Ernst Fischer: Unterschied zwischen den Versionen

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Ernst Fischer kann auf zahlreiche Veröffentlichungen als Essayist, Kritiker und Lyriker sowie als politischer Schriftsteller verweisen ("Das Ende einer Illusion. Erinnerungen 1945−1955"; 1973). Verheiratet war er mit [[Ruth von Mayenburg]] (* 1. Juli 1907, † 26. Juni 1993).
 
Ernst Fischer kann auf zahlreiche Veröffentlichungen als Essayist, Kritiker und Lyriker sowie als politischer Schriftsteller verweisen ("Das Ende einer Illusion. Erinnerungen 1945−1955"; 1973). Verheiratet war er mit [[Ruth von Mayenburg]] (* 1. Juli 1907, † 26. Juni 1993).
 
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==Literatur==
 
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Version vom 25. November 2022, 12:50 Uhr

Daten zur Person
Personenname Fischer, Ernst
Abweichende Namensform Peter Wieden, Pierre Vidal
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 19528
GND 118691163
Wikidata Q79072
Geburtsdatum 3. Juli 1899
Geburtsort Komotau, Böhmen (Chomutov, Tschechische Republik)
Sterbedatum 31. Juli 1972
Sterbeort Deutsch-Feistritz, Steiermark
Beruf Politiker, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit Kommunistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 25.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Karl-Renner-Preis für Publizistik (Übernahme: 7. Mai 1969)


  • Abgeordneter zum Nationalrat (19.12.1945 bis 09.06.1959)
  • Staatssekretär für Volksaufklärung, für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten (27.04.1945 bis 20.12.1945)
  • Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ (1945 bis 1969)

Ernst Fischer, * 3. Juli 1899 Komotau, Böhmen (Chomutov, Tschechische Republik), † 31. Juli 1972 Deutsch-Feistritz, Steiermark, Politiker, Schriftsteller.

Biographie

Ernst Fischer (Pseudonym Peter Wieden, Pierre Vidal) wandte sich nach Besuch des Gymnasiums und Kriegsdienst 1920 der Sozialdemokratischen Partei zu. Er studierte Philosophie und lernte Stefan Zweig und Ernst Toller kennen, unter deren Protektion 1923 in Wien sein Drama "Attilas Schwert" erfolgreich aufgeführt wurde. In Graz wurde er Redakteur der sozialdemokratischen Zeitung "Arbeiterwille", 1927 bis 1934 war er in der Redaktion der Wiener "Arbeiter-Zeitung" tätig.

1934 wandte er sich den Kommunisten zu, emigrierte nach Prag und floh 1939 nach Moskau, wo er zeitweise im Volkskommissariat des Auswärtigen Amts der UdSSR arbeite. Dort war er Leiter der Propagandaarbeit für Österreich und Rundfunkkommentator deutschsprachiger Sendungen für Österreich.

1945 nach Österreich zurückgekehrt, stand er mit Friedl Fürnberg und Johann Koplenig an der Spitze der KPÖ (Mitglied des Zentralkomitees 1946 bis 1969) und war 1945 bis 1947 Chefredakteur der Zeitung "Neues Österreich". Ernst Fischer schloss sein Studium ab (Dr. phil.) und wurde 1945 kurzfristig (27. April bis 20. Dezember) Staatssekretär für Unterricht ernannt. 1945 bis 1959 war Fischer Abgeordneter zum Nationalrat und 1945 bis 1956 Mitglied der Österreichischen Sektion des internationalen PEN-Klubs.

Bereits 1956 hatte er sich von den Ereignissen in Ungarn nicht distanziert und wurde daher aus dem PEN ausgeschlossen. 1968 bezeichnete er die Ereignisse in der CSSR als "Verbrechen gegen den Sozialismus" und "Panzerkommunismus". Daraufhin wurde Fischer am 13. Oktober 1969 aus der KPÖ ausgeschlossen, erhielt jedoch den Karl-Renner-Preis für Publizistik (1969).

Ernst Fischer kann auf zahlreiche Veröffentlichungen als Essayist, Kritiker und Lyriker sowie als politischer Schriftsteller verweisen ("Das Ende einer Illusion. Erinnerungen 1945−1955"; 1973). Verheiratet war er mit Ruth von Mayenburg (* 1. Juli 1907, † 26. Juni 1993).

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
  • Karl Heinz Ritschel (Hg.): Stichwort Österreich 1975. Salzburg: Edition Reinartz 1975
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974−lfd.
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach [Isartal]: Verlag Dokumentation 1972
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Alfred Kosing: Ernst Fischer − ein moderner Marxist? Berlin: VEB 1970
  • Harry Zohn: Österreichische Juden in der Literatur. Ein bio-bibliographisches Lexikon. Tel Aviv: Olamenu 1969
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945−lfd., 01.07.1974 (Werksverzeichnis)

Links