Emigration

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Emigration. Seit dem Mittelalter wurden Bewohner Wiens immer wieder aus politischen, rassistischen oder religiösen Gründen verfolgt, verhaftet, ihres Vermögens beraubt, zur Auswanderung gezwungen oder zwangsweise deportiert. Hervorstechend sind die Verfolgungen von Juden (erstmals 1421 [ Geserah ], nochmals 1670 [Vertreibung aus dem Leopoldstädter Getto] und schließlich ab 1938 [nach der Okkupation Österreichs durch das nationalsozialistische Deutschland unter Adolf Hitler]) sowie (im Zuge der Gegenreformation) von Protestanten; dazu kommt beispielsweise die Emigration vieler Sozialdemokraten, die Wien (insbesonders nach dem niedergeschlagenen Aufstand gegen das autoritäre Regime im Februar 1934) aus politischen Gründen verließen oder verlassen mußten. Nach der Okkupation Österreichs (1938) verließen auch zahlreiche nichtjüdische Personen freiwillig Wien. - Das (freiwillige oder unfreiwillige) Verlassen Wiens wird generell bei den biographischen Stichwörtern angegeben, die Ausweisung beziehungsweise Vernichtung ganzer Bevölkerungsgruppen wird unter den Stichwörtern Holocaust, Juden und Vertreibung (hinsichtlich der jüdischen Bewohner; hier auch die zugehörigen Adressen von Behörden, Sammelstellen, Lagern und Deportationsörtlichkeiten) behandelt. Obwohl die Bezeichnung Emigration auch in wissenschaftlichen Publikationen oftmals unqualifiziert Verwendung findet, ist darauf hinzuweisen, daß nach der Okkupation Österreichs die meisten Menschen, die Wien verließen, dies unter Zurücklassung ihrer gesamten Habe tun mußten, weshalb der Begriff Emigration (der das Element der Freiwilligkeit assoziiert) vor allem hinsichtlich jener, die aus rassistischen Gründen das Land verließen (beziehungsweise noch verlassen konnten), besser durch Vertreibung beziehungsweise Flucht zu ersetzen ist; aus diesem Grund sind einschlägige Angaben auch unter dem Stichwort Vertreibung zusammengefaßt. Ins Exil konnten Menschen (aus politischen Gründen) bestenfalls während der 1930er Jahre gehen. - Vergleiche auch Antifaschistische Gedenkstätten, Antisemitismus, Gestapo, Juden und Nationalsozialismus beziehungsweise Protestantismus. - Die Immigration (Einwanderung) wird unter dem Stichwort Zuwanderung (Zuwanderungsfonds) behandelt.

Literatur

  • Dictionary; Hb. dtspr. Emigration
  • Johann Holzner, Sigurd Paul Scheichl, Wolfgang Wiesmüller (Hgg.), Eine schwier. Heimkehr. Österr. Lit. im Exil 1938-45, in: Innsbrucker Beiträge zur Kulturwiss., Germanist. Reihe, 40 (1991)
  • Sylvia M. Patsch, Österr. Schriftsteller im Exil in GB (1985). Zur Terminologie vgl.: A. Sternfeld, Sprache u. Politik, in: Betrifft: Österr. (1990), 13ff.