Emil Zuckerkandl

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Zuckerkandl, Emil
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 8822
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. September 1849
Geburtsort Raab (Györ), Ungarn
Sterbedatum 28. Mai 1910
Sterbeort Wien
Beruf Anatom
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 21.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14
Begräbnisdatum 30. Mai 1910
Friedhof
Grabstelle Döblinger Friedhof
  • 19., Nußwaldgasse 22
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Korrektes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1898, Übernahme: 1898)
  • Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1906, Übernahme: 1906)

Zuckerkandl Emil, * 18. September 1849 Raab (Györ), Ungarn, † 28. Mai 1910 Wien 19, Nußwaldgasse 22 (Döblinger Friedhof), Anatom, Gattin Berta Szeps (Berta Zuckerkandl), Bruder des Otto Zuckerkandl.

Studierte ab 1867 an der Universität Wien, wurde 1869 Demonstrator bei Joseph Hyrtl, der seine besondere Begabung bald erkannte, ging 1870 für einige Monate als Prosektor nach Amsterdam und schloß seine Studium in Wien ab (Dr. med. univ. 1874). Bereits 1873/1874 Assistent beim Pathologen Carl Rokitansky, wurde er am 1. Oktober 1874 Assistent beim Anatomen Carl Langer, bei dem er unermüdlich sein Wissen erweiterte, so daß die Fakultät 1880 ohne Habilitation seine Ernennung zum ao. Prof. vorschlug. Zu diesem Zeitpunkt hatte Zuckerkandl schon 58 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, unter anderem "Zur Morphologie des Gesichtsschädels" (1877), "Über das Riechzentrum" (1877) und "Über eine bisher noch nicht beschriebene Drüse in der regio suprahyoidea" (1879), welche heute noch seinen Namen trägt. 1888 zog Zuckerkandl als ordentlicher Professor in das damals modernst ausgestattete Anatomiegebäude der Universität Wien und übernahm nach Langers Tod die Lehrkanzel für Anatomie.

Zuckerkandl war ein ausgezeichneter Beobachter, der sich mit fast allen Gebieten der Anatomie beschäftigte und sein Fach stets aufklingenden Erfordernisse ausrichtete, denen er mit seinen Handbuchbeiträgen für Rhinologen (1882-1892), für Stomatologen (1891), für Otologen (1892), für Laryngologen (1896) und für Urologen (1904) Rechnung trug; sein Hauptwerk ist der vierbändige "Atlas der topographischen Anatomie des Menschen" (1890-1904), welchen er als "Generalstabskarte für die Operationen der Ärzte" verstand.

Sein bedeutendster Schüler war Julius Tandler. Korrektes (1898) und wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1906).

Zuckerkandldenkmal (1); Zuckerkandldenkmal (9), Zuckerkandlgasse.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 509 ff.
  • Schlesinger: Das verlorene Paradies. 1993, S. 238
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 316
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 93
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 61. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1911, S. 364 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer 60 (1910), S. 1323 f.
  • Internatationale Centralbliothek für Laryngologie. 26 (1910), Nr. 7
    Ueberarbeiten.png
    Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Helfen Sie bitte mit, ihn zu verbessern, und entfernen Sie anschließend die Markierung {{Überarbeiten}}.
  • Feierliche Inauguration ... 1910/1911, S. 39 ff. (Werben.)
  • Berliner klinische Wochenschrift. 257 1910 (Gedächtnisrede von J. Tandler in der Ges. der Arzte Vf., 03.06.1910)
  • Archiv für Ohrenheilkunde. 84 (1911), S. 7 f. (Adam Politzer)
  • Anatomischer Anzeiger 37 (1910), S. 86 ff. (J. Tandler)
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 23 (1910), S. 789 ff. (J. Tandler)