Benediktiner: Unterschied zwischen den Versionen

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Der älteste katholische Orden des Abendlandes, gegründet 529 vom heiligen [[Benedikt von Nursia|Benedikt]] (Benedictus) in Monte Cassino. Nach seiner Regel (Ora et labora! = Bete und arbeite!) entstanden bald zahlreiche Klöster in ganz Europa. Zu den ältesten Niederlassungen im heutigen Österreich zählen St. Peter in Salzburg (582, seit dem 11. Jahrhundert in Dornbach [17] begütert), Mondsee (742), Kremsmünster (788) und Michaelbeuern bei Salzburg (977, seit dem 11. Jahrhundert in Währing [18] begütert). Reformen des Ordens im 11. Jahrhundert gingen von Cluny und Hirsau aus, im 15. Jahrhundert von Melk und Bursfeld. Schon früh hatte sich in Irland (als „Neuschottland" bezeichnet) ein besonderer, national iro-schottisch geprägter Ordenszweig entwickelt. Das älteste Benediktinerkloster in Wien ([[Schottenkloster]]), gegründet 1155, wurde zunächst vom iro-schottischen Ordenszweig versehen, jedoch 1418 von deutschen Benedikttinern nach der Melker Reform übernommen. Eine Tochtergründung des spanischen Benediktinerklosters Montserrat (gegründet 888) war das 1633 (im Zuge der [[Klosteroffensive]] [[Melchior Khlesls]) gegründete (und 1783 aufgehobene) [[Schwarzspanierkloster]] (9). Eine Blütezeit der Benediktiner liegt im Barockzeitalter (l7./l8. Jahrhundert). Damals entstanden „Klöster-Schlösser", die Zentren des Barocktheaters, des Ordensdramas sowie der Wissenschaften und Künste wurden; die meisten Benetiktinerklöster besitzen auch Schulen. Seit 1930 sind die österreichischen Benediktinerklöster unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit in einer Kongregation zusammengefaßt. Vom weiblichen Ordenszweig, den Benediktinerinnen, ist auf dem Boden des heutigen Österreichs das Kloster Nonnberg in Salzburg (Ende 7. Jahrhundert gegründet) das älteste. Neben den Benediktinern leben auch die [[Zisterzienser]] nach der Regel des heiligen Benedikt.  
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Der älteste katholische Orden des Abendlandes, gegründet 529 vom heiligen [[Benedikt von Nursia|Benedikt]] (Benedictus) in Monte Cassino. Nach seiner Regel (Ora et labora! = Bete und arbeite!) entstanden bald zahlreiche Klöster in ganz Europa. Zu den ältesten Niederlassungen im heutigen Österreich zählen St. Peter in Salzburg (582, seit dem 11. Jahrhundert in Dornbach [17] begütert), Mondsee (742), Kremsmünster (788) und Michaelbeuern bei Salzburg (977, seit dem 11. Jahrhundert in Währing [18] begütert). Reformen des Ordens im 11. Jahrhundert gingen von Cluny und Hirsau aus, im 15. Jahrhundert von Melk und Bursfeld. Schon früh hatte sich in Irland (als „Neuschottland" bezeichnet) ein besonderer, national iro-schottisch geprägter Ordenszweig entwickelt. Das älteste Benediktinerkloster in Wien ([[Schottenkloster]]), gegründet 1155, wurde zunächst vom iro-schottischen Ordenszweig versehen, jedoch 1418 von deutschen Benediktinern nach der Melker Reform übernommen. Eine Tochtergründung des spanischen Benediktinerklosters Montserrat (gegründet 888) war das 1633 (im Zuge der [[Klosteroffensive]] [[Melchior Khlesls]) gegründete (und 1783 aufgehobene) [[Schwarzspanierkloster]] (9). Eine Blütezeit der Benediktiner liegt im Barockzeitalter (l7./l8. Jahrhundert). Damals entstanden „Klöster-Schlösser", die Zentren des Barocktheaters, des Ordensdramas sowie der Wissenschaften und Künste wurden; die meisten Benetiktinerklöster besitzen auch Schulen. Seit 1930 sind die österreichischen Benediktinerklöster unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit in einer Kongregation zusammengefaßt. Vom weiblichen Ordenszweig, den Benediktinerinnen, ist auf dem Boden des heutigen Österreichs das Kloster Nonnberg in Salzburg (Ende 7. Jahrhundert gegründet) das älteste. Neben den Benediktinern leben auch die [[Zisterzienser]] nach der Regel des heiligen Benedikt.  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche 1. Paderborn 1933 (Neudruck 1965), S. 154 ff.  
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*Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Band 1. Paderborn: Schöningh 1933 (Neudruck 1965), S. 154 ff.  
*Lexikon für Theologie und Kirche. Hg. von Michael Buchberger. Band 2. Freiburg i. B.: Herder 1958
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*Michael Buchberger [Hg.]: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 2. Freiburg i. B.: Herder 1958
 
*Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1: A–K. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
 
*Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1: A–K. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966

Version vom 28. März 2014, 10:32 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 0529 JL
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.03.2014 durch WIEN1.lanm09mer

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Der älteste katholische Orden des Abendlandes, gegründet 529 vom heiligen Benedikt (Benedictus) in Monte Cassino. Nach seiner Regel (Ora et labora! = Bete und arbeite!) entstanden bald zahlreiche Klöster in ganz Europa. Zu den ältesten Niederlassungen im heutigen Österreich zählen St. Peter in Salzburg (582, seit dem 11. Jahrhundert in Dornbach [17] begütert), Mondsee (742), Kremsmünster (788) und Michaelbeuern bei Salzburg (977, seit dem 11. Jahrhundert in Währing [18] begütert). Reformen des Ordens im 11. Jahrhundert gingen von Cluny und Hirsau aus, im 15. Jahrhundert von Melk und Bursfeld. Schon früh hatte sich in Irland (als „Neuschottland" bezeichnet) ein besonderer, national iro-schottisch geprägter Ordenszweig entwickelt. Das älteste Benediktinerkloster in Wien (Schottenkloster), gegründet 1155, wurde zunächst vom iro-schottischen Ordenszweig versehen, jedoch 1418 von deutschen Benediktinern nach der Melker Reform übernommen. Eine Tochtergründung des spanischen Benediktinerklosters Montserrat (gegründet 888) war das 1633 (im Zuge der Klosteroffensive [[Melchior Khlesls]) gegründete (und 1783 aufgehobene) Schwarzspanierkloster (9). Eine Blütezeit der Benediktiner liegt im Barockzeitalter (l7./l8. Jahrhundert). Damals entstanden „Klöster-Schlösser", die Zentren des Barocktheaters, des Ordensdramas sowie der Wissenschaften und Künste wurden; die meisten Benetiktinerklöster besitzen auch Schulen. Seit 1930 sind die österreichischen Benediktinerklöster unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit in einer Kongregation zusammengefaßt. Vom weiblichen Ordenszweig, den Benediktinerinnen, ist auf dem Boden des heutigen Österreichs das Kloster Nonnberg in Salzburg (Ende 7. Jahrhundert gegründet) das älteste. Neben den Benediktinern leben auch die Zisterzienser nach der Regel des heiligen Benedikt.

Literatur

  • Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Band 1. Paderborn: Schöningh 1933 (Neudruck 1965), S. 154 ff.
  • Michael Buchberger [Hg.]: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 2. Freiburg i. B.: Herder 1958
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1: A–K. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966