Dreifaltigkeitssäule (1): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. November 2013, 09:42 Uhr

Die Dreifaltigkeitssäule am Graben (1957)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Denkmal
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Pestsäule
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Heiligen Dreifaltigkeit
Einlagezahl
Architekt Joseph Frühwirth, Matthias Rauchmüller, Johann Bernhard Fischer von Erlach, Paul Strudel, Lodovico Burnacini, Ignaz Johann Bendl, Tobias Kracker, Matthias Gunst
Prominente Bewohner
PageID 9572
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 20.11.2013 durch WIEN1.lanm08w09
Bildname Dreifaltigkeitssaeule1.jpg
Bildunterschrift Die Dreifaltigkeitssäule am Graben (1957)
  • 1., Graben

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48° 12' 31.36" N, 16° 22' 11.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Dreifaltigkeitssäule (1, Graben, „Pestsäule"). Sie verdankt ihr Entstehen einem Gelübde, das Leopold I. anläßlich der Pestepidemie 1679 abgelegt hatte, und war ursprünglich nur aus Holz gefertigt. Die von Joseph Frühwirth entworfene Säule trug am Sockel neun Engelsfiguen und war von einer Dreifaltigkeitsgruppe bekrönt. Am 17. Juni 1680 fand das bekannte „Dankfest" vor der Säule statt. Von einer provisorischen Kanzel predigte 1680 Pater Abraham a Sancta Clara. Die Dreifaltigkeitsgruppe, die sich auf der alten Holzsäule befand, kam vermutlich nach Zwölfaxing (Niederösterreich). 1682 erhielt Matthias Rauchmüller den Auftrag für eine Marmorsäule, zu der Leopold I. am 30. Juni 1687 den Grundstein legte und die am 29. Oktober 1693 (Dreifaltigkeitstag) geweiht wurde. 1687/1688 wurde der von Rauchmüller († 1686) begonnene Sockel von Johann Bernhard Fischer von Erlach verändert. Den Wolkenobelisk (der unter Leitung Paul Strudels von ihm selbst und anderen Bildhauern ausgeführt wurde) entwarf nach dem architektonischen Grundgedanken Fischers Lodovico Ottavio Burnacini. Die von Fischer begonnenen Reliefs am Sockel vollendete Johann Ignaz Bendl. Auf dem starken Sockel ruht ein in zwei Stockwerke geteilter Unterbau, über den sich eine aus Wolken aufsteigende dreiseitige Pyramide erhebt, die ihrerseits von der Heiligen Dreifaltigkeit (ausgeführt vom Augsburger Johann Kilian) bekrönt ist. An dieser Arbeit beteiligten sich die Bildhauer Joseph Frühwirth, Matthias Rauchmüller, Tobias Kracker und Matthias Gunst. Das komplizierte ikonographische Programm entwarf der Jesuit Pater Franciscus Menegatti (später Beichtvater Leopolds I.). An den Seitenflächen des Sockels befinden sich je sechs Reliefs mit folgenden Darstellungen: Schöpfung, Pest, Passahfest, Letztes Abendmahl, Sintflut, Pfingstwunder (unten); Himmelskugel mit Tierkreis und Gestirnen, Erdkugel mit vier Winden, Lamm Gottes mit Osterfahne, Cherubim mit Kelch, Hand Gottes mit Gesetzestafeln, geflügeltes flammendes Herz (oben). An den Stirnflächen des Unterbaus Wappen Ostern, Ungarns und Böhmens. Vor der reliefgeschmückten Sockelzone an der Südseite Figurengruppe „Glaube besiegt die Pest" (von Paul Strudel), darüber betend Leopold I. Das Denkmal wurde wiederholt restauriert, zuletzt 1980/1981 (offizielle Übergabe 28. November 1981). Die Dreifaltigkeitssäule ist ein hervorragendes Beispiel der architektonischen Bildhauerei des Hochbarock.

Literatur

  • Felix Czeike: Der Graben. In: Felix Czeike: Der Graben. Wien [u.a.]: Zsolnay 1972 (Wiener Geschichtsbücher, 10), S. 105 ff.
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 140
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 7/1), S. 100 f.
  • Gerolf Coudenhove: Die Wiener Pestsäule. 1958
  • Die Wiener Pestsäule. In: Restauratorenblätter. Band 6. 1982
  • Tietze-Conrat: Die Pestsäule am Graben in Wien (Österreichische Kunstbücher 17)
  • Alois Mauser: Die Dreifaltigkeitssäule am Graben in Wien. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 21. Wien: Gerold 1882, S. 82 ff.
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 55
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 74 f.