Claudius Innozenz Du Paquier

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Daten zur Person
Personenname Du Paquier, Claudius Innozenz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 10391
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1679
Geburtsort
Sterbedatum 28. Dezember 1751
Sterbeort Wien, Bürgerspital
Beruf Porzellanerzeuger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.08.2013 durch WIEN1.lanm08w12
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Claudius Innozenz Du Paquier, * um 1679, † 28. Dezember 1751 Stadt (Bürgerspital in der Kärntner Straße), Porzellanerzeuger. Ursprünglich kaiserlicher Hofkriegsagent, erhielt er am 27. Mai 1718 von Karl VI. ein Sonderprivileg für die Erzeugung von Porzellan. Er stellte noch 1718 im Gräflichen Kueffsteinschen Haus (9, Liechtensteinstraße; gegenüber dem Gartenpalais Liechtenstein) den ersten Brennofen auf, konnte aber mit der Qualität des Meißner Porzellans nicht konkurrieren. Der Absatz ließ sich nicht sichern, es entstanden Zahlungsschwierigkeiten, und 1720 verließen Du Paquier seine Mitarbeiter (wobei Werkmeister Hunger, der nach Meißen zurückkehrte, durch Zertrümmerung der Modelle und Unbrauchbarmachung des gelagerten Kaolins beträchtlichen materiellen Schaden anrichtete). Du Paquier gab nicht auf, begann neuerlich zu experimentieren, vermochte den Betrieb sogar zu vergrößern und verlegte ihn 1721 ins Gräfliche Breunersche Sommerpalais (9, Hauptgasse [ab 1778 Porcellain-Fabriquengasse, heute Porzellangasse]), wo er an mehreren Brennöfen zwanzig Arbeiter beschäftigte; die Fabrik erstreckte sich von Nummer 51 bis zum späteren Franz-Josefs-Bahnhof. Da sich die Qualität der Produkte gebessert hatte, waren sie auch der künstlerischen Ausschmückung wert. Als sich in den 1740er Jahren neuerliche finanzielle Probleme ergaben, entschloß sich Du Paquier 1744, sein Unternehmen Maria Theresia zum Kauf anzubieten. Dem Ansuchen wurde trotz der schwierigen Kriegszeiten stattgegeben, weil die merkantilistischen Grundsätze nicht nur eine staatliche Förderung, sondern auch die staatliche Führung von großen oder besonders spezialisierten Gewerbebetrieben empfahlen. Du Paquier mußte das Fabrikationsgeheimnis preisgeben und das Erzeugungsverfahren schriftlich festhalten, erhielt jedoch gegen ein Jahresgehalt von 1.500 Gulden die Oberaufsicht über die Porzellanmanufaktur. Die Fabrik in der Porzellangasse wurde 1864 aufgelassen und später demoliert (ab 1903-1905 zum Teil Generaldirektion der „Tabakregie").

Literatur

  • Mentschl-Otruba, 28IT.
  • Wilhelm Mrazek, Wr. Porzellan aus der Manufaktur D. P. (1952)
  • Jakob Falke, Die k. k. Wr. Porzellanmanufaktur (1887)
  • F. Minkus, Zur Gesch. der Wr. Porzellanmanufaktur (1895)
  • Wurzbach (Paquier)
  • Muck, 55 f.