Ernst Schwarzer: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ernst Schwarzer Edler von Heldenstamm, * 15. August 1808 Fulnek, Mähren, † 18. März 1860 Landstraße 372 (3, Ungargasse 21), Politiker, Ökonom, Journalist, Sohn eines (1824 geadelten) Offiziers. Nach der Entlassung aus dem in Wien und Prag geleisteten Militärdienst führte Schwarzer 1834-1842 ein unstetes Leben (Aufenthalte in Genf, Paris, London und Ungarn), trat dann 1842 in den Dienst des Prager Gewerbevereins (Publikation der Industriekarte Böhmens) und wechselte 1843 zu den Mittrowskyschen Eisenwerken (Mähren). 1844 wurde er Chefredakteur des angesehenen "Österreichischen Lloyd" in Triest. In der österreichischen Regierung war Schwarzer 1848 (18. Juli - 23. September) Minister für öffentliche Arbeiten; er erwirkte den Baubeginn an der Semmering-Bahn und die öffentliche Freigabe des bisher dem Militär vorbehaltenen Telegraphenverkehrs, doch führten die von ihm am 21. August | + | Ernst Schwarzer Edler von Heldenstamm, * 15. August 1808 Fulnek, Mähren, † 18. März 1860 Landstraße 372 (3, Ungargasse 21), Politiker, Ökonom, Journalist, Sohn eines (1824 geadelten) Offiziers. |
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+ | Nach der Entlassung aus dem in Wien und Prag geleisteten Militärdienst führte Schwarzer 1834-1842 ein unstetes Leben (Aufenthalte in Genf, Paris, London und Ungarn), trat dann 1842 in den Dienst des Prager Gewerbevereins (Publikation der Industriekarte Böhmens) und wechselte 1843 zu den Mittrowskyschen Eisenwerken (Mähren). 1844 wurde er Chefredakteur des angesehenen "Österreichischen Lloyd" in Triest. In der österreichischen Regierung war Schwarzer 1848 (18. Juli - 23. September) Minister für öffentliche Arbeiten; er erwirkte den Baubeginn an der Semmering-Bahn und die öffentliche Freigabe des bisher dem Militär vorbehaltenen Telegraphenverkehrs, doch führten die von ihm am 21. August veranlassten Lohnkürzungen der bei öffentlichen Bauvorhaben eingesetzten Arbeiter zu Demonstrationen, die zwar am 23. August von der Nationalgarde blutig niederschlagen wurden ("Praterschlacht"), jedoch den Rücktritt Schwarzers zur Folge hatten. 1848/1849 war er Reichstagsabgeordneter, bis 8. Oktober 1848 Redakteur der Allgemeinen Zeitung, danach vorübergehend Chefredakteur des "Wanderer"; die von ihm begründete Tageszeitung "[[Die Donau]]" erschien 1855 nur wenige Monate. Bis 1858 lebte Schwarzer von wirtschaftsstatistischen Publikationen. Gründungsmitglied der "Concordia". | ||
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* Festschrift Concordia, S. 31 ff. | * Festschrift Concordia, S. 31 ff. | ||
* Josef Alexander Freiherr von Helfen: Die Wiener Journalistik im Jahr 1848. 1877, Nachdruck: Hildesheim 1977, S. 38 f., S. 97 f., S. 108, S. 111 ff., S. 200 f. | * Josef Alexander Freiherr von Helfen: Die Wiener Journalistik im Jahr 1848. 1877, Nachdruck: Hildesheim 1977, S. 38 f., S. 97 f., S. 108, S. 111 ff., S. 200 f. | ||
− | * Wolfgang Häusler: Von der Massenarmut zur Arbeiterbewegung. 1979, Register | + | * Wolfgang Häusler: Von der Massenarmut zur Arbeiterbewegung. Wien: Jugend u. Volk 1979, Register |
Version vom 22. August 2014, 11:42 Uhr
- Abgeordneter zum Frankfurter Parlament in der Paulskirche )
- Minister für öffentliche Arbeiten (1848)
- Reichstagsabgeordneter )
Ernst Schwarzer Edler von Heldenstamm, * 15. August 1808 Fulnek, Mähren, † 18. März 1860 Landstraße 372 (3, Ungargasse 21), Politiker, Ökonom, Journalist, Sohn eines (1824 geadelten) Offiziers.
Nach der Entlassung aus dem in Wien und Prag geleisteten Militärdienst führte Schwarzer 1834-1842 ein unstetes Leben (Aufenthalte in Genf, Paris, London und Ungarn), trat dann 1842 in den Dienst des Prager Gewerbevereins (Publikation der Industriekarte Böhmens) und wechselte 1843 zu den Mittrowskyschen Eisenwerken (Mähren). 1844 wurde er Chefredakteur des angesehenen "Österreichischen Lloyd" in Triest. In der österreichischen Regierung war Schwarzer 1848 (18. Juli - 23. September) Minister für öffentliche Arbeiten; er erwirkte den Baubeginn an der Semmering-Bahn und die öffentliche Freigabe des bisher dem Militär vorbehaltenen Telegraphenverkehrs, doch führten die von ihm am 21. August veranlassten Lohnkürzungen der bei öffentlichen Bauvorhaben eingesetzten Arbeiter zu Demonstrationen, die zwar am 23. August von der Nationalgarde blutig niederschlagen wurden ("Praterschlacht"), jedoch den Rücktritt Schwarzers zur Folge hatten. 1848/1849 war er Reichstagsabgeordneter, bis 8. Oktober 1848 Redakteur der Allgemeinen Zeitung, danach vorübergehend Chefredakteur des "Wanderer"; die von ihm begründete Tageszeitung "Die Donau" erschien 1855 nur wenige Monate. Bis 1858 lebte Schwarzer von wirtschaftsstatistischen Publikationen. Gründungsmitglied der "Concordia".
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
- Festschrift Concordia, S. 31 ff.
- Josef Alexander Freiherr von Helfen: Die Wiener Journalistik im Jahr 1848. 1877, Nachdruck: Hildesheim 1977, S. 38 f., S. 97 f., S. 108, S. 111 ff., S. 200 f.
- Wolfgang Häusler: Von der Massenarmut zur Arbeiterbewegung. Wien: Jugend u. Volk 1979, Register