Befreiungsdenkmal

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Das Befreiungsdenkmal am Schwarzenbergplatz (1967)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Denkmal
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Befreiung Wiens durch die Rote Armee
Einlagezahl
Architekt C. G. Jakowlew, M. A. Intisarjan, M. S. Schönfeld
Prominente Bewohner
PageID 7923
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.04.2017 durch WIEN1.lanm08wei
Bildname Befreiungsdenkmal.jpg
Bildunterschrift Das Befreiungsdenkmal am Schwarzenbergplatz (1967)
  • 3., Schwarzenbergplatz

Frühere Adressierung

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48° 11' 52.88" N, 16° 22' 34.73" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das Befreiungsdenkmal, im Volksmund Russendenkmal, 3., Schwarzenbergplatz, steht auf jenem Teil des Platzes, der von April 1946 bis Juli 1956 Stalinplatz genannt wurde. Das zur Erinnerung an die Befreiung Wiens durch die Rote Armee in deren Auftrag errichtete Heldendenkmal für den unbekannten russischen Soldaten, auf dessen 20 Meter hohem Sockel sich die zwölf Meter hohe Statue eines Rotgardisten mit Fahne in der Hand erhebt, steht vor dem Hintergrund einer acht Meter hohen Balustrade, an deren Enden je eine Gruppe von zwei Kämpfenden angebracht wurde. Das Denkmal wurde exakt in der Hauptachse des Platzes errichtet, so dass es von der Ringstraße aus gut zu sehen ist.

Das Denkmal wurde unmittelbar nach der Einnahme Wiens von der Sowjetunion vorbereitet und am 19. August 1945 feierlich enthüllt, als die sowjetischen Streitkräfte Wien noch allein besetzt hielten (siehe auch Alliierte Besatzung). Der 3. Bezirk ging am 1. September 1945 in die Verwaltung der britischen Armee über. Das Denkmal befand sich somit nicht im sowjetischen Sektor; der bis 1955 sowjetisch besetzte 4. Bezirk ist aber dem Denkmal unmittelbar benachbart.

Der Entwurf stammt von Major C. G. Jakowlew, die Skulpturen schuf Leutnant M. A. Intisarjan, die Gesamtleitung hatte Major Ingenieur M. S. Schönfeld inne; Montage Ernst Hawlik (Wien 3). Das Denkmal trägt (in russischer Sprache) die Inschrift: "Ewiger Ruhm den Helden der Roten Armee, gefallen im Kampfe gegen die deutsch-faschistischen Räuber der Freiheit und Unabhängigkeit der Völker Europas."

Über die Enthüllung des Denkmals schrieb die sozialdemokratische "Arbeiter-Zeitung" in ihrem Aufmacher vom 21. August 1945, es sei ein Sinnbild des Glaubens und der Dankbarkeit.[1] Nach den sowjetischen Spitzenoffizieren Gusew und Krainjukow sprach bei der Enthüllung Staatskanzler Karl Renner, der an der Spitze der provisorischen Staatsregierung erschienen war. Er dankte dem heiligen russischen Volk und Generalissimus Stalin für die Befreiung des Landes. Nach Renner sprachen ÖVP-Spitzenpolitiker Leopold Figl und KPÖ-Vertreter Ernst Fischer, gefolgt von Bürgermeister General a.D. Theodor Körner, der das Denkmal vereinbarungsgemäß in die Obhut der Stadtverwaltung übernahm.

Am 18. August 1962 wurde auf das Befreiungsdenkmal ein Sprengstoffanschlag verübt.

Einzelnachweise

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 118
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 153
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 405
  • Manfried Rauchensteiner: Der Sonderfall. Die Besatzungszeit in Österreich 1945 bis 1955. Graz: Styria-Reprint 1995, S. 113