Czerninpalais (8): Unterschied zwischen den Versionen

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Czerninpalais (8., Friedrich-Schmidt-Platz 4). Dieses Fideikommisspalais der gräflichen Familie Czernin ließ Graf Eugen Czernin 1837 bis 1839 erbauen. Hier war 1845 bis 1954 die weltbekannte Czerninsche Gemäldegalerie untergebracht, die von Eugens Vater [[Johann Rudolf Czernin|Johann Rudolf Graf Czernin]] angelegt worden war. Den Wiederaufbau des kriegsbeschädigten Palais leitete 1950 Fritz Purr. Der Bilderbestand wurde 1954 als Leihgabe in die Residenzgalerie in Salzburg transferiert und von dieser 1980 bis 1991 angekauft. Im Palais befinden sich heute diverse Büros.  
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Czerninpalais (8., Friedrich-Schmidt-Platz 4). Dieses Fideikommisspalais der gräflichen Familie Czernin ließ Graf Eugen Czernin 1837 bis 1839 erbauen. Vor dem Palais befand sich auf dem Josefstädter Glacis bis 1870 ein Exerzier- und Paradeplatz des Heeres, später wurde dann das neue Rathaus hier gebaut. Im Palais war 1845 bis 1954 die weltbekannte Czerninsche Gemäldegalerie untergebracht, die von Eugens Vater [[Johann Rudolf Czernin|Johann Rudolf Graf Czernin]] um 1800 angelegt worden war. Sie war z. B. 1895 in Meyers Konversations-Lexikon erwähnt und um 1936 an drei Tagen insgesamt zehn Stunden pro Woche öffentlich zugänglich. Den Wiederaufbau des kriegsbeschädigten Palais leitete 1950 Fritz Purr. Der Bilderbestand wurde von Eugen Czernin–Chudenitz (1892–1955) 1954 als Leihgabe in die Residenzgalerie in Salzburg transferiert und von dieser 1980 bis 1991 angekauft. Im Palais befinden sich heute diverse Büros und Wohnungen.  
  
Das Palais war ursprünglich fast doppel so breit; der ehemalige rechte Flügel wurde 1914 bis 1916 durch ein modernes Bürohaus (Friedrich-Schmidt-Platz 5) ersetzt, in dem sich heute die Kulturabteilung der Stadt Wien befindet.  
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Das Palais war ursprünglich (wie ein Foto aus dem Jahr 1860 zeigt) doppelt so breit und hatte an der Vorderfront zwei Eingänge; der ehemalige rechte (nördliche) Flügel (15 Fensterachsen) wurde 1914 bis 1916 durch ein modernes Bürohaus (Friedrich-Schmidt-Platz 5) ersetzt, in dem sich heute die Kulturabteilung der Stadt Wien befindet. Das verbleibende Palais wurde, wie Fotos der Österreichischen Lichtbildstelle zeigen, zwischen 1928 und 1935 (Baujahr nicht ermittelt) um zwei Stockwerke aufgestockt und umfasst seither (ohne Keller) sechs Geschoße und eine Mansarde.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 24. Mai 2015, 17:28 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Familie Graf von Czernin und Chudenitz
Einlagezahl
Architekt Fritz Purr
Prominente Bewohner
PageID 24068
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 24.05.2015 durch DYN.wolfgang j kraus
  • 8., Friedrich-Schmidt-Platz 4

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Czerninpalais (8., Friedrich-Schmidt-Platz 4). Dieses Fideikommisspalais der gräflichen Familie Czernin ließ Graf Eugen Czernin 1837 bis 1839 erbauen. Vor dem Palais befand sich auf dem Josefstädter Glacis bis 1870 ein Exerzier- und Paradeplatz des Heeres, später wurde dann das neue Rathaus hier gebaut. Im Palais war 1845 bis 1954 die weltbekannte Czerninsche Gemäldegalerie untergebracht, die von Eugens Vater Johann Rudolf Graf Czernin um 1800 angelegt worden war. Sie war z. B. 1895 in Meyers Konversations-Lexikon erwähnt und um 1936 an drei Tagen insgesamt zehn Stunden pro Woche öffentlich zugänglich. Den Wiederaufbau des kriegsbeschädigten Palais leitete 1950 Fritz Purr. Der Bilderbestand wurde von Eugen Czernin–Chudenitz (1892–1955) 1954 als Leihgabe in die Residenzgalerie in Salzburg transferiert und von dieser 1980 bis 1991 angekauft. Im Palais befinden sich heute diverse Büros und Wohnungen.

Das Palais war ursprünglich (wie ein Foto aus dem Jahr 1860 zeigt) doppelt so breit und hatte an der Vorderfront zwei Eingänge; der ehemalige rechte (nördliche) Flügel (15 Fensterachsen) wurde 1914 bis 1916 durch ein modernes Bürohaus (Friedrich-Schmidt-Platz 5) ersetzt, in dem sich heute die Kulturabteilung der Stadt Wien befindet. Das verbleibende Palais wurde, wie Fotos der Österreichischen Lichtbildstelle zeigen, zwischen 1928 und 1935 (Baujahr nicht ermittelt) um zwei Stockwerke aufgestockt und umfasst seither (ohne Keller) sechs Geschoße und eine Mansarde.

Literatur

  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 23
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 526
  • Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Wien: [o. V.] 1846. Band 1, S. 356 f.
  • Katalog der Galerie Czernin. 1903
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 239