Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs
Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs, Dachorganisation österreichischen Künstlervereinigungen, entstanden im Mai 1945 über Betreiben des Malers Rudolf Buchner im Künstlerhaus als Nachfolgende Organisation der (nationalsozialistischen) Reichskunstkammer.
Trotz aller Bemühungen gelang es der Berufsvereinigung nicht, den Status einer Kammer zu erreichen; auch die Mitgliedschaft zu ihr wurde nicht zur Pflicht. Im Mai 1946 übersiedelte die Berufsvereinigung in neue Räumlichkeiten (1, Franziskanerplatz 4). Obwohl sie rasch neue Mitglieder gewann, machte sie sich auch unpopulär und hatte zahlreiche Austritte hinzunehmen. Seit Dezember 1949 befindet sich der Sitz der Beruvsvereinigung im Schloss Schönbrunn. Trotz aller persönlichen Differenzen war die Berufsvereinigung insbeonders anfangs sehr rührig, gründete Landesverbände und organisierte zahlreiche Ausstellungen. 1950 verließen die Secession, der Neue Hagenbund und einige weitere Künstlervereinigungen die Berufsvereinigung und gründeten die Föderation moderner bildender Künstler Österreichs. 1956 verließ auch die Gesellschaft bildender Künstler Wiens, Künstlerhaus, die Berufsvereinigung (Ursache waren Meinungsverschiedenheiten bei der Vorberatung des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes). Am 17. August 1956 wurde als neue Dachorganisation der Berufsverband der bildenden Künstler Österreichs (BVÖ) zur Wahrung der wirtschaftlichen und sozialen Interessen behördlich bewilligt. Trotz eines Mitgliederstands von einigen tausend nahm damit die Bedeutung der Berufsvereinigung stetig ab.
Eigene Ausstellungsräume besaß die Berufsvereinigung in der Liechtensteinschen Galerie; seit 1958 finden die Ausstellungen fast ausschließlich im Schloss Schönbrunn statt (einige auch in der Österreichische Staatsdruckerei, 1, Wollzeile 27a). 1987 veranstaltete die Berufsvereinigung im Stift Altenburg eine Jubiläumsausstellung, 1992 eine weitere im Schloss Leiben bei Melk.
Präsidenten:
- Dr. Rudolf Büchner (ab 1945)
- Karl Stemolak (1948-1954)
- Robert Obsieger (1955-1958)
- Paul Kronik (ab 1959)
- Johann K. Mohorko (um 1980)
