Eduard Haas
Haas Eduard (1868 Ritter von; Pseudonym Teichen), * 15. September 1827 Wien, † 13. November 1880 Nizza (Wiener Zentralfriedhof, Grabdenkmal von G. Gugitz und J. Müller), Industrieller. Trat mit seinem älteren Bruder Robert (* 1825) in das väterliche Unternehmen ein, dessen Leitung ihm wenig später allein oblag. Haas errichtete 1850 eine Fabrik für Damaste und Samt in Hlinsko, Böhmen und eine Fabrik für Teppiche und Möbelstoffe in Ebergassing, Niederösterreich, in der er 1852 die ersten mechanischen Teppichwebstühle Österreichs aufstellte. 1866/1867 ließ er nach Plänen von Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg das Warenhaus am Stock-im-Eisen-Platz errichten (das 1. Gebäude von Wien, das ausschließlich dem Warenverkauf diente) und brachte in diesem die Zentrale seines Unternehmens unter (Haashaus, sub 1). Die Weltausstellung in Paris (1867) trug der Firma besondere Anerkennung für ihre Bemühungen um das Wohl der Bediensteten ein (Haas hatte für seine Angestellten einen Pensionsfonds eingerichtet und seinen Arbeitern freie Wohnungen zur Verfügung gestellt). 1873 war Haas kaiserlicher Kommissär in der Leitung der Wiener Weltausstellung. Er förderte die Österrerichische Industrie und wurde für seine Verdienste um die Wirtschaft mehrfach ausgezeichnet.
Literatur
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarb. von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. (fälschl. Haas v. Teppichen)
- Heinrich Frauberger: Biographisches Lexikon der Wiener Weltausstellung. Wien: Selbstverlag 1873, H. 1/2, S. 50f.
- Eduard Ritter von Haas, Festschrift (1881)
- Die Großindustrie Österreichs 4, S. 357 ff.