Ernst Lichtblau: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. September 2013, 17:14 Uhr

Daten zur Person
Personenname Lichtblau, Ernst
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 14585
GND
Wikidata
Geburtsdatum 4. Juni 1883
Geburtsort Wien
Sterbedatum 8. Jänner 1963
Sterbeort Wien
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 4.09.2013 durch WIEN1.lanm08w02
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 13., Hietzinger Hauptstraße 10-14 (Sterbeadresse)
  • 5., Grohgasse 13 (Wohnadresse)
  • 13., Schweizertalstraße 30 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lichtblau Ernst, * 24. Juni 1883 Wien, † 9.(!) Jänner 1963 Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 10-14 (an den Folgen von Verletzungen, die er bei einem Hotelbrand erlitten hatte), Architekt. Besuchte die Staatsgewerbeschule in Wien, studierte 1902-1905 an der Akademie der bildenden Künste (Spezialklasse für Architekten bei Otto Wagner, dessen einziger jüdischer Schüler er war) und schloß sich dem Kreis um Josef Hoffmann an, in dessen Atelier er bis 1914 arbeitete. Danach war er freiberufliche auf den Sektoren Architektur und Design tätig und auch Mitarbeiter der Wiener Werkstätte, gründete jedoch 1923 (der Wiener Werkstätte entgegengesetzt) die „Ernst Lichtblaus Werkstätte GmbH." und führte diese bis 1928. 1929 wurde er Leiter der städtischen Wohnungsberatungsstelle „BEST“ (Informationsstelle für zweckmäßige Wohnungseinrichtung von Gemeindewohnungen). 1913 baute Lichtblau das Haus 13, Linzackergasse 9, 1914 das Haus 13, Wattmanngasse 29 (das nach seinen braunen Keramikverkleidungen im Volksmund „Schokoladenhaus" genannt wurde), 1923 das Fabriksgebäude der Raucherrequisitenfirma Adolf Lichtblau (7, Hermanngasse 17), 1926 die städtische Wohnhausanlage Julius-Ofner-Hof (5, Margaretengürtel 22) und 1929 (mit Bauer, Scheffel und Glaser) den Paul-Speiser-Hof (21, Franklinstraße 20), 1930 den „Fremdenverkehrspavillon" und einen Musikalien- und Grammophonladen für die Wiener Werkbundausstellung. Lichtblau war ein Vertreter der konstruktiv-sachlichen Architektur der Zwischenkriegszeit. Er lehrte bis 1938 an der Kunstgewerbeschule (Suspendierung), flüchtete 1939 (aus rassistischen Gründen) in die USA, wo er zwölf Jahre Gastprofessor an der Rhode Island School of Design war. In den 40er Jahren organisierte er im Museum of Modern Arts in New York eine Ausstellungsreihe zum Thema „Good Design". Als er in den 50er Jahren nach Wien zurückkehrte, konnte er wegen der inzwischen geänderten Gesetzeslage nicht mehr als Ziviltechniker arbeiten. 1962/1963 baute er mit Norbert Schlesinger eine städtische Hauptschule (16, Grundsteingasse). In den letzten Lebensjahren lebte er im Parkhotel Schönbrunn. Goldener Hofpreis (1905). Lichtblaustraße.

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992; Prominenten-Almanach l (1930), S. 168
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 378 f.
  • August Sarnitz: Ernst Lichtblau Architekt 1883-1963. Gestell und Gestalt im Raum. Reflexionen über ein Paradigma der modernen Architektur. 1994
  • Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 497
  • Astrid Gmeiner / Gottfried Pirhofer: Der österreichische Werkbund. Alternative zur klassischen Moderne in Architektur, Raum- und Produktgestaltung. Salzburg/Wien: Residenz-Verlag 1985, S. 235
  • Marco Pozzetto: Die Schule Otto Wagners 1894-1912. S. 237 (Zeitschriften-Literatur)
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 60
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
  • Kat. W. um 1900
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  • Rendezvous Wien. Vierteljahreszeitschrift für Freunde Wiens in aller Welt. Nr. 3/1985. Wien: Wiener Tourismusverband 1985, S. 29 ff.