Carl Toldt der Ältere: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. Dezember 2014, 23:21 Uhr

Daten zur Person
Personenname Toldt, Carl
Abweichende Namensform Toldt, Karl
Titel Dr. med., ao. Prof., o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 24783
GND 117393665
Wikidata
Geburtsdatum 3. Mai 1840
Geburtsort Bruneck, Südtirol
Sterbedatum 13. November 1920
Sterbeort Wien
Beruf Anatom, Anthropologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 16. November 1920
Friedhof Friedhof Grinzing, 18/152
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Professor für Anatomie an der Universität Wien (1864 bis 1876)
  • Professor für Anatomie an der Universität Prag (1876 bis 1876)
  • Professor für Anatomie an der Universität Wien (1876 bis 1908)
  • Rektor der Universität Wien (1897 bis 1898)
  • Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates (1905 bis 11.1918)

Toldt, Carl * 3. Mai 1840 Bruneck, Südtirol, † 13. November 1920 Wien (Grinzinger Friedhof), Anatom, Anthropologe. Nach Studium an der medizinisch-chirurgischen Josephs-Akademie (Josephinum; Dr. med. 1864) wurde Toldt Assistent des Physiologen Ewald von Hering am Josephinum und habilitierte sich dort 1869 für mikroskopische Anatomie. Nach Auflassung des Josephinums (1874) wurde Toldt gemeinsam mit Carl Langer als dessen Assistent von der medizinischen Fakultät der Universität Wien übernommen (1875 ao. Prof. für Anatomie, 1876 Berufung als o. Prof. an die Universität Prag, wo er den Institutsneubau und die Ausgestaltung eines anatomischen Museums zu bewerkstelligen hatte). 1884 wurde Toldt o. Prof. für deskriptive und topographische Anatomie an der Universität Wien, wo er bis 1908 (II. Anatomische Lehrkanzel) wirkte und auch hier den Institutsneubau organisierte (Einrichtung des Museums seines Fachs und Neuordnung der Bibliothek). Auch als Histologe und Anthropologe erwarb sich Toldt große Verdienste; epochemachend waren sein „Lehrbuch der Gewebelehre mit vorzugsweiser Berücksichtigung des menschlichen Körpers" (11877,²1884,³1888 [mit Ergänzungen von Otto Kahler ]), sein „Anatomischer Atlas für Studierende und Ärzte" (gemeinsam mit Luigi Della Rosa; 11896-1900, 171937 [Herausgeber Ferdinand Hochstetter ], 231961 [bearbeitet von Heinrich Hajek; Übersetzungen ins Englische, Französische, Ungarische, und Russische]) und das „Lehrbuch der systematischen und topographischen Anatomie" (41890, 121921) seines Lehrers Karl Langer Ritter von Edenberg. Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1888), Mitglied der Kaiserlichen Leopoldo-Carolinischen Akademie der Naturforscher in Halle an der Saale; Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Prag (1881/1882) beziehungsweise der Universität Wien (1885/1886 und 1900/1901) sowie Rektor der Universität Wien (1897/1898). Ehrenmitglied der Deutschen und der Wiener Anthropologischen Gesellschaft, k.k. Hofrat (1892), Mitglied des Herrenhauses 1905). Gedenktafel (mit Porträt) im Anatomischen Institut der Universität Wien (Stiegenaufgang).

Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 war Karl Toldt als Ordinarius für Anatomie und Rektor der Universität Wien seit der „Badeni-Krise“ (1897) Meinungsführer für völkische Studenten und verteidigte bzw. relativierte antisemitische Propaganda. Toldt hing der Vorstellung an, dass an der Universität Wien trotz Beherbergung sämtlicher „Nationen“ der Monarchie das deutsche Kulturprimat vorherrschend sein solle.

Karl-Toldt-Weg

Links

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow. Band 2 1892 ff.
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6)
  • Carl Toldt: Carl Toldt. O. ö. Professor der Anatomie an der Universität in Wien, gestorben am 13. November 1920, Autobiographie. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1922
  • Helmut Gröger: Carl Toldt. Hervorragender Anatom und Anthropologe der Wiener medizinischen Schule. In: APIS (Arzt und Patient in Südtirol) 3 (1990), S. 44 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 33 (1920), S. 1041 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer 70 (1920), S. 2045
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1921/1922. Wien: Selbstverlag der Universität, S. 30 ff.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 46
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013