Breitenseer Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (Textersetzung - „|Jahr von=“ durch „|Datum von=“)
Zeile 2: Zeile 2:
 
|Art des Bauwerks=Katholische Kirche
 
|Art des Bauwerks=Katholische Kirche
 
|Gemeindebau=Nein
 
|Gemeindebau=Nein
|Jahr von=1898
+
|Datum von=1898
 
|Datum bis unbekannt=Nein
 
|Datum bis unbekannt=Nein
 
|Andere Bezeichnung=Pfarrkirche "Zum Heiligen Laurentius"
 
|Andere Bezeichnung=Pfarrkirche "Zum Heiligen Laurentius"

Version vom 24. April 2021, 00:26 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von 1898
Datum bis
Andere Bezeichnung Pfarrkirche "Zum Heiligen Laurentius"
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Breitensee
Einlagezahl
Architekt Ludwig Zatzka
Prominente Bewohner
PageID 6961
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.04.2021 durch DYN.krabina
  • 14., Laurentiusplatz 2

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 12' 7.09" N, 16° 18' 32.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Breitenseer Kirche (14., Laurentiusplatz bei 2; Pfarrkirche [seit 1899] "Zum Heiligen Laurentius").

Ursprünglich gehörte Breitensee pfarrlich zu Penzing. In Breitensee bestand nur die vom Spanier Ludwig von Sampo errichtete und 1740 vom Wiener Bürger Johann Michael Kienmayer dem öffentlichen Gottesdienst gewidmete Schlosskapelle, die dem heiligen Laurentius geweiht war.

Das rasche Anwachsen des Orts erforderte einen Neubau, weil die Kapelle nur rund 100 Personen aufnehmen konnte. Initiator des neugotischen Kirchenbaus war der Geistliche Rat Ferdinand Ordelt (1836-1908). 1886 wurde der Kirchenbauverein gegründet (Konstituierung am 3. Mai im Gasthaus "Zur Riesin", das dort stand, wo sich heute die Kirche befindet).

Da der ursprünglich vorgesehene Kirchenbauplatz am heutigen Schützplatz zu dezentral lag, erwarb die Gemeinde das Grundstück Kendlerstraße 26 und widmete es zum Kirchenbau.

Den Bauauftrag erhielt Ludwig Zatzka. Zatzkas Büste befindet sich am Orgelchor. Mitglieder der Familie Zatzka spendeten die Orgel, die Kirchenbänke, Glocken und Gemälde. Am 14. Oktober 1895 erfolgte der erste Spatenstich, am 22. April 1897 die Grundsteinlegung der "Kaiserjubiläumskirche", am 8. Oktober 1898 die Weihe durch Weihbischof Johann Schneider. Am 11. Februar 1899 wurde die Pfarre kanonisch errichtet.

Über den Portalen befinden sich Mosaike nach Zeichnungen von Alfred Roller. An der künstlerischen Ausschmückung der Kirche waren auch Hans Zatzka (Hochaltarbilder) und Erwin Grienauer beteiligt.

Das marianische Gnadenbild auf dem Marienaltar ist die barocke Kopie (Anfang 18. Jahrhundert) nach einem älteren spanischen Original aus Valencia. Es war vom Schlossbesitzer Sampo aus Spanien mitgebracht worden und hatte sich ursprünglich in der Schlosskapelle befunden.

Im südlichen Querschiff befindet sich der Josefsaltar mit den Heiligen Franz von Assisi, Karl Borromäus und Elisabeth, den Namenspatronen des Kaiserpaares; im nördlichen Querschiff der Annaaltar mit den Heiligen Ludwig, Joachim und Ferdinand.

Die Glasmalereien in den großen Fenstern der drei Apsiden, ein herausragendes Kunstwerk in dieser Kirche, nehmen in besonderer Weise auf die Widmung als Kaiser-Jubiläumskirche Bezug. Sie bilden einen geschlossenen Zyklus zur so genannten Kreuzesfrömmigkeit im Rahmen der habsburgischen Pietas Austriaca.

Die Kirche wurde 1953 restauriert und bei dieser Gelegenheit im Inneren aufgehellt. 1964 wurde im südlichen Querschiff nach Plänen von Architekt Horak eine Taufkapelle eingerichtet (Architektur Ladislaus Hruska, künstlerische Ausschmückung Heinrich Tahedl), 1972 in der umgestalteten "Schmerzhaften Kapelle" ein Betonglasfenster von Heinrich Tahedl angebracht. Eine weitere Innenrenovierung erfolgte 1995. Seit 2014 ist eine Außenrenovierung im Gang.

Direkt unter der Kirche verläuft seit 1995 die Streckenröhre der [U-Bahn|U3]].

Der Pfarrhof befindet sich Laurentiusplatz 2. Auf dem Platz selbst pflanzten der Wiener Männergesang-Verein und der Breitenseer Männerchor eine Schubertlinde (1928 anlässlich des 100. Todestages des Komponisten gepflanzt).

Links

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 300 ff.
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 37
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Band 1: Landschaft und Siedlung. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1925, S. 252
  • Karl Janecek: Lateinische Inschriften an Bauwerken und Denkmälern Wiens. Horn: F. Berger in Kommission 1956, S. 32
  • Stefan Malfèr: Kaiserjubiläum und Kreuzesfrömmigkeit. Habsburgische "Pietas Austriaca" in den Glasfenstern der Pfarrkirche zum heiligen Laurentius in Wien-Breitensee. Mit Farbtafeln von Herbert Stöcher. Wien / Köln / Weimar: Böhlau Verlag 2011
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 209 f.
  • Penzinger Museumsblätter 6-7 (1965), S. 115
  • Hans Schinner: Geschichte der Pfarre Wien-Breitensee. In: Penzinger Museumsblätter 35 (1973), S. 223 ff. (Priester: S. 240)
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 167
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 58 f.