Elfriede von Dassanowsky

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Daten zur Person
Personenname Dassanowsky, Elfriede von
Abweichende Namensform Dassanowsky, Elfi von
Titel Prof.
Geschlecht weiblich
PageID 37413
GND 136416241
Wikidata
Geburtsdatum 2. Februar 1924
Geburtsort Wien
Sterbedatum 2. Oktober 2007
Sterbeort Los Angeles
Beruf Sängerin, Musikerin, Filmproduzentin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 2.02.2016 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 25. Juli 2008
Friedhof Wiener Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Reihe 1, Nr. 11
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich (Verleihung: 1991)
  • UNESCO Mozart-Medaille (Verleihung: 1997)
  • Ehrenmedaille des Österreichischen Filmarchivs (Verleihung: 1998)
  • Berufstitel Professor (Verleihung: 1998)
  • Living Legacy Award des Women's International Center (Verleihung: 2000)
  • Officier de L'Ordre des Arts et des Lettres (Verleihung: 2001)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 19. März 2002, Übernahme: 10. Juli 2002)
  • Silbernes Ehrenzeichen des Auslandsösterreicher-Weltbunds (Verleihung: 2005)
  • Ehrenmitglied der Association of Austrian Filmproducers (Verleihung: 2018)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien (Übernahme: 1996)

Elfriede (Elfi) von Dassanowsky, * 2. Februar 1924 Wien, † 2. Oktober 2007 Los Angeles, Sängerin, Musikerin.

Biographie

Elfriede von Dassanowsky wurde in eine alte österreichische Adelsfamilie geboren.

Als bis heute jüngste Studentin der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien nahm sie Unterricht bei Emil von Sauer (Klavier) und Paula Mark-Neusser (Gesang). 1941/42, noch vor Abschluss ihrer Studien, erteilte sie Curd Jürgens und Karl Hartl Klavierunterricht. 1944 lehnte sie einen Starvertrag der UFA Berlin ab. Als überzeugte Österreicherin weigerte sie sich nationalsozialistischen Organisationen beizutreten, was ihr eine zweijährige Zwangsarbeit in einer Zigarettenfabrik eintrug.

Mit dem Debüt als Susanna in “Figaros Hochzeit” am Stadttheater St. Pölten begann eine erfolgreiche Bühnenkarriere mit Auftritten unter anderem in Wien und Hamburg. Ihr großer Stimmumfang erlaubte Elfriede von Dassanowsky die Ausführung von Sopran- und Mezzopartien. Ihr Repertoire umfasste unter anderem die Agathe im “Freischütz”, die beiden Titelpartien in “Hänsel und Gretel”, die Inez und die Azucena in “Il Trovatore”, die Lola in “Cavalleria rusticana”, die Mimi in “La Bohème”, die Titelpartie in “Carmen” sowie zahlreiche Operettenrollen, darunter den Prinz Orlofsky in der “Fledermaus”.

Als Mitbegründerin mehrerer Wiener Musiktheaterbühnen war sie von 1948 bis 1953 Star in zahlreichen Operettenrevuen; 1950 unternahm sie eine Operettentournee durch die Bundesrepublik Deutschland mit ihrem Ensemble Nyari. Außerdem wirkte sie als Konzert- und Liedersängerin in Österreich und Deutschland.

Als Pianistin trat Elfriede von Dassanowsky gleichfalls in Erscheinung: sie gab Konzerte, trat in Radiosendungen auf und ging einer Lehrtätigkeit an ihrer einstigen Ausbildungsstätte nach. Daneben wirkte sie auch als Schauspielerin.

Von den alliierten Oberkommissaren in Wien wurde sie als Repräsentantin der Wiener Musikkultur im Rahmen von Soloaufführungen ausgewählt. Sie arbeitete als Ansagerin für Allied Forces Broadcasting und BBC.

Als erste Österreicherin gründete Elfriede von Dassanowsky 1946 gemeinsam mit dem früheren Stummfilmregisseur Emmerich Hanus ein Filmstudio, die Belvedere Film. Sie entdeckte Stars wie Nadja Tiller und Oskar Werner und trug als Produzentin dazu bei, das österreichische Filmschaffen in Europa bekannt zu machen. 1951 wurde sie Verwalterin und Casting-Direktrice bei Phoebus International Film in Hamburg.

Anfang der Sechzigerjahre heiratete sie nach Kanada und übersiedelte dann in die USA, wo sie 1962 in Los Angeles ihren Wohnsitz nahm. Ihre Pläne, als Produzentin in Hollywood zu arbeiten scheiterten; eine von Otto Preminger angebotene Karriere als Filmschauspielerin lehnte sie ab. Stattdessen arbeitete sie 15 Jahre lang als Stimmtrainerin für verschiedene Hollywood-Größen sowie als Klavierlehrerin. Indessen trat ihre Tätigkeit auf dem Gebiet des Kulturaustauschs zwischen den USA und Österreich in den Vordergrund. Sie gründete 1999 gemeinsam mit ihrem Sohn Robert Dassanowsky die Belvedere Film neu und arbeitete als deren Koproduzentin.


Gedenktafel 1, Bauernmarkt 24.

Literatur

  • Rathauskorrespondenz, 11.07.2002, 05.12.2008
  • Der Standard, 09.10.2007

Links