Emerich Sinelli: Unterschied zwischen den Versionen
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* Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. 1983, Register | * Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. 1983, Register | ||
− | * Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918. Band 5, S. 272 ff. | + | * Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Band 5. Wien: Holzhausen 1897-1918. Band 5, S. 272 ff. |
Version vom 17. September 2013, 11:26 Uhr
- Fürstbischof von Wien (1681)
- Kontroversprediger in Prag (1643 bis 1650)
- Prediger in der Wiener Schottenkirche (1651)
- Erster Minister (1682)
Emerich Sinelli, * 1622 Komorn, Ungarn, † 27. Februar 1685 Wien 1, Rotenturmstraße 2 (Bischofshof; Stephansdom), Fürstbischof von Wien, Sohn eines Fleischselchers. Sinelli trat 1643 in Komorn in den Kapuzinerorden ein und war bis 1650 in Prag als Kontroversprediger gegen den Protestantismus tätig. Anschließend war Sinelli 22 Jahre Prediger in der Wiener Schottenkirche, dann wurde er von Leopold I. zum Hofprediger ernannt. Als ihn der Kaiser um Übernahme des Bistums bat, lehnte Sinelli zunächst ab. Im Mai 1681 erfolgte (in Anwesenheit von Abraham a Sancta Clara) die Bischofsweihe, im April 1682 wurde Sinelli in den kaiserlichen Geheimen Rat berufen und war als Erster Minister praktisch Ministerpräsident im Konferenzrat. Als sich angesichts der drohenden Türkenbelagerung das Volk gegen die Jesuiten wandte, wurden dem Bischof von Wien am 5. Juli 1683 von der erregten Menge die Fenster des Bischofshofs eingeschlagen. Am 7. Juli 1683 floh Leopold I. nach Linz; er nötigte Sinelli, ihm zu folgen. An seiner Stelle war der Wiener Neustädter Bischof Leopold Karl Kollonitsch in Wien tätig. Sinelli war der letzte Bischof, der zugleich eine hohe politische Aufgabe zu erfüllen hatte und von dieser so in Anspruch genommen wurde, daß er seinen seelsorgerischen Pflichten nicht hinlänglich nachkommen konnte.
Literatur
- Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. 1983, Register
- Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Band 5. Wien: Holzhausen 1897-1918. Band 5, S. 272 ff.