Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Unterschied zwischen den Versionen

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Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (l, Wipplingerstraße 8, Altes Rathaus; Ausstellung, Archiv, Bibliothek). Gegründet 1963 von ehemaligen Widerstandskämpfern und politisch beziehungsweise rassistisch Verfolgten sowie Wissenschaftlern über Initiative von Herbert Steiner (* 3. Feburar 1923), der das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes bis 1983 leitete und in diesem Jahr in eine Stiftung umwandelte (Träger: Republik Österreich und Stadt Wien). Hauptaufgabe des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes ist die Sammlung, Betreuung und wissenschaftliche Aufarbeitung aller Unterlagen über Widerstand, Verfolgung und Exil 1934-1945 mit Schwerpunkt auf die Zeit des [[Nationalsozialismus]] sowie neonazistisch-rechtsradikaler beziehungsweise antisemitischer Aktivitäten in Österreich nach 1945. Im Rahmen einer alle Bundesländer umfassenden Publikationsreihe begann 1975 die Herausgabe des Werks „Widerstand und Verfolgung 1934-1945" mit einem dreibändigen Werk über „Wien"(<small>2</small>1983). Zu der vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes im Gedenkjahr 1988 gestalteten Ausstellung „Wien 1938" erschien ein gleichnamiger Katalog, der wichtige Aspekte der Geschichte Wiens in der NS-Zeit behandelt. Darüber hinaus bemüht sich das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes um zeitgeschichtliche Aufklärungsarbeit, insbesonders unter Schülern, durch Ausstellungsbesuche, Wanderausstellungen, Schülerwettbewerbe, Unterrichtsmaterialien und so weiter. Die Sammlungen umfaßten 1992 über 400 Laufmeter Akten, 30.000 Bücher, 9.000 Untergrunddruckwerke, mehrere 100 Ordner mit Zeitungsausschnitten, 1.600 Plakate, zirka 60.000 Fotos, 2.200 Tonbandkassetten mit Interviews, weiters Filme, Video- und Tonbänder, Schallplatten und museale Gegenstände, die durch Karteien und Kataloge erschlossen sind. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes gibt ein „Jahrbuch" heraus und betreut auch eine Gedenkstätte am Morzinplatz([[Leopold-Figl-Hof]], l, Salztorgasse 6; hier stand das [[Hotel Metropole]], Sitz der [[Gestapo]] in Wien). (''Wolfgang Neugebauer'')
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Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (1, Wipplingerstraße 8, Altes Rathaus; Ausstellung, Archiv, Bibliothek). Gegründet 1963 von ehemaligen Widerstandskämpfern und politisch beziehungsweise rassistisch Verfolgten sowie Wissenschaftlern über Initiative von Herbert Steiner (* 3. Feburar 1923), der das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes bis 1983 leitete und in diesem Jahr in eine Stiftung umwandelte (Träger: Republik Österreich und Stadt Wien). Hauptaufgabe des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes ist die Sammlung, Betreuung und wissenschaftliche Aufarbeitung aller Unterlagen über Widerstand, Verfolgung und Exil 1934-1945 mit Schwerpunkt auf die Zeit des [[Nationalsozialismus]] sowie neonazistisch-rechtsradikaler beziehungsweise antisemitischer Aktivitäten in Österreich nach 1945. Im Rahmen einer alle Bundesländer umfassenden Publikationsreihe begann 1975 die Herausgabe des Werks „Widerstand und Verfolgung 1934-1945" mit einem dreibändigen Werk über „Wien"(<small>2</small>1983). Zu der vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes im Gedenkjahr 1988 gestalteten Ausstellung „Wien 1938" erschien ein gleichnamiger Katalog, der wichtige Aspekte der Geschichte Wiens in der NS-Zeit behandelt. Darüber hinaus bemüht sich das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes um zeitgeschichtliche Aufklärungsarbeit, insbesonders unter Schülern, durch Ausstellungsbesuche, Wanderausstellungen, Schülerwettbewerbe, Unterrichtsmaterialien und so weiter. Die Sammlungen umfaßten 1992 über 400 Laufmeter Akten, 30.000 Bücher, 9.000 Untergrunddruckwerke, mehrere 100 Ordner mit Zeitungsausschnitten, 1.600 Plakate, zirka 60.000 Fotos, 2.200 Tonbandkassetten mit Interviews, weiters Filme, Video- und Tonbänder, Schallplatten und museale Gegenstände, die durch Karteien und Kataloge erschlossen sind. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes gibt ein „Jahrbuch" heraus und betreut auch eine Gedenkstätte am Morzinplatz([[Leopold-Figl-Hof]], 1, Salztorgasse 6; hier stand das [[Hotel Metropole]], Sitz der [[Gestapo]] in Wien). (''Wolfgang Neugebauer'')
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
  
