Cottageviertel: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude des [[Cottage-Eislaufverein]]s wurde nach Plänen von Borkowski und Hermann Müller errichtet. Später entstanden ähnliche Anlagen auch in Gersthof, Hietzing, Hütteldorf, Lainz („Beamtencottage"), Meidling, St. Veit usw.  
 
Das Gebäude des [[Cottage-Eislaufverein]]s wurde nach Plänen von Borkowski und Hermann Müller errichtet. Später entstanden ähnliche Anlagen auch in Gersthof, Hietzing, Hütteldorf, Lainz („Beamtencottage"), Meidling, St. Veit usw.  
  
Das Cottage umfaßte 1961 84,27 Hektar Nettobauland mit 6644 Bewohnern. Das Gebiet, das noch heute durch das Cottage-Servitut belastet ist, wird unter Einschluß angrenzender Gebiete mit adäquater Verbauung durch die Krottenbachstraße im Norden, die Universität für Bodenkultur, den Türkenschanzpark und den Sternwartepark im Westen, die Gymnasiumstraße im Osten und die Haizingergasse im Süden begrenzt.  
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Das Cottage umfasste 1961 84,27 Hektar Nettobauland mit 6644 Bewohnern. Das Gebiet, das noch heute durch das Cottage-Servitut belastet ist, wird unter Einschluss angrenzender Gebiete mit adäquater Verbauung durch die Krottenbachstraße im Norden, die Universität für Bodenkultur, den Türkenschanzpark und den Sternwartepark im Westen, die Gymnasiumstraße im Osten und die Haizingergasse im Süden begrenzt.  
  
 
Der Cottageverein hat zwar keiner Wohnbaureform zum Durchbruch verholfen, durch seine Tätigkeit jedoch eine Siedlung von architektonischer und sozialer Einheit geschaffen.
 
Der Cottageverein hat zwar keiner Wohnbaureform zum Durchbruch verholfen, durch seine Tätigkeit jedoch eine Siedlung von architektonischer und sozialer Einheit geschaffen.

Version vom 16. August 2014, 23:30 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Grätzel
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Cottages (Villen)
Bezirk 18, 19
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Cottage-Eislaufverein, Cottagesanatorium
PageID 22993
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.08.2014 durch DYN.matkli

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48° 13' 56.84" N, 16° 20' 30.36" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Cottageviertel (18, Währing; 19, Döbling). Das Cottageviertel verdankt sein Entstehen einer Idee des Dr. Edmund Kral beziehungsweise dem über sein Betreiben 1872 gegründeten Cottageverein, durch den eine große Anzahl von Privatvillen erbaut wurde (Ein- und Zweifamilienhäuser, so genannte Cottages); Heinrich Ferstel war ab 1873 Obmann und bis zu seinem Tod Ehrenpräsident des Vereins.

Ziel war es, das Wiener Bürgertum an das Familienhaus zu gewöhnen und gleichzeitig für die in den inneren Bezirken verschwindenden Gartengründe an der Peripherie Ersatz zu schaffen. Ferstel und Rudolf Eitelberger wandten sich grundsätzlich gegen die Folgeerscheinungen der Bauspekulation und wollten durch den Bau kleinerer Miethäuser die Wohnqualität verbessern.

Vorbild für die Ferstelsche „Ideologie" war England, doch ist auch auf eine Initiative Maria Theresias zu verweisen (Theresienfeld, Niederösterreich). Hinsichtlich der Finanzierung und der Rechtsverhältnisse ergeben sich deutliche Parallelen zu frühen englischen Siedlungen.

Während der ersten Baukampagne (1873/1874) wurden 50 Einfamilienhäuser in offener und gekoppelter Bauweise nach Entwürfen von Carl Ritter von Borkowski errichtet; die verbaute Fläche ist im Anfangsstadium äußerst knapp bemessen, doch wurden die Grundrisse im Lauf der Zeit (nicht zuletzt gefördert durch gestiegene Grundstückspreise und Bauherren, die ihren Reichtum zur Schau stellen wollten) immer repräsentativer. Als Hermann Müller die Baudirektion des Vereins übernahm, trat mehr Abwechslung in der äußeren Gestalt der Villen ein.

Bemerkenswerte Villen: Futter (K. Lichmann), Gerlach (J. Deininger), Himmelbauer (M. Kröpf), Hochstetter (H. Müller und A. Pecha), Kuffner (Franz Ritter von Neumann), Oberwimmer (Weimarer Straße; Fellner und Helmer), Rumpel (Colloredogasse 36), Scheid (Gregor-Mendel-Straße; H. Müller und Josef Hackhofer) und Wolf (Hasenauerstraße 18; H. Müller), es entstanden aber auch größere Mietvillen (wie etwa 19, Lannerstraße 18).

Das Gebäude des Cottage-Eislaufvereins wurde nach Plänen von Borkowski und Hermann Müller errichtet. Später entstanden ähnliche Anlagen auch in Gersthof, Hietzing, Hütteldorf, Lainz („Beamtencottage"), Meidling, St. Veit usw.

Das Cottage umfasste 1961 84,27 Hektar Nettobauland mit 6644 Bewohnern. Das Gebiet, das noch heute durch das Cottage-Servitut belastet ist, wird unter Einschluss angrenzender Gebiete mit adäquater Verbauung durch die Krottenbachstraße im Norden, die Universität für Bodenkultur, den Türkenschanzpark und den Sternwartepark im Westen, die Gymnasiumstraße im Osten und die Haizingergasse im Süden begrenzt.

Der Cottageverein hat zwar keiner Wohnbaureform zum Durchbruch verholfen, durch seine Tätigkeit jedoch eine Siedlung von architektonischer und sozialer Einheit geschaffen.

Literatur

  • Renate Schweitzer: Die Cottage-Anlage in Wien-Währing. In: Wiener Geschichtsblätter 22 (1967), S. 242 ff.
  • Familienhäuseranlage des Wiener Cottage-Vereins in Währing-Döbling. 1894
  • Hermann Müller: Das Wiener Cottageviertel, seine Entstehung und Entwicklung. 1906
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 436 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 216
  • Ferstel: Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien (1983), S. 84
  • Rudolf Bartl: Die Währinger Cottage-Anlage. In: Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 540 ff.
  • Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing 1 (1968), S. 2 ff.
  • BDF 18, S. 4 ff.;
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  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 421 f.