entstanden sein. Die letzte Heimstätte fand der Fünfkreuzertanz im Lokal des Praterunternehmers Swoboda; nach der Schließung des Lokals (1927) verschwand der Tanz.
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Billige Tanzgelegenheit in Gaststätten und Tanzlokalen. In kleinen, häufig von den unteren Volksschichten aufgesuchten Wirtshäusern an der Peripherie der Vorstädte und im Prater (z. B. „Stiller Zecher", „Marokkaner", „Swoboda" [Prater 26]) bürgerte sich die Gepflogenheit ein, Tänze zu arrangieren, wobei von den Tänzern (meist Soldaten und Mägden) anfangs keine Eintrittsgebühr, wohl aber für jeden Tanz ein Betrag von 5 Kreuzern eingehoben wurde; später zahlten Männer 5 Kreuzer und Frauen hatten freien Eintritt. Diese Art der Belustigung erfreute sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts großen Zuspruchs. Ein Lokal des Fünfkreuzertanzes war auch die „Böhmische Redoute", die sich im einstöckigen Hintertrakt eines Hauses vor der Taborlinie befand, zu der die Tanzlustigen nur mittels Leitern gelangen konnten; hier soll er überhaupt entstanden sein. Die letzte Heimstätte fand der Fünfkreuzertanz im Lokal des Praterunternehmers Swoboda; nach der Schließung des Lokals (1927) verschwand der Tanz.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
Schuster, 63; Pemmer-Lackner, Prater, 26, 128; Czeike- Groner (1965), 176; Wr. Sehr. 29, 158; Christine Klusacek, F. und Kellnerlauf, in: W. aktuell 12/1987, 16.
 
Schuster, 63; Pemmer-Lackner, Prater, 26, 128; Czeike- Groner (1965), 176; Wr. Sehr. 29, 158; Christine Klusacek, F. und Kellnerlauf, in: W. aktuell 12/1987, 16.

Version vom 23. Juli 2013, 14:35 Uhr

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 23.07.2013 durch WIEN1.lanm08w10

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Billige Tanzgelegenheit in Gaststätten und Tanzlokalen. In kleinen, häufig von den unteren Volksschichten aufgesuchten Wirtshäusern an der Peripherie der Vorstädte und im Prater (z. B. „Stiller Zecher", „Marokkaner", „Swoboda" [Prater 26]) bürgerte sich die Gepflogenheit ein, Tänze zu arrangieren, wobei von den Tänzern (meist Soldaten und Mägden) anfangs keine Eintrittsgebühr, wohl aber für jeden Tanz ein Betrag von 5 Kreuzern eingehoben wurde; später zahlten Männer 5 Kreuzer und Frauen hatten freien Eintritt. Diese Art der Belustigung erfreute sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts großen Zuspruchs. Ein Lokal des Fünfkreuzertanzes war auch die „Böhmische Redoute", die sich im einstöckigen Hintertrakt eines Hauses vor der Taborlinie befand, zu der die Tanzlustigen nur mittels Leitern gelangen konnten; hier soll er überhaupt entstanden sein. Die letzte Heimstätte fand der Fünfkreuzertanz im Lokal des Praterunternehmers Swoboda; nach der Schließung des Lokals (1927) verschwand der Tanz.

Literatur

Schuster, 63; Pemmer-Lackner, Prater, 26, 128; Czeike- Groner (1965), 176; Wr. Sehr. 29, 158; Christine Klusacek, F. und Kellnerlauf, in: W. aktuell 12/1987, 16.