Eduard Taaffe

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Graf Eduard von Taaffe
Daten zur Person
Personenname Taaffe, Eduard
Abweichende Namensform
Titel Dr.iur.
Geschlecht männlich
PageID 22665
GND
Wikidata
Geburtsdatum 24. Februar 1833
Geburtsort Wien
Sterbedatum 29. November 1895
Sterbeort Schloß Ellischau, Böhmen
Beruf Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Bildname Eduard von Taaffe.jpg
Bildunterschrift Graf Eduard von Taaffe

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großkreuz des Leopold-Ordens (Verleihung: 1867)
  • Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (Verleihung: 1878)
  • Großkreuz des St. Stephan-Ordens (Verleihung: 1887)
  • Ehrenritter des Johanniter-Ordens (Verleihung: 1850)


  • Innenminister (04.1870)
  • Innenminister (02.1879 bis 11.1893)
  • Landespräsident von Salzburg (1863)
  • Minieter des Innern (03.1867)
  • Minister für Landesverteidigung und öffentliche Sicherheit (12.1867)
  • Ministerpräsident (1868 bis 1870)
  • Ministerpräsident (12.08.1879 bis 11.1893)
  • Stellvertretender Ministerpräsident (27.07.1867)
  • Statthalter von Oberösterreich (08.01.1867)
  • Statthalter von Tirol (02.1871)

Graf Eduard Taaffe, * 24. Februar 1833 Wien, † 29. November 1895 Schloss Ellischau, Böhmen (Nalžovské Hory, Tschechische Republik), war Staatsmann und konservativer Sozialreformer.

Als Jugendgefährte Franz Josephs I. aufgewachsen, trat Taaffe 1852 in den Staatsdienst, wurde Statthaltereisekretär in Ungarn und Böhmen, 1861 Statthaltereirat in Prag, 1863 Landespräsident von Salzburg und 1867 Statthalter von Oberösterreich. Am 7. März 1867 (nach dem Sturz Belcredis) wurde er Minister des Innern im Ministerium Karl Wilhelm Auersperg], am 30. Dezember 1867 (bis 1870) Minister für Landesverteidigung und Polizei. Nach Auerspergs Ausscheiden trat Taaffe am 26. September 1868 an die Sptize des Kabinetts, zog sich aber infolge des Memorandenstreits am 15. Jänner 1870 zurück. Drei Monate später wurde er 1870 Minister des Innern im Kabinett Potocki. Er trat am 7. Februar 1871 zurück und wurde vom Kaiser dann als Statthalter nach Vorarlberg berufen, ebenso als lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses.

Als das Ministerium Ausersperg im Februar 1879 demissionierte und ein teilweise neues Kabinett unter Stremayr gebildet wurde, übernahm Taaffe das Ministerium des Innern, und am 12. August 1879 wurde er vom Kaiser als k.k. Ministerpräsident und Innenminister berufen. In seiner Programmrede am 5. Dezember 1879 im Abgeordnetenhaus bezeichnete er als Ziel seiner Regierung die Versöhnung der Nationalitäten. Taaffe versuchte die natürlichen Gegensätze zu überbrücken, wobei er sich auch auf tschechische und polnische Konservative stützte. 1882 wurde die für die Zulassung zum aktiven Männerwahlrecht erforderliche direkte Steuerleistung von zehn auf fünf Gulden herabgesetzt. Sein besonderes Interesse galt der Sozialpolitik (insbesondere Höchstarbeitszeit und Sonntagsarbeit, Unfall- und Krankenversicherung). Als er sich in seinen Vorstellungen dem allgemein Wahlrecht näherte, stieß er auf heftigen Widerstand der radikalnationalen Parteien und zog sich am 12. November 1893 aus der Politik zurück. Unter ihm wurde das Defizit im österreichischen Staatshaushalt beseitigt und die Valutaregulierung eingeleitet.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912, S. 55
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975
  • Richard Charmatz: Lebensbilder aus der Geschichte Österreichs. Wien: Danubia-Verlag 1947
  • Hugo Hantsch [Hg.]: Gestalter der Geschicke Österreichs. Innsbruck: Tyrolia-Verlag 1962 (Studien der Wiener Katholischen Akademie, 2)
  • Über Land und Meer, Band 75, Beilage zu Nr. 12, Stuttgart 1896