Café Hugelmann: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Deodat beschränkte sich daraufhin auf das Schlagbrückenkaffeehaus und ließ dieses (ebenso wie sein Bruder das seine) modernisieren | + | Deodat beschränkte sich daraufhin auf das Schlagbrückenkaffeehaus und ließ dieses (ebenso wie sein Bruder das seine) modernisieren. Spätestens seit damals erhielten sie den gemeinsamen Schildnamen „Zum Bruder Herz". |
1764 wurden die beiden Lokale in der Wiener Zeitung zum Verkauf angeboten (ab 1765 im Besitz des [[Franz Xaver Hugelmann]]). | 1764 wurden die beiden Lokale in der Wiener Zeitung zum Verkauf angeboten (ab 1765 im Besitz des [[Franz Xaver Hugelmann]]). | ||
− | Die Lokale blieben weiterhin vielbesuchter Treffpunkt von Reisenden und Händlern aus den Ländern des Balkans und aus Armenien. Auch Anfang des 19. Jahrhunderts hatte das Kaffeehaus, das ein kleines Gärtchen besaß, einen guten Ruf | + | Die Lokale blieben weiterhin vielbesuchter Treffpunkt von Reisenden und Händlern aus den Ländern des Balkans und aus Armenien. Auch Anfang des 19. Jahrhunderts hatte das Kaffeehaus, das ein kleines Gärtchen besaß, einen guten Ruf. Es wurde hauptsächlich von Sensalen, Agenten, Klein- und Großhändlern besucht, die hier ihre Geschäfte abwickelten. |
Das Café Hugelmann wurde von [[Franz Gräffer]] in seinen Memoiren als die „Universität des Billardspiels" bezeichnet. Alxinger, Arndt, Blumauer und Ratschky waren hier anzutreffen. | Das Café Hugelmann wurde von [[Franz Gräffer]] in seinen Memoiren als die „Universität des Billardspiels" bezeichnet. Alxinger, Arndt, Blumauer und Ratschky waren hier anzutreffen. |
Version vom 4. August 2014, 12:42 Uhr
48° 12' 45.78" N, 16° 22' 46.83" E zur Karte im Wien Kulturgut
Café Hugelmann (Konskriptionsnummer 536, etwa 2, Praterstraße 2, nahe der damaligen Schlagbrücke [Schwedenbrücke]). Mit seinem Bruder Franz Ignaz erwarb Anton Deodat zwei Kaffeehütten an der Schlagbrücke (1730). Er führte aber auch das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Kaffeehaus „Zur blauen Flasche" (Schlossergassel), das nach ihrem Tod an Wolfgang de Luca überging (1743 Bürgereid; * 1720, † 11. September 1767).
Deodat beschränkte sich daraufhin auf das Schlagbrückenkaffeehaus und ließ dieses (ebenso wie sein Bruder das seine) modernisieren. Spätestens seit damals erhielten sie den gemeinsamen Schildnamen „Zum Bruder Herz".
1764 wurden die beiden Lokale in der Wiener Zeitung zum Verkauf angeboten (ab 1765 im Besitz des Franz Xaver Hugelmann).
Die Lokale blieben weiterhin vielbesuchter Treffpunkt von Reisenden und Händlern aus den Ländern des Balkans und aus Armenien. Auch Anfang des 19. Jahrhunderts hatte das Kaffeehaus, das ein kleines Gärtchen besaß, einen guten Ruf. Es wurde hauptsächlich von Sensalen, Agenten, Klein- und Großhändlern besucht, die hier ihre Geschäfte abwickelten.
Das Café Hugelmann wurde von Franz Gräffer in seinen Memoiren als die „Universität des Billardspiels" bezeichnet. Alxinger, Arndt, Blumauer und Ratschky waren hier anzutreffen.
1820 wurde das Café von Anna Jory geborene Hugelmann großzügig umgebaut. 1847 erfolgte die Umbenennung in „Zur Stadt Pest".
Literatur
- Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 296
- Karl Teply: Die Einführung des Kaffees in Wien. Georg Franz Koltschitzky, Johannes Diodato, Isaak de Luca. Wien [u.a.]: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1980 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 6], siehe Anton Deodat
- Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 66, S. 62