Carl Anton Martini: Unterschied zwischen den Versionen

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Martini Carl Anton (1765 Ritter von Martini, 1795 Freiherr von Martini-Wasserberg), * 15. August 1726 Revo, Trentino, Italien, † 7. August 1800 Stadt 804 in der oberen Bäckerstraße (Brandauisches Haus; 1, Bäckerstraße 26), Jurist, Staatsmann. Studierte an der Universität Wien Philosophie und Jus (Dr. der Staatswissenschaften) und trat (nach einer Bildungsreise) in Madrid in den diplomatischen Dienst. Ab 1754 war er Professor für Naturrecht und römisches Recht an der Universität Wien, ab 1760 Mitglied der Studienhofkommission, ab 1761 Lehrer der vier Söhne Maria Theresias (die er nach den Grundsätzen der katholischen Aufklärung und des neuzeitlichen Staats- und Völkerrechts unterrichtete), ab 1779 Hofrat bei der Obersten Justizstelle, ab 1782 Staatsrat in inländischen Geschäften, unter Leopold II. und Franz II. (bis 1797) Präsident der Hofkommission für Gesetzessachen (Reformierung der Zivilgerichtsbarkeit in einzelnen Erblanden), ab 1792 auch zweiter Präsident der Obersten Justizstelle, Schöpfer des westgalizischen Gesetzbuchs (1796), das dem österreichischen ABGB (1811) zugrunde liegt. Seine Tätigkeit wurde von den Ideen der Aufklärung beeinflußt; Martini besaß das Vertrauen Josephs II. (der ihm die Aufgabe übertrug, in Mailand und in den Niederlanden eine neue Gerichtsverfassung einzuführen), bereitete liberale Reformen vor und hatte Anteil an der Universitätsreform Josephs II. und Leopolds II. (die größere Freiheit der akademischen Lehre gewährleistete, von Franz II. jedoch wieder reduziert wurde). [[Maria-Theresien-Denkmal]], [[Martinidenkmal]].
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Martini Carl Anton (1765 Ritter von Martini, 1795 Freiherr von Martini-Wasserberg), * 15. August 1726 Revo, Trentino, Italien, † 7. August 1800 Stadt 804 in der oberen Bäckerstraße (Brandauisches Haus; 1, Bäckerstraße 26), Jurist, Staatsmann. Studierte an der Universität Wien Philosophie und Jus (Dr. der Staatswissenschaften) und trat (nach einer Bildungsreise) in Madrid in den diplomatischen Dienst. Ab 1754 war er Professor für Naturrecht und römisches Recht an der Universität Wien, ab 1760 Mitglied der Studienhofkommission, ab 1761 Lehrer der vier Söhne Maria Theresias (die er nach den Grundsätzen der katholischen Aufklärung und des neuzeitlichen Staats- und Völkerrechts unterrichtete), ab 1779 Hofrat bei der Obersten Justizstelle, ab 1782 Staatsrat in inländischen Geschäften, unter Leopold II. und Franz II. (bis 1797) Präsident der Hofkommission für Gesetzessachen (Reformierung der Zivilgerichtsbarkeit in einzelnen Erblanden), ab 1792 auch zweiter Präsident der Obersten Justizstelle, Schöpfer des westgalizischen Gesetzbuchs (1796), das dem österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (1811) zugrunde liegt. Seine Tätigkeit wurde von den Ideen der Aufklärung beeinflusst; Martini besaß das Vertrauen Josephs II. (der ihm die Aufgabe übertrug, in Mailand und in den Niederlanden eine neue Gerichtsverfassung einzuführen), bereitete liberale Reformen vor und hatte Anteil an der Universitätsreform Josephs II. und Leopolds II. (die größere Freiheit der akademischen Lehre gewährleistete, von Franz II. jedoch wieder reduziert wurde). [[Maria-Theresien-Denkmal]], [[Martinidenkmal]].
  
 
== Literatur ==
 
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Version vom 11. August 2014, 09:24 Uhr

Daten zur Person
Personenname Martini, Carl Anton
Abweichende Namensform Martini, Carl Anton Ritter von; Martini-Wasserberg, Carl Anton Freiherr von
Titel Ritter, Freiherr, Dr., Prof.
Geschlecht männlich
PageID 26761
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. August 1726
Geburtsort Revo, Trentino, Italien
Sterbedatum 7. August 1800
Sterbeort Stadt 804
Beruf Jurist, Staatsmann
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 11.08.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Bäckerstraße 26 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Martini Carl Anton (1765 Ritter von Martini, 1795 Freiherr von Martini-Wasserberg), * 15. August 1726 Revo, Trentino, Italien, † 7. August 1800 Stadt 804 in der oberen Bäckerstraße (Brandauisches Haus; 1, Bäckerstraße 26), Jurist, Staatsmann. Studierte an der Universität Wien Philosophie und Jus (Dr. der Staatswissenschaften) und trat (nach einer Bildungsreise) in Madrid in den diplomatischen Dienst. Ab 1754 war er Professor für Naturrecht und römisches Recht an der Universität Wien, ab 1760 Mitglied der Studienhofkommission, ab 1761 Lehrer der vier Söhne Maria Theresias (die er nach den Grundsätzen der katholischen Aufklärung und des neuzeitlichen Staats- und Völkerrechts unterrichtete), ab 1779 Hofrat bei der Obersten Justizstelle, ab 1782 Staatsrat in inländischen Geschäften, unter Leopold II. und Franz II. (bis 1797) Präsident der Hofkommission für Gesetzessachen (Reformierung der Zivilgerichtsbarkeit in einzelnen Erblanden), ab 1792 auch zweiter Präsident der Obersten Justizstelle, Schöpfer des westgalizischen Gesetzbuchs (1796), das dem österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (1811) zugrunde liegt. Seine Tätigkeit wurde von den Ideen der Aufklärung beeinflusst; Martini besaß das Vertrauen Josephs II. (der ihm die Aufgabe übertrug, in Mailand und in den Niederlanden eine neue Gerichtsverfassung einzuführen), bereitete liberale Reformen vor und hatte Anteil an der Universitätsreform Josephs II. und Leopolds II. (die größere Freiheit der akademischen Lehre gewährleistete, von Franz II. jedoch wieder reduziert wurde). Maria-Theresien-Denkmal, Martinidenkmal.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912, S. 20
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 2: I-R. München: A. Francke 1974
  • Innsbrucker Historische Studien 5. 1982
  • A. Menzel: Ein österreichischer Staatsphilosoph des 18. Jahrhunderts. In: Österreichische Rundschau 1. 1905
  • Österreich zur Zeit Kaiser Josephs II. Mitregent Kaiserin Maria Theresias, Kaiser und Landesfürst. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung, Stift Melk, 29. März - 2. November 1980]. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1980 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, N.F. 95), S. 595
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 54
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 05.08.1950