Egon Erwin Kisch

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Daten zur Person
Personenname Kisch, Egon Erwin
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 6825
GND 118562533
Wikidata
Geburtsdatum 29. April 1885
Geburtsort Prag
Sterbedatum 31. März 1948
Sterbeort Prag
Beruf Journalist
Parteizugehörigkeit Kommunistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 22.01.2018 durch WIEN1.lanm09egg
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 2., Robertgasse 1/46
  • 3., Rudolf-von-Alt-Platz 5/1/8
  • 3., Meynertgasse 8/19
  • 8., Lerchengasse 6a/9
  • 9., Währinger Gürtel 168/3/12
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kisch Egon Erwin, * 29. April 1885 Prag, † 31. März 1948 Prag, Journalist (wurde als "rasender Reporter" bekannt). Sohn eines Tuchhändlers, wandte sich 1905 dem Journalismus zu (Beginn der Laufbahn beim "Prager Tagblatt") und war 1906-1914 Lokalreporter der deutsch-bürgerlichen Zeitung "Bohemia" sowie Mitarbeiter des "Berliner Tagblatts" und Dramaturg am Berliner Künstler-Theater.

Kam 1917 nach Wien, nahm 1918 am Jännerstreik teil, wurde Mitglied illegaler Soldatenräte, im November 1918 Führer der Wiener Roten Garde und 1919 Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs. 1920 wurde er zu drei Monaten Haft verurteilt und ausgewiesen, worauf er sich ab 1921 in Berlin niederließ und von hier zahlreiche Reisen (Sowjetrussland, China, USA und Afrika) unternahm und sich dort als kommunistischer Journalist betätigte. 1933 wurde er in Berlin verhaftet und nach Prag abgeschoben; 1935 ging er nach Paris, 1937/1938 nahm er am Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco teil, 1939 emigrierte er nach New York und 1940-1946 hielt er sich in Mexiko auf; 1946 kehrte er nach Prag zurück.

Zu seinen Romanen und Reportagen gehören: Der rasende Reporter, 1925; Zaren, Popen, Bolschewiken, 1927; Geschichten aus sieben Ghettos, 1934; Landung in Australien, 1937; Marktplatz der Sensationen, 1946; Wie ich erfuhr, daß Redl ein Spion war, 1961 (postume Veröffentlichung); Der tote Hund und der lebende Jude, 1963 (ebenso). Er hielt sich oft in Wien auf und verkehrte in den Literatencafes (darunter Cafe Central); er wohnte 2, Robertgasse 1/46 (1917), 3, Rudolf-von-Alt-Platz 5/1/8 (1917-1919), 3, Meynertgasse 8/1/9 (1919), 8, Lerchengasse 6a/l/9 (1919) und 9, Währinger Gürtel 168/3/12 (1919/1920).

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hugo Huppert: Egon Erwin Kisch. Poet der Reportage. In: Abenteuer in 5 Kontinenten. Zürich: Universum Verl. 1948
  • Max Brod: Streitbares Leben. München: Kindler 1960, Register
  • Michael Horowitz: Ein Leben für die Zeitung. Der rasende Reporter Egon Erwin Kisch. Wien: A. Orac 1985
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
  • Sylvia Patsch (Hg.): Österreichische Schriftsteller im Exil. Wien: Brandstätter 1986, S. 296
  • Frankfurter Rundschau 22.06.1985
  • Presse 27.04.1985
  • Volksstimme 26.04.1985
  • Anneliese Keilhauer: Prag. München: Prestel 1991, Register