Bisamberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Bisamberg (21 [Ortsgemeinde] und Niederösterreich; ursprünglich „Püsenberg"), nördlich der Donau gelegener 360 Meter hoher Bergrücken mit seltener (pannonischer) Flora und Weingärten an den sanften Hängen des Ostteils. 1834 starb in seiner „Einsiedelei" am Bisamberg [[Florian Berndl]]. 1866 wurden am Bisamberg Schanzen angelegt. 1914-1916 wurde hier ein Teil der Befestigung des „Brückenkopfs Wien" (Donaulinie) angelegt; entlang der Wege zur Elisabethhöhe (Gedenktafel) und nach Stammersdorf (wo auch noch Schanzen aus dem Jahr 1866 erhalten geblieben sind) sieht man noch heute Schützengräben. Auf der ehemaligen Fath-Höhe (Feldmarschallleutnant Heinrich Fath, Kommandant des Wiener Brückenkopfs) befindet sich ein 1916 gewidmetes Heldendenkmal ([[Eichendorff-Gedenkstein]]). Am 28. Mai 1933 wurde der Großsender auf dem Bisamberg in Betrieb genommen. In der Ersten Republik wurde der Bisambergbereich häufig als Übungsgelände des Bundesheers, aber auch anderer Wehrverbände verwendet, ebenso im Zweiten Weltkrieg. 1941 wurden Flak-Stellungen und Scheinwerfer zum Schutz der nördlichen Bezirke Wiens gegen Fliegerangriffe errichtet; ab 1943 wurden sie zum Teil von jugendlichen Luftwaffenhelfern (Mittelschülern) bedient. Da die Sowjets von Westen nach Wien eindrangen, konnten die Batterien am Bisamberg in den Erdkampf nicht eingreifen. Der Rundfunksender wurde im April 1945 durch zurückweichende SS-Einheiten gesprengt; er konnte erst am 15. März 1950 wieder seinen Betrieb aufnehmen.  
 
 
Bisamberg (21 [Ortsgemeinde] und Niederösterreich; ursprünglich „Püsenberg"),
 
nördlich der Donau gelegener 360 Meter hoher Bergrücken mit
 
seltener (pannonischer) Flora und Weingärten an den sanften
 
Hängen des Ostteils. 1834 starb in seiner „Einsiedelei" am
 
Bisamberg [[Florian Berndl]]. 1866 wurden am Bisamberg Schanzen ange-
 
legt. 1914-1916 wurde hier ein Teil der Befestigung des
 
„Brückenkopfs Wien" (Donaulinie) angelegt; entlang der
 
Wege zur Elisabethhöhe (Gedenktafel) und nach Stammersdorf (wo
 
auch noch Schanzen aus dem Jahr 1866 erhalten geblie-
 
ben sind) sieht man noch heute Schützengräben. Auf der
 
ehemaligen Fath-Höhe (Feldmarschallleutnant Heinrich Fath, Kommandant des
 
Wiener Brückenkopfs) befindet sich ein 1916 gewidmetes Helden-
 
denkmal ([[Eichendorff-Gedenkstein]]). Am 28. Mai 1933
 
wurde der Großsender auf dem Bisamberg in Betrieb genommen.
 
In der Ersten Republik wurde der Bisambergbereich häufig als
 
Übungsgelände des Bundesheers, aber auch anderer
 
Wehrverbände verwendet, ebenso im Zweiten Weltkrieg. 1941
 
wurden Flak-Stellungen und Scheinwerfer zum Schutz der
 
nördlichen Bezirke Wiens gegen Fliegerangriffe errichtet; ab 1943 wur-
 
den sie zum Teil von jugendlichen Luftwaffenhelfern (Mittelschü-
 
lern) bedient. Da die Sowjets von Westen nach Wien ein-
 
drangen, konnten die Batterien am Bisamberg in den Erd-
 
kampf nicht eingreifen. Der Rundfunksender wurde im
 
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Version vom 29. August 2013, 05:51 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Berg
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung Püsenberg
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 21
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 12136
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.08.2013 durch WIEN1.lanm08w09

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48° 19' 25.51" N, 16° 22' 11.30" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Bisamberg (21 [Ortsgemeinde] und Niederösterreich; ursprünglich „Püsenberg"), nördlich der Donau gelegener 360 Meter hoher Bergrücken mit seltener (pannonischer) Flora und Weingärten an den sanften Hängen des Ostteils. 1834 starb in seiner „Einsiedelei" am Bisamberg Florian Berndl. 1866 wurden am Bisamberg Schanzen angelegt. 1914-1916 wurde hier ein Teil der Befestigung des „Brückenkopfs Wien" (Donaulinie) angelegt; entlang der Wege zur Elisabethhöhe (Gedenktafel) und nach Stammersdorf (wo auch noch Schanzen aus dem Jahr 1866 erhalten geblieben sind) sieht man noch heute Schützengräben. Auf der ehemaligen Fath-Höhe (Feldmarschallleutnant Heinrich Fath, Kommandant des Wiener Brückenkopfs) befindet sich ein 1916 gewidmetes Heldendenkmal (Eichendorff-Gedenkstein). Am 28. Mai 1933 wurde der Großsender auf dem Bisamberg in Betrieb genommen. In der Ersten Republik wurde der Bisambergbereich häufig als Übungsgelände des Bundesheers, aber auch anderer Wehrverbände verwendet, ebenso im Zweiten Weltkrieg. 1941 wurden Flak-Stellungen und Scheinwerfer zum Schutz der nördlichen Bezirke Wiens gegen Fliegerangriffe errichtet; ab 1943 wurden sie zum Teil von jugendlichen Luftwaffenhelfern (Mittelschülern) bedient. Da die Sowjets von Westen nach Wien eindrangen, konnten die Batterien am Bisamberg in den Erdkampf nicht eingreifen. Der Rundfunksender wurde im April 1945 durch zurückweichende SS-Einheiten gesprengt; er konnte erst am 15. März 1950 wieder seinen Betrieb aufnehmen.

Ortsgemeinde Bisamberg:

Häuser:
1869: 90
1880: 109
1890: 120
1900: 140
1910: 214
1923: 267
1934: 310

Einwohner:
1869: 656
1880: 787
1890: 841
1900: 973
1910: 1.408
1923: 1.570
1939: 1.490

Literatur

  • Paul Gusel: Zur Geschichte des Bisamberggebietes. In: Unser schönes Floridsdorf. Blätter des Floridsdorfer Heimatmuseums. Band 1. Wien: Museumsverein Floridsdorf 1967, S. 51 ff.
  • Peter Schubert: Schauplatz Österreich l. 1976, S. 33 f.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 215 ff. und Register
  • Gustav Holzmann: Einsatz der Flak-Batterien im Wiener Raum. 1970
  • Felix Olegnik [Red.]: Historisch-statistische Übersichten von Wien. Band 1 (Naturverhältnisse, Gebiet, Bevölkerung, Gesundheits- und Wohlfahrtswesen) 1956 (Statistische Mitteilungen der Stadt Wien, Jg. 1956, Sonderh. 1), S. 59, 62