Ernest von Koerber: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Dezember 2014, 23:22 Uhr
- Ministerpräsident (1916)
- )
Koerber Ernest von, * 6. November 1850 Trient (Trento, Italien), † 5. März 1919 Baden bei Wien (Zentralfriedhof, Grab 13A, Gruftreihe Hauptweg Nummer 5), Jurist, Ministerpräsident. Trat 1874 ins Handelsministerium ein, leitete ab 1887 das Ministerialbüro (Sektionschef) und wurde 1895 Generaldirektor der Österreichischen Staatsbahnen. 1897 war er Handelsminister im Kabinett Gautsch, 1898 Innenminister im Kabinett Clary, 1900 Ministerpräsident und Innenminister, ab 1902 zugleich Justizminister. Er suchte (nach dem Scheitern Badenis) die Sprachenfrage durch eine Verständigung zwischen Tschechen und Deutschen zu lösen und das Parlament wieder arbeitsfähig zu machen; da seine Vorschläge abgelehnt wurden, löste er 1901 das Parlament auf. Nach den Neuwahlen brachte er durch ein großzügiges wirtschaftliches Investitionsprogramm zwar einen arbeitsfähigen Reichsrat zustande, scheiterte aber sowohl in der Sprachenfrage wie bei den Verhandlungen über die Verlängerung des Ausgleichs mit Ungarn. 1904 trat er zurück. 1915 wurde er nochmals Finanzminister und 1916 (nach der Ermordung Stürgkhs) Ministerpräsident, trat jedoch bereits am 14. Dezember 1916 zurück.
Literatur
- Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
- Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 1,1923 (Heinrich Friedjung)
- Alfred Ableitinger: rnest von Koerber und das Verfassungsproblem im Jahre 1900. Österreichische Nationalitäten- und Innenpolitik zwischen Konstitutionalismus, Parlamentarismus und oktroyiertem allgemeinem Wahlrecht. Wien [u.a.]: Böhlau 1973 (Studien zur Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie, 12 ; Schriften des D[oktor]-D[okto]r-Franz-Josef-Mayer-Gunthof-Fonds, 9)
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 29