Einzug Maximilians II. (1552)

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Daten zum Eintrag
Datum von 7. Mai 1552 JL
Datum bis 7. Mai 1552 JL
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.08.2013 durch WIEN1.lanm08w12

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Elefant (erster in Wien). 1) Als Erzherzog Maximilian (1564-1576 Kaiser Maximilian II.) am 7. Mai 1552, von Spanien kommend, seinen prunkvollen offiziellen Einzug in Wien hielt (wo er bereits im April eingetroffen war), führte er neben fremdländischen Menschen in exotischer Trachten auch verschiedene Tiere mit sich, darunter als besondere Attraktion einen vielbestaunten Elefanten, um den sich eine bekannte Erzählung rankt (Zum schwarzen Elefanten [1, Graben]; auch Zum goldenen Elefant [1]). Maximilian, der bestrebt war, in Wien eine Menagerie zu schaffen, ließ den Elefant 1551 von Spanien abgehen; sein Weg wird durch „Elefanten-Häuser" in Brixen, Lambach und Linz fixiert. Der Elefant wurde in die neugegründete kaiserliche Menagerie im Schloß Ebersdorf (11) gebracht, wo er allerdings am 18. Dezember 1553 verendete. Aus dem rechten Vorderfußknochen wurde für den damaligen Wiener Bürgermeister Sebastian Hutstocker ein Stuhl angefertigt (heute in der Kunstsammlung des Stifts Kremsmünster, Oberösterreich). - Der Elefant taucht in der frühen Neuzeit in zahlreichen Hausschildern auf; neben den folgenden Stichwörtern sei beispielsweise im 7. Bezirk auf das Haus „Zum schwarzen Elefanten" (Gutenberggasse 17), im 8. Bezirk auf das Haus „Zum Elefanten" (später Melker Hof; im vierten Hof Relief eines Elefanten), im 9. Bezirk auf die Häuser „Zum goldenen Elefanten" (Liechtensteinstraße 80) und „Zum schwarzen Elefanten" (Lazarettgasse 12 beziehungsweise Wiesengasse 13) hingewiesen. Auch die Apotheke „Zum weißen Storchen" (1, Tuchlauben 9) hieß ab ihrem ersten Nachweis 1568 „Zum Elephanten". - Zeitgenössische Kunst: Mosaik („Elefant und Bürgerpaar") an der städtischen Wohnhausanlage 11, Kaiserebersdorfer Straße 232, Münnichplatz 1; Relief im Hof 11, Simmeringer Hauptstraße 85 (zur Erinnerung an die Menagerie im Neugebäude); Skulptur (13, Bossigasse, Auhofstraße, Mantlergasse) von Christa Vogelmayer (1954); Skulptur („Indischer Elefant mit Jungem") von Herbert Schwarz (15, Gablenzgasse 39-41, Hof; 1953); Spielplastik „Elefant" von Rudolf Kedl (21, Floridsdorfer Straße 6-8; Dag-Hammerskjöld-Hof). - 2) In der Gaunersprache wurde als „Elefant" eine 500.000-Kronen-Banknote bezeichnet.

Literatur

  • Ursula Giese: Wiener Menagerien, S. 7 ff., 17
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 2/1), S. 177
  • Felix Czeike: XI. Simmering. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 11) 11, S. 21 ff.
  • Felix Czeike: XXI. Floridsdorf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 21), S. 22
  • Renaissance in Österreich. Katalog. Schallaburg 1974, S. 125
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Band 2. Wien: Neuer Wiener Pressedienst, S. 240
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 103 f.
  • Felix Czeike: XV. Rudolfsheim-Fünfhaus. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 15), S. 17