* Der österr. Freiheitskampf 1934-1945 (o. J.)
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* Der österreichische Freiheitskampf 1934-1945. o. J.
* Helmut Konrad, Wolfgang Neugebauer (Hgg.), Arbeiterbewegung - Faschismus - Nationalbewußtsein. FS zum 20jähr. Bestand des D.s des österr. Widerstandes u. zum 60. Geburtstag von Herbert Steiner(1983)
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* Helmut Konrad / Wolfgang Neugebauer [Hgg.]: Arbeiterbewegung - Faschismus - Nationalbewußtsein. Festschrift zum 20jährigen Bestand des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes und zum 60. Geburtstag von Herbert Steiner. 1983
* Brigitte Bailer, Wolfgang Neugebauer, 30 J. DOW (1963-93), in
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* Brigitte Bailer / Wolfgang Neugebauer: 30 Jahre Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (1963-1993). In: Jahrbuch des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. 1993, S. 6 ff.
* DOW-Jb. (1993), 6 ff.
 

Version vom 13. August 2013, 17:35 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 1963
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 13.08.2013 durch WIEN1.lanm08w12

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Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (1, Wipplingerstraße 8, Altes Rathaus; Ausstellung, Archiv, Bibliothek). Gegründet 1963 von ehemaligen Widerstandskämpfern und politisch beziehungsweise rassistisch Verfolgten sowie Wissenschaftlern über Initiative von Herbert Steiner (* 3. Feburar 1923), der das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes bis 1983 leitete und in diesem Jahr in eine Stiftung umwandelte (Träger: Republik Österreich und Stadt Wien). Hauptaufgabe des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes ist die Sammlung, Betreuung und wissenschaftliche Aufarbeitung aller Unterlagen über Widerstand, Verfolgung und Exil 1934-1945 mit Schwerpunkt auf die Zeit des Nationalsozialismus sowie neonazistisch-rechtsradikaler beziehungsweise antisemitischer Aktivitäten in Österreich nach 1945. Im Rahmen einer alle Bundesländer umfassenden Publikationsreihe begann 1975 die Herausgabe des Werks „Widerstand und Verfolgung 1934-1945" mit einem dreibändigen Werk über „Wien"(21983). Zu der vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes im Gedenkjahr 1988 gestalteten Ausstellung „Wien 1938" erschien ein gleichnamiger Katalog, der wichtige Aspekte der Geschichte Wiens in der NS-Zeit behandelt. Darüber hinaus bemüht sich das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes um zeitgeschichtliche Aufklärungsarbeit, insbesonders unter Schülern, durch Ausstellungsbesuche, Wanderausstellungen, Schülerwettbewerbe, Unterrichtsmaterialien und so weiter. Die Sammlungen umfaßten 1992 über 400 Laufmeter Akten, 30.000 Bücher, 9.000 Untergrunddruckwerke, mehrere 100 Ordner mit Zeitungsausschnitten, 1.600 Plakate, zirka 60.000 Fotos, 2.200 Tonbandkassetten mit Interviews, weiters Filme, Video- und Tonbänder, Schallplatten und museale Gegenstände, die durch Karteien und Kataloge erschlossen sind. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes gibt ein „Jahrbuch" heraus und betreut auch eine Gedenkstätte am Morzinplatz(Leopold-Figl-Hof, 1, Salztorgasse 6; hier stand das Hotel Metropole, Sitz der Gestapo in Wien). (Wolfgang Neugebauer)

Literatur

  • Der österreichische Freiheitskampf 1934-1945. o. J.
  • Helmut Konrad / Wolfgang Neugebauer [Hgg.]: Arbeiterbewegung - Faschismus - Nationalbewußtsein. Festschrift zum 20jährigen Bestand des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes und zum 60. Geburtstag von Herbert Steiner. 1983
  • Brigitte Bailer / Wolfgang Neugebauer: 30 Jahre Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (1963-1993). In: Jahrbuch des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. 1993, S. 6 ff.