Breitenseer Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Breitenseer Kirche (14, Laurentiusplatz bei 2; Pfarrkirche [seit 1899] „Zum Heiligen Laurentius").  
 
Breitenseer Kirche (14, Laurentiusplatz bei 2; Pfarrkirche [seit 1899] „Zum Heiligen Laurentius").  
  
Ursprünglich gehörte Breitensee pfarrlich zu Penzing; in Breitensee bestand nur die vom Spanier Ludwig von Sampo errichtete und 1740 vom Wiener Bürger Johann Michael Kienmayer dem öffentlichen Gottesdienst gewidmete Schlosskapelle, die dem heiligen Laurentius geweiht war.  
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Ursprünglich gehörte Breitensee pfarrlich zu Penzing. In Breitensee bestand nur die vom Spanier Ludwig von Sampo errichtete und 1740 vom Wiener Bürger Johann Michael Kienmayer dem öffentlichen Gottesdienst gewidmete Schlosskapelle, die dem heiligen Laurentius geweiht war.  
  
 
Das rasche Anwachsen des Orts erforderte einen Neubau, weil die Kapelle nur rund 100 Personen aufnehmen konnte. Initiator des Kirchenbaus war der Geistliche Rat Ferdinand Ordelt (1836-1908).  
 
Das rasche Anwachsen des Orts erforderte einen Neubau, weil die Kapelle nur rund 100 Personen aufnehmen konnte. Initiator des Kirchenbaus war der Geistliche Rat Ferdinand Ordelt (1836-1908).  
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Die Kirche wurde 1953 restauriert und bei dieser Gelegenheit im Inneren aufgehellt. 1964 wurde im südlichen Querschiff nach Plänen von Architekt Horak eine Taufkapelle eingerichtet (Architektur Ladislaus Hruska, künstlerische Ausschmückung Heinrich Tahedl), 1972 in der umgestalteten „Schmerzhaften Kapelle" ein Betonglasfenster von Heinrich Tahedl angebracht.  
 
Die Kirche wurde 1953 restauriert und bei dieser Gelegenheit im Inneren aufgehellt. 1964 wurde im südlichen Querschiff nach Plänen von Architekt Horak eine Taufkapelle eingerichtet (Architektur Ladislaus Hruska, künstlerische Ausschmückung Heinrich Tahedl), 1972 in der umgestalteten „Schmerzhaften Kapelle" ein Betonglasfenster von Heinrich Tahedl angebracht.  
  
Der Pfarrhof befindet sich Laurentiusplatz 2; auf dem Platz selbst pflanzten der Wiener Männergesang-Verein und der Breitenseer Männerchor eine Schubertlinde.  
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Der Pfarrhof befindet sich Laurentiusplatz 2. Auf dem Platz selbst pflanzten der Wiener Männergesang-Verein und der Breitenseer Männerchor eine Schubertlinde.  
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 12. August 2014, 15:19 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sakralbau
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Pfarrkirche „Zum Heiligen Laurentius"
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Breitensee
Einlagezahl
Architekt Ludwig Zatzka
Prominente Bewohner
PageID 6961
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.08.2014 durch WIEN1.lanm08mak
  • 14., Laurentiusplatz 2

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48° 12' 7.09" N, 16° 18' 32.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Breitenseer Kirche (14, Laurentiusplatz bei 2; Pfarrkirche [seit 1899] „Zum Heiligen Laurentius").

Ursprünglich gehörte Breitensee pfarrlich zu Penzing. In Breitensee bestand nur die vom Spanier Ludwig von Sampo errichtete und 1740 vom Wiener Bürger Johann Michael Kienmayer dem öffentlichen Gottesdienst gewidmete Schlosskapelle, die dem heiligen Laurentius geweiht war.

Das rasche Anwachsen des Orts erforderte einen Neubau, weil die Kapelle nur rund 100 Personen aufnehmen konnte. Initiator des Kirchenbaus war der Geistliche Rat Ferdinand Ordelt (1836-1908).

Da der ursprünglich vorgesehene Kirchenbauplatz am heutigen Schützplatz zu dezentral lag, erwarb die Gemeinde das Grundstück Kendlerstraße 26 und widmete es zum Kirchenbau.

Den Bauauftrag erhielt Ludwig Zatzka. Er spendete die Orgel und die Kirchenbänke. Nachdem durch den 1886 gegründeten Kirchenbauverein (Konstituierung am 3. Mai im Gasthaus „Zur Riesin", das dort stand, wo sich heute die Kirche befindet) auch die finanziellen Probleme gelöst werden konnten, erfolgte am 14. Oktober 1895 der erste Spatenstich, am 22. April 1897 die Grundsteinlegung der „Kaiserjubiläumskirche", am 8. Oktober 1898 die Weihe durch Weihbischof Johann Schneider). Zatzkas Büste befindet sich am Orgelchor.

Über den Portalen befinden sich Mosaike nach Zeichnungen von Alfred Roller. An der künstlerischen Ausschmückung der Kirche waren auch Hans Zatzka (Hochaltarbilder) und Erwin Grienauer beteiligt.

Das marianische Gnadenbild auf dem Marienaltar ist die barocke Kopie (Anfang 18. Jahrhundert) nach einem älteren spanischen Original aus Valencia. Es war vom Schlossbesitzer Sampo aus Spanien mitgebracht worden und hatte sich ursprünglich in der Schlosskapelle befunden.

Im rechten Querschiff befindet sich der Josefsaltar (mit den Heiligen Franz von Assisi, Karl Borromäus und Elisabeth).

Die Kirche wurde 1953 restauriert und bei dieser Gelegenheit im Inneren aufgehellt. 1964 wurde im südlichen Querschiff nach Plänen von Architekt Horak eine Taufkapelle eingerichtet (Architektur Ladislaus Hruska, künstlerische Ausschmückung Heinrich Tahedl), 1972 in der umgestalteten „Schmerzhaften Kapelle" ein Betonglasfenster von Heinrich Tahedl angebracht.

Der Pfarrhof befindet sich Laurentiusplatz 2. Auf dem Platz selbst pflanzten der Wiener Männergesang-Verein und der Breitenseer Männerchor eine Schubertlinde.

Literatur

  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 58 f.
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 300 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 209 f.
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 37
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 167
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Band 1: Landschaft und Siedlung. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 252
  • Penzinger Museumsblätter 6-7 (1965), S. 115
  • Hans Schinner: Geschichte der Pfarre Wien-Breitensee. In: Penzinger Museumsblätter 35 (1973), S. 223 ff. (Priester: S. 240)
  • Karl Janecek: Lateinische Inschriften an Bauwerken und Denkmälern Wiens. Horn: F. Berger i. Komm. 1956, S. 32